Zwangseinweisung durch Hausarzt ?

  • Guten Morgen,

    Ich habe eine Recht akute Frage darüber ob mich meine Hausärztin in eine geschlossene Klink gegen meinen Willen einweisen kann, wenn Sie die behandlung einer verletzung an meinem Handgelenkt darauf hin kontrolliert ob sie Entzuendet ist?
    Ja diese ist selbstzugefügt und ich war glaub ich nicht alzuweit entfernt, jedoch fehlte mir die Kraft und ein Telefonanruf kam "dazwischen". Allerdings möchte ich ungern von jetzt auf gleich in eine geschlossene. Die Wunde ist auch schon ein paar Tage alt. Meine Hausärztin hat mich auch schon vor einiger zeit immer mal wieder auf ein leichtes Antidepressiva eingestellt, was das wissen von Ihrerseits angeht. Was vielleicht noch wichtig wäre, ich wohne in NRW.

    Ich hoffe auf eine schnelle antwort da der Termin immer näher rückt..

    Bitte keine Schlauen Sprüche aller: wieder nur ein aufmerksamkeitsschrei eines 18 Jährigen. Ich weiß das ich unbehandelt Depressiv bin und das dringend ändern sollte.
    Und 18 bin ich auch schon lange nicht mehr.. ! Ich sehe auch gerade das ich glaub ich ins falsche Unterforum gerutscht bin, bitte bei bedarf verschieben, danke.

  • Soweit mir bekannt ist sieht das in NRW so aus das eine Zwangseinweisung gegen den Willen des Betroffenen nur in dem Fallen von akuter Lebensgefahr oder von erheblicher Gefaehrdung für die eigene und für die Gesundheit anderer Personen zulaessig ist. Und da dies ja eigentlich im Moment nicht mehr akut besteht ist das eigentlich nicht mehr als Einweisungsgrund vorhanden. Du solltest Dich vielleicht auch mal von Deiner Hausaerztin an einen Psychotherapeuten ueberweisen lassen weil eine Behandlung die nur mit Antidepressiva laeuft kann durchaus zu wenig sein. Wenn Deine Aerztin davon nicht allzu viel wissen will versuch es mal in einer nahe gelegenen psychiatrischen Klinik in der Institutsambulanz.

    Lies das mal, vielleicht bringt Dich das etwas weiter ===> http://www.lz-bad-fredeburg.de/aufsatz/Zwangseinweisungen.pdf

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Danke für die schnelle Antwort.
    Und nach deinem Link:
    Zitat: Nach § 11 Abs. 1 S. 1 PsychKG ist die Unterbringung
    Betroffener nur zulässig, wenn und solange durch deren krankheitsbedingtes
    Verhalten gegenwärtig eine erhebliche Selbstgefährdung oder eine erhebliche
    Gefährdung bedeutender Rechtsgüter anderer besteht, die nicht anders abgewendet
    werden kann.

    Diese Art Antwort erhoffte ich zu finden. Womit du recht hast da eine ehrhebliche Gefährdung momentan nicht Gegeben ist.

    Grüße und so

  • Naja, wenn aber nicht mehr viel gefehlt hat, laut deinem Eingangsbeitrag, dann frag ich mich schon in wie weit hier nicht Suizidgedanken vorhanden sind und wie akut diese sind. Das können wir durchs Internet hindurch wohl kaum beurteilen. Das liegt in der Hand eines Arztes. Demzufolge kann man bei akuter Selbstgefahr und Fremdgefahr eingewiesen werden. Das ein Richter das dann überprüft ist klar, aber zumindest was die ersten 24 oder 48 Stunden heißt, ist das schon möglich und in gewissen Situationen durchaus sinnvoll.

  • Mhh, diese sind schon lange da, immer wieder unterschiedlich stark ausgeprägt und mal mit genauer Vorstellung wie und wo und mal ohne. Ein paar mal hab ich es auch versucht aber ich wurde dann so stark von meinen Emotionen "überrannt" das ich zu nichts mehr in der Stande war. Vielleicht bin ich auch zu Feige. Schließlich will ich keinen da mit reinziehen. Ich betrachtete das langsam mehr oder weniger als ein Teil von meiner Persönlichkeit. Das Wäre auch alles halb so schlimm wenn mich nicht eine Freundin vor einiger Zeit darauf hin angesprochen hätte und es seid dem immer schlimmer wird. Sie war der Meinung an mir gäbe es einige anzeichen für eine Persönlickeitsstörung, da meine Launen, gerade im angetrunken Zustand extrem wechselhaft sind. Meine Unfähigkeit zur Planung und Einhaltung von Terminen mal ganz abgesehen. Und tratschte das auch ein wenig sehr durch unsere gemeinsamen Bekannten. Naja kurz und knapp, meine Hausärztin hat mich vorhin mit oberster dringlichkeit zu einer "Ihrer" Psychologinnen überwiesen. Ich befürchte jedoch das ich gegen einen großen Teil der eventuellen Therapie "immune" bin, da ich sehr oft in der Situation des Ratgebers und Kopf-hoch-Halters war. Das ich in viellerlei Hinsicht nen Knall hab wissen auch meine Freunde und Bekannte. Ich hab mich damit nen Stück weit damit Arrangiert und Versuche so gut es eben geht den Kopf oben zu halten. Ist nunmal alles nicht ganz so einfach, wenn man den Sinn seiner Existenz noch nicht gefunden hat.

    Danke aber nochmal für euer Forum, hab mich hier schon ein wenig "fest"-gelesen.

  • Um es richtig zu verstehen, deine Hausärztin kennt die Verletzung noch nicht und du willst die nun anschauen lassen?

    Einiges haben die anderen ja schon beantwortet und das würde man auch machen, egal wie alt du bist :winking_face:

    Ob nun in NRW oder sonst wo, es ist zwar Ländersache - also die Unterbringung - doch ist das überall ziemlich gleich.
    Da deine Ärztin dich vermutlich schon gegen 'Depressionen (?) behandelt, kann es natürlich schon sein, dass die Verletzung an Suizidversuch gewertet werden könnte.
    Wenn es vor paar Tagen war, dann würde ich das noch als akut bezeichnen ...
    Doch das wird sich aus dem Behandlungsgespräch entwickeln.

    Letztlich dürfte es aber nicht unbedingt verkehrt sein, wenn dich mehr oder weniger nur noch ein Telefonat davon abgehalten hat.

    Eine vorläufige Unterbringung ist immer möglich, deswegen gibt es ja dann die richterliche Überprüfung und natürlich Untersuchung von einem weiteren Facharzt.
    Der Richter wird sich aber im Zweifelsfall eher an den ärztlichen Rat halten, nicht was der Patient versichert :winking_face:

    Zum Schluss noch, ich versteh auch nicht was diese Verordnung des AD's groß bringen soll, leider machen das einige Hausärzte so.
    Eine rein medikamentöse Behandlung von 'Depressionen hat meiner Meinung halt mit wenig Aussicht auf dauerhafte Besserung!

    Vielleicht nutzt du ja unser Forum auch für deine Probleme und beschreibst mal etwas genauer, was bei dir so los ist - vlt. unter Depressionen?

    LG Franz

    edit: OK, wir haben gleichzeitig abgeschickt, dann hat sich mein Beitrag zum Teil ja erledigt :winking_face:

  • Zitat

    Zum Schluss noch, ich versteh auch nicht was diese Verordnung des AD's groß bringen soll, leider machen das einige Hausärzte so.
    Eine rein medikamentöse Behandlung von Depressionen hat meiner Meinung halt mit wenig Aussicht auf dauerhafte Besserung!

    Dazu möchte ich noch ergänzen, dass ich ein solches Vorgehen sogar für einigermaßen gefährlich halte. Vor allem wenn unklar ist, was für eine "Art" Depression vorliegt, und worauf diese basiert.
    ADS verstärken auch in manchen Fällen den Antrieb, und die Milchmädchenrechnung "gesteigerter Antrieb" + "Suizidalität" = "Problem" ist einfach angestellt.

    Zitat

    Ich befürchte jedoch das ich gegen einen großen Teil der eventuellen Therapie "immune" bin, da ich sehr oft in der Situation des Ratgebers und Kopf-hoch-Halters war.

    Hinsichtlich dieser Befürchtung kann ich dich etwas beruhigen. Ich war auch der amtlich verbriefte Kummerkasten in meinem Umfeld, und habe auf die therapeutischen Angebote äußerst positiv reagiert. Hätte ich auch so nicht vermutet, aber nachdem ich mich einmal an diese Situation gewöhnt hatte, war es echt prima und auch sehr hilfreich.

    Da eine Zwangseinweisung ja ein paar unangenehmere Konsequenzen hat, ist es vielleicht sinnvoll eine zeitnahe freiwillige Einweisung auszuhandeln. So dass du halt auch die Möglichkeit hast, vorher noch ein paar Dinge zu regeln, Sachen zu packen, usw.

    Ich bin da auch ganz ehrlich:
    Bei Suizidalität solltest du wirklich ernsthaft über einen Klinikaufenthalt nachdenken. Ich habe mich damit auch etliche Jahre rumgeschlagen, und betrachtete das halt als Teil meines Daseins, bzw. "Bald-nicht-mehr-Daseins", und war phasenweise insgesamt ziemlich hoffnungslos. Jetzt ein paar Jahre später, bin ich verdammt glücklich, mich (mehr durch Zufall) vollkommen einer therapeutischen Einrichtung anvertraut zu haben, und noch unter den Lebenden zu weilen. Und weißt du was? Ich denke noch heute gern an den Aufenthalt in meiner Tagesklinik zurück. Einerseits weil sich da in meinem Leben so eine Menge geändert hat, und andererseits, weil es auch einfach ein paar coole Monate in einer "ganz entspannten" Atmosphäre waren.

    Liebe Grüße
    WbD

  • Danke für die vielen Antworten,

    Um meine Hausärztin da einmal zu verteidigen, sie wusste nur so viel wie sie wissen sollte. Und auch heute konnte ich nur so viel sagen, wie ich mich selbst zugestehen konnte. Über die Art ihrer Reagtion bin ich jedoch immer noch sehr erstaunt, ich hätte nicht gedacht einen solch Neutralen Blick zu sehen, keine Vorwürfe die ich Normalerweise Instiktiv Spüre und keine Verurteilung. Mit der ich eigentlich fest gerechnet habe.

    Öffnen ist für mich etwas was jedem Tür und Tor öffnet, Liebe wie auch Hass. Ich schaff es einfach noch nicht darüber zu sprechen. Es ist mir einfach zuviel momentan und meine Gedanken und Gefühle sollen dort bleiben wo sie sind, weit in mir. Ich habe gelernt das zu sagen was ich will, Emotionen zu Zeigen ohne das auch nur Ansatzweise jemand bemerken koennte das ich bis vor 20 min noch ein Messer in der Hand hatte und mir Gedanken über die Position des Abschiedsbriefes machte. Es sind einfach solche Momente wo ich am Liebsten weg wäre, ich meine, lohnt das wofür wir Kämpfen ? Ein glückliches Leben nebeneinander ? Um in absehbarer Zeit eh dem unausweichlichen zu begegnen ? Was bringt mir meine PS3 wenn ich sie nicht mit in die Ewigkeit nehmen kann ? Alles hat ein Ablaufdatum. Niemand weiß wann und wo, und vor allem wie Fair ?

    Aber ich schweife ab, nach meinem Arztbesuch hatte ich ein Gespräch mit meinem Kumpel, er fühlte wieder einmal das was nicht stimmt und zum ersten mal hab ich ihm ein paar zugeständnisse gemacht. Doch für ihn klingt es, ohne das er es böse meint irgend wo ein wenig belanglos. Gleichgültig, vielleicht ist es das auch wenn wir all das Globale betrachten. Wenn interessiert eine Ameise wenn es um das Volk geht ?

    Es ist viel womit ich mich beschäftige, worauf ich eine Antwort suche und irgend wo auch brauche. Für viele ist ein Auto das was sie glücklich macht. Aber es verursacht auch Probleme, wiegt es die sehr diskutablen Vorteile auf ? Wiegt es die Zeit auf die jemand damit verbringt um es sich zu "verdienen" ? Wer entscheidet was wir verdienen ? Warum kann ich mir den Einkauf beim Rewe leisten wärend die Familie meines LieblingsTaxifahrers, der übrigens einen hier in Deutschland nicht Anerkannten Uni-Abschluß hat, auf Trinkgeld hofft um seinen Kindern ein Eis zu kaufen ? Es gibt viele derartige Beispiele und ich koennte das noch ewig so fortführen nur bringt es mich nicht weiter. Die Grundfrage bleibt die gleiche. Diese Stelle ich mir schon solange ich fragen kann und meiner Meinung nach erfahre ich die Antwort erst am Ende.

    Ich denke das reicht für den Anfang an "Seelenkunde" bezüglich des "neuen" :winking_face:


    Danke für die Antworten :smiling_face:

  • Hm, ja, wenn man so Deine Gedankengänge und Deine Fragen und Zweifel liest, stellt sich mir nicht die Frage, ob nicht irgendwann ein stationärer Aufenthalt Sinn machen würde, denn solche komplexen Inhalte können meiner Meinung nach nur stationär oder teil-stationär gelöst werden.
    Auf alle Fälle hast Du an einigem zu knabbern. Ob Du das alles alleine lösen kannst? Das kannst nur Du Dir ernsthaft beantworten.
    Eins gibt es noch, was ich anführen will:
    Wenn Du Dir einen Arm oder ein Bein brichst, gehst Du ja auch in ein Krankenhaus, um den Bruch behandeln zu lassen. Genau wie ein Bruch ist Depression auch eine ernsthafte Erkrankung, die sogar tödlichen Ausgang haben kann.

  • Vielleicht ist dem so, vielleicht würde das mir ein Stück weit "helfen". Doch Frage ich mich im gegenzug ob ich deshalb Krank bin. Eine andauernde Melancholie, die mich jeden Tag ein Stück weiter für sich einnimmt klingt in jedem Fall nicht "Normal", aber ist es in meinem Fall ein Krankheitsbild dessen Behandlung es Bedarf ? Naja, ich hab auf jedenfall einen Termin für meine erste Psychologische Beratung (?).

    Vielleicht koennt ihr mir ja sagen was bei dem ersten Termin da auf mich zukommt ? Ein wenig geht mir ja schon die Düse davor. Ich moechte ungern auf Medikamente gesetzt werden. Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das dieser eine geeignete Therapieform für mich auf Lager hat. Es ist ein komisches Gefühl in absehbarer Zeit über meine Gedanken und Gefühle für jemanden offenzulegen auch wenn es jemand ist der nicht lacht und mich für belanglos erklärt.

    grüße und so

  • Zitat

    Eine andauernde Melancholie, die mich jeden Tag ein Stück weiter für sich einnimmt klingt in jedem Fall nicht "Normal", aber ist es in meinem Fall ein Krankheitsbild dessen Behandlung es Bedarf ?


    Das ist eine Frage, die wir Dir hier nicht beantworten können, denn wir sind alles keine Mediziner.
    Sollte es aber schon eine Depression sein, evtl. sogar schon eine chronische, ist eine Behandlung angesagt.

    Zitat

    Naja, ich hab auf jedenfall einen Termin für meine erste Psychologische Beratung (?).

    Vielleicht koennt ihr mir ja sagen was bei dem ersten Termin da auf mich zukommt ? Ein wenig geht mir ja schon die Düse davor. Ich moechte ungern auf Medikamente gesetzt werden.


    Normalerweise verschreibt ein Psychologe keine Medikamente, das macht eigentlich ein Psychiater oder Neurologe.
    Und vor dem ersten Termin brauchst Du echt keine Angst haben, das ist erst einmal ein Abtasten, sich kennenlernen. Ob er eine Therapieform anbietet, die Dir helfen kann, wird sich auch recht schnell zeigen.
    Vielleicht wäre es aber gar nicht schlecht, zusätzlich noch einen Psychiater/Neurologen aufzusuchen, die haben eben noch ganz andere Möglichkeiten.
    Auf alle Fälle finde ich toll, daß Du etwas unternimmst! Viel Erfolg dabei.

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