Alles ok nur du nicht?

  • Oft ..sehr oft...sitze ich da und denke mir....warum fühlst du nichts?
    Ich habe ein Leben...einen Freund der mich heiraten will..der die Zukunft angehen will..und ich...sage ja..super toll ich freu mich...und fühle mich dabei wie ein Roboter!

    DEPRESSION...ist eine Krankheit....

    Nun die Frage: Wer bestimmt das..wer definiert...?

    Ach ich red Unsinn entschuldigt. Aber ihr kennt das....ihr fühlt nichts..wo andere ausflippen... ihr sterbt da wo andere nichts sehen.

    Im Moment fühle ich nichts und alles..als würde ich draussen stehen und mir selbst zugucken. Viele die ähnliches erlebt haben..stossen bei Menschen die das nicht kennen so oft auf Unverständnis.

    Und damit wird einem vermittelt..du bist nicht normal....

    Aber....nun die grosse Frage..warum bist du so?

    Und klärt das Warum die Diagnose?

    Ach verzeiht...wollte einfach mal ein paar Zweifel an die Gültigkeit der Masse senden.

    Suche in der Tat Menschen die ansatzweise verstehen warum ich so einen Unsinn schreibe. Also meldet euch :smiling_face: auch wenn es grad dunkel bei euch ist!

  • Also dunkel ist es bei mir gerade nicht - jedenfalls nicht, was 'Depressionen angeht. :winking_face:
    Aber ich weiß trotzdem sehr gut, was du meinst.
    Ich hab' das auch oft bzw. lange so empfunden - mag sein, dass es von Betroffenem zu Betroffenen im Detail Unterschiede gibt, aber ich kenne deine Gedenkengänge auch von mir.

    Bestimmt wird die Diagnose und Symptomen von Ärzten. Nicht jeder von denen wird persönliche Erfahrungen haben, aber zumindest werden sie es aus der Therapie oder Kontakt mit Betroffenen wissen. Also zumindest hoffe ich, dass solche Krankheitsbezeichnungen nicht von Menschen erstellt werden, die ausschließlich theoretisch arbeiten.
    Aber was sag ich, das weißt du ja selbst, und deine Frage war nur rhetorisch gemeint. :winking_face:
    Na jedenfalls will ich damit sagen, die Diagnose oder die Bezeichnung ist einfach was für's Papier. Damit Ärzte und Krankenkassen etc. einen Begriff haben, für Symptome, mit dem sie arbeiten können. Im Laufe der Zeit hab ich gelernt, dass ich es für mich auch auf genau das reduzieren kann.

    Bei mir wurde mal eine Anpassungsstörung vermutet. Und das war der Punkt, an dem ich mir zum ersten Mal dachte "Was wollt ihr eigentlich? Nur weil ich nicht bin, wie ihr es gerne hättet, heißt das noch lange nicht, dass ich gestört bin oder meine Fähigkeit mich anzupassen gestört ist. Ich WILL es einfach nicht sein, ich will nicht sein, wie ihr!".
    Gut, damals war ich 16 und vielleicht hatte sich der damalige Arzt nicht getraut das Thema 'Depressionen anzusprechen - Aber prinzipiell passt das glaube ganz gut zu deinen Empfindungen. :winking_face:

    Ein Warum erklärt meiner Meinung nach eine Diagnose bzw. ein Problem nut teilweise. Denn Gründe gibt es meist sehr viele und nicht immer passen die ins Ursachenbild einer Diagnose. Aber jeder Mensch ist einzigartig und daher gibt es auch bei jedem einzigartige Gründe und Empfindungen dazu.


    Natürlich, 'Depressionen sind nicht normal im Sinne von seelisch gesund, ich denke, das steht außer Frage.
    Aber das ist schließlich keine Krankheit, egal, ob es ein Schnupfen ist, ein gebrochenes Bein oder eben eine psychische Krankheit.

    Ich weiß, dass es leichter gesagt ist als getan, aber lass dir das Unnormalsein nicht von anderen einreden!
    Kann ja sein, dass du ein Problem hast, okay, aber dann bist du immer noch ein ganz normaler Mensch mit einem solchen - und nicht gleich ein Außerirdischer. :winking_face:
    Oft fällt es dem Umfeld schwer mit einem Betroffenen umzugehen - Aber das erlernt werden. Und leider gibt's immer wieder Menschen, die das nicht lernen wollen (oder zu wenig empathisch sind um auf Andere einzugehen), und von denen solltest du dich auf Dauer einfach fern halten oder dich 'wenigstens' von ihnen abgrenzen lernen (und sei es auch nur mental).


    Gruß .fibra.

  • Hi,

    ja, kenne ich ganz gut, obwohl ich mit Sicherheit nicht der "typische" Depressive bin.

    Interessant fand ich zum Thema einen Artikel, den ich vor ein paar Jahren mal in einer Psychologie Heute las. Und zwar, ging es dabei um die epochenabhängige Deutung von psychischen Phänomenen. Depressionen haben ja gerade erst in den letzten paar Jahrzehnten eine sehr starke Pathologisierung erfahren, so dass viele Verhaltensweisen mit unter Krankheit gewertet werden, die früher noch als im Rahmen des Normbereichs galten. Noch ein wenig früher, galt es wohl als "stinknormale" Wesensart eines Menschen, eben Melancholiker zu sein: "Der ist halt so." Ist halt immer auch eine Frage, inwiefern gewisse Eigenheiten gerade in die Erfordernisse der Zeit passen. Bestes Beispiel hierfür ist wohl ADHS. Die generelle Lebenswelt von vor 60 Jahren, lies kaum einen Erwachsenen damit als auffällig erscheinen. Bei Kindern war das auf Grund der Bewältigung eines geregelten Schulalltags schon immer etwas anders. :winking_face: In Zeiten des "ewig lächelnden Dienstleisters" passt halt auch die Melancholie nicht mehr so recht ins Bild. :winking_face:

    Für das Warum kann es wohl keine generelle Antwort geben. Ich persönlich empfinde ja psychische Phänomene eher als Bereicherung der Menschheit, denn als Fluch... jedenfalls global betrachtet. Retrospektiv können wir so manchem großen Denker, Schriftsteller, Erfinder oder Staatsmann das Mäntelchen einer psychischen Besonderheit überstülpen. Durch die Häufung dieser Auffälligkeiten könnte man nun auch mutmaßen, dass genau diese Besonderheit wohl die Triebfeder ihres Wirkens und Schaffens gewesen sein könnte. Nun, wenigstens für mich persönlich liegt hier ein Erklärungsansatz für das "Warum?" begraben.

    LG
    WbD

  • wow..komme rein und tatsächlich hat jmd gelesen was ich schrieb :smiling_face: schäme mich ein bissel xD
    war gestern nicht so gut drauf und dann immer schreibe ich sehr viel...es ordnet die Gedanken
    also erstmal vielen Dank für die Antworten

    @fibra

    Ja du hast verstanden was ich meinte :)...in erster Linie war es als Gedankenpusch zu verstehen..
    ich finde es wichtig , ja sehr wichtig sogar nachzudenken.
    Denoch greade wenn man nachdenkt, versteht man viel begreift und lernt.
    Manchmal mehr als einem gut tut.
    Denn speziell Menschen die Leid erfahren haben, egal in welcher Form werden einfach sensibler und begreifen schneller (grade die zwischenmenschlichen Bereiche).
    Und dann aber steht man der Masse Mensch gegenüber und sich dann abzugrenzen ist schwer.
    Hier die goldene Mitte zwischen Einzigartigkeit und Wahnsinn zu finden und zu halten ist schwer.
    Ich denke viele verstehen was ich damit meine.

    @WbD

    deinen Denkansatz find ich spitze :smiling_face: genau das was ich meinte...der Wandel der Wahrnehmung und der Definitionen.
    Psychische Phänomene? genialer Ausdruck xD :smiling_face: den werd ich mir merken
    werde mal über deinen Erklärungsansatz des Warums nachdenken.
    danke dir dafür
    LG
    battelangel

  • Hallo,

    Vielleicht kommt es auf die Qualität und Quantität der Depressionen an? Ich denke, dass es völlig normal ist ab und zu Traurig zu sein, auch melancholische Phasen sind Normal, aber wenn es chronisch wird, dann kann man schon von einer "Krankheit" sprechen denke ich. Vor allem dann, wenn die Qualität dieses Gemütszustandes das restliche Leben negativ beeinflusst. Das erinnert mich daran, wie, als ich das letzte mal zur Therapie war, mehrere andere Patienten, auf mich zu kamen und mir sagten wie sehr sie sich sorgen um mich gemacht hätten und das sie froh wehren das es mir jetzt wieder besser geht. Ich hab gar nicht verstanden was die eigentlich von mir wollten. Ich bin eine ganze Woche mit sehr schweren Depressionen herumgelaufen ohne es selbst zu merken, für mich war das "Normal". Und die waren Großteils selbst auch Depressiv, und bei meinen "normalen" Depressionen ist noch keiner zu mir gekommen (zumindest nicht in ner Klinik), deswegen denke ich, dass ich schon ziemlich neben der Spur gewesen sein muss.

    Ich glaube das etwas Melancholisch zu sein, keine Krankheit ist, aber ab einer gewissen Qualität eben schon, vor allem dann, wenn man deswegen nicht mehr am normalen Leben teilnehmen kann oder suizidale Absichten hegt.

    LG

    Marcel

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