Hallo liebe Community,
ich habe ein riesen Problem: Mein großer Bruder ist 20 Jahre alt und kifft soweit ich weiß seit über 5 Jahren regelmäßig; jeden Morgen, jeden Mittag und jeden Abend.. Nicht nur das er sich dadurch selber erheblich schädigt, nein die ganze Familie leidet unter seinen Malessen. Meine Eltern streiten sich oft und sind einfach unzufrieden mit der Situation und sie (und ich) wissen keinen Ausweg wie wir ihn von seiner Sucht befreien können. Das schlimme daran ist, dass es ihm (so sehe ich es) weitestgehend gleichgültig ist was mit unserer Familie passiert und er sich nur noch um sich selber kümmert. Ich weiß wirklich nicht wie das so noch weiter gehen soll und würde euch bitten uns Rat zu geben wie wir ihm helfen können.
Über hilfreiche Antworten würde ich mich sehr freuen und falls noch mehr Informationen von Nöten sind fragt einfach nach.
Gruß Jonas
Cannabissucht des großen Bruders, wie bekämpfen?
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Hallo Jonas,
wohnt ihr alle noch zusammen?
Jemandem klar zu machen, daß er/sie ein Suchtproblem hat ist - meines Erachtens - kaum möglich.Hm - es gibt ja keinen "Nürnberger Trichter", den man aufsetzten könnte, und schwupp begreift da Einer und alles ändert sich.
Ich denke, in so einem Fall ist es wichtig, die Verantwortlichkeiten klar zu erkennen und zu benennen. Wenn die Eltern deshalb streiten, dann ist dies die Verantwortlichkeit der Eltern, wenn der Bruder viel kifft, ist das die Verantwortlichkeit des Bruders.
Sucht ist ja meist sehr belastend, aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, wie der Bruder damit noch mehr Probleme in die Familie bingen kann. Natürlich bringt er Probleme in sein Leben - aber das ist eine Sache, die er selber erkennen muss.
Was genau erhoffst Du dir denn hier?
Auf jeden Fall kann dir, wenn Du unter der Situation leidest, helfen, wenn du mit ihm über deine Gefühle sprichst. Wenn es ihn nicht interessiert, dann ist das traurig für dich, aber das hat dann weniger mit dir zu tun, als mehr mit ihm. Nur die Erwartung, er würde aufhören, weil du Probleme damit hast, die würde ich an deiner Stelle nicht hegen - so funktioniert das nicht.Weder Du noch deine Eltern können seine Probleme lösen.
Eventuell könnten Dir auch Co-Abhängigen Gruppen bzw ein Austausch von Angehörigen-Gruppen helfen.Lg Wolke
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Zitat
Nicht nur das er sich dadurch selber erheblich schädigt, nein die ganze Familie leidet unter seinen Malessen.
Hi, Hier würde ich gern einmal nachhaken, wie ich mir das vorstellen muss, wenn die ganze Familie leidet? Also, konkrete Problemstellungen oder -situationen.
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Hi,
Wolke hat das ja schon geschrieben; es ist verdammt schwer, jemandem zu vermitteln, dass er ein Problem hat & das andere darunter leiden.
Was IHR tun könnt: Ihr könnt eine Grenze ziehen, was ihr euch von ihm bieten lässt.
Wenn er rummault, lasst ihn stehen.
Wenn er Geld braucht, verweigert es.
Diese Richtung halt!Und der Gedanke, sich um ein Gespräch zwecks Co-Abhängigkeit zu kümmern, ist sehr gut!
Da erkennt IHR zumindest schonmal vieles...LG.Gane
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Ja wir wohnen alle noch zusammen. Er belastet die ganze Familie, weil er durch seinen Drogenkonsum keine Schule schafft und finanziell natürlich auch blöd da steht. Das trifft besonders meine Eltern, weil sie große Ängste um ihn haben und sich in gewisser Hinsicht dafür auch selber verantwortlich machen. Sie sind sehr gutmütig und versuchen meinen Bruder z.B. bei Gerichtsverfahren zu unterstüttzen und bezahlen den Anwalt oder wenn er eine unerwartet hohe Handyrechnung kriegt (die letzte war ca.1000€, enstanden durch einen dummen Fehler von meinem Bruder) bezahlen sie diese. Und das treibt uns nach und nach in den finanziellen Ruin, sodass wir jetzt immer häufiger am Ende des Monats das Konto überziehen müssen. Das ist sehr traurig, da es uns eigentlich immer sehr gut ging. Wo kann man denn so ein Gespräch führen und wisst ihr vielleicht, wieviel professionelle Hilfe kostet? Danke schonmal für die bisherigen Antworten und auf das noch weitere folgen mögen. Gruß Jonas
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Servus Jonas,
vorweg ne Frage, wie alt bist du eigentlich?
Das interessiert mich nur, weil du anscheinend die Aufgabe für deine ganze Familie übernimmst
Zum einen natürlich super, auf der anderen Seite halt auch heftig, weil du als vermutlich Jüngster nicht unbedingt diesen Part übernehmen solltest.So, ich sehe du bist grade da, also hau ich den Beitrag mal raus und warte noch schnell deine Antwort ab
Dann kommt gleich noch eine weitere Antwort von mir nach ...LG Franz
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Ich bin 17 Jahre alt. Aber meine Mutter steht da auch sozusagen hinter mir, war zwar meine Idee das hier reinzuschreiben, aber sie ist bereit da mit zuhelfen und mein Vater denk ich mal auch, obwohl er sagt, dass er dafür keine Kraft mehr hat..
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Zitat von Jonas;225071
Wo kann man denn so ein Gespräch führen und wisst ihr vielleicht, wieviel professionelle Hilfe kostet?
Wendet Euch an eine Suchtberatung oder an eine Entzugsklinik, dort werdet Ihr sicher Hilfe bekommen koennen und es geht eigentlich mit einer normalen Ueberweisung vom Hausarzt und die Krankenkasse zahlt da. So ist das zumindest bei einem Suechtigen, in Bezug auf Co-Abhaengigkeit sollte man vielleicht nochmal genauer nachfragen bei der Suchtberatung. Die sollten es wissen.
Problematisch sehe ich aber an das Dein Bruder da recht viel Unterstuetzung fuer seine Fehler bekommt die evtl. teilweise auf sein Suchtverhalten zurueckzufuehren sind. Wenn er da dauernd Hilfe bekommt dann wird er sich kaum Gedanken darueber machen ob er da was falsch macht. Die materielle Hilfe, die er bekommt und die er anscheinend auch nutzt sind fuer ihn wie ein Freibrief fuer seine Sucht. Wenn er sein Geld fuer sein Suchtmittel ausgeben kann und alles andere von anderen bezahlt wird dann hat er doch gar keinen Grund da etwas zu aendern. Es ist ja jemand da der seinen Scheiss ausbadet. Das muss ein Ende finden sonst aendert sich da nichts.
Viele Gruesse:
Siegfried
----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 13:20 ---------- Vorheriger Beitrag war um 13:16 ----------
Deine Eltern sollten mal begreifen das sie nichts mit dem Cannabiskonsum Deines aelteren Bruders zu tun haben. Es war seine eigene Entscheidung. Das einzige Argument was ich gelten lassen wuerde um Deine Eltern dafuer verantwortlich zu machen waere es wenn sie ihn gefesselt haetten und dann gezwungen haetten Cannabis zu konsumieren. Haben sie das ?
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Servus Jonas,
ok, also mit 17 kann man das zusammen mit den Eltern schon klären, soweit es für euch eben was zu klären gibt.
Es wurde ja schon angesprochen, eine 'Sucht kann nur vom Betroffenen selbst bekämpft werden und das am besten mit professioneller Hilfe.
So eine Hilfe kostet nichts, keine 'AngstZum einen könntest ihr vor Ort eine Suchtberatung aufsuchen, also du mit deinen Eltern und wenn du mir deine PLZ mitteilst (per Mail oder PN) dann helfen wir gern bei der Suche.
Wir selbst bieten zwar keine Hilfe vor Ort, wenn ihr nicht zufällig aus München seid ;), aber wir haben eine telefonische Cannabissprechstunde. Normal am Mittwoch Nachmittag ==> Beratungstelefon SuS
Aber nach Absprache können wir auch nen anderen Termin machen!
Nun mal zu deinem Bruder ...
Wie sieht er denn das Problem?
Nach deinem ersten Beitrag in diesem Thema scheint es, als wenn er es nicht so tragisch sieht, richtig?
Wurde er von euch auf seine 'Sucht angesprochen? Wenn ja, was sagt er dazu?Was euch als Familie angeht, da solltet ihr nun einiges beachten.
Sich gegenseitig helfen ist natürlich wichtig und sollte in der Familie ja auch normal sein.
Doch einem Süchtigen helfen ist dann doch was ganz anderesIch weiß ja nicht wie dein Bruder normal zu Kohle kommt, arbeitet der oder geht der noch zur Schule?
Kurz und gut, ihr solltet euch zusammensetzen und auch deinen Bruder dazu bitten!
Da müssten deine Eltern klar sagen:- Wir lieben dich als unseren Sohn/Bruder, aber akzeptieren nicht weiter diese Kifferei
- Wenn du diese 'Sucht bekämpfen willst, dann werden wir dich dabei unterstützen, doch du musst das wollen
- Dir muss klar sein, zu zerstörst unsere Familie damit und wenn du das nicht beendest, dann müssen wir dich aus diesem Verbund solange ausschließen, bis du clean bist ...
- Mach einen Termin bei der Suchtberatung, wir begleiten dich dann...
- Es gibt keine finanzielle Unterstützung mehr, du kannst hier essen, Geld gibt es keins mehr
- Weitere Straftaten führen zu deinem Rauswurf aus unserer Wohnung!
Hart? Was denkst du?
Ist es nicht, ein Süchtiger reagiert nur auf klare Ansagen ...Deinem Text entnehme ich, dass dein Vater schon fast aufgegeben hat, das ist auch soweit ok, wenn es ihm selbst schadet.
Das ist auch der Punkt nun, ihr müsst euch schützen, eure Restfamilie schützen!
Er wird euch alles mögliche vorwerfen, wenn er merkt, dass er seine 'Sucht nicht mehr finanzieren kann, da müsst ihr durch.
Euch muss klar sein, ihr könnt ihn nicht zu seinem Glück zwingen, er muss von sich aus eine Änderung wollen und wenn er das will, dann ist natürlich Unterstützung von euch superKurz und gut, man kann wen zum clean werden leiten, aber durchführen muss der Betroffene es
Wichtig für euch, dass ihr vielleicht bisserl mehr versteht um was es wirklich geht - nämlich eine Suchterkrankung!
Er macht das also nicht absichtlich, also zum Teil jedenfalls nicht, er kann es sich vermutlich einfach nicht vorstellen, ohne Gift zu sein.
Doch eines ist genauso klar, wenn man das unbedingt ändern will, dann ist das möglich!!Melde dich, wenn man euch irgendwie helfen kann
LG Franz
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