Hilflos und ohnmächtig

  • Hallo an alle Forummitglieder, ich bin die Mutter eines 22 jährigem Sohn und in großer Angst und Sorge um ihn. Nach hauptsächlichem Fenthanyl Gebrauch, wird er seit ca. 10 Monaten mit Methadon substituiert. Jetzt hat er Ende November einer Entgiftung in einer Schmerzklinik zugestimmt, vor der er schrecklich Angst hat,was ich gut verstehen kann. Ich und natürlich die ganze Familie würden ihm sehr gerne bestmöglich beistehen. Er ist ein absoluter Familienmensch und möchte uns auf keinen Fall Sorgen bereiten, deshalb verschweigt er uns leider sehr viel oder er belügt uns sogar. Vielleicht kann uns jemand von euch raten wie wir uns verhalten sollen. Wir würden wirklich alles tun um ihm zu helfen von diesem sch....Zeug weg zu kommen. Alles Gute und viel Kraft für euch alle. Lg.Leni

  • Hi,

    ich kann zu Fenthanyl über Google nicht viel finden; es scheint aber ein opiathaltiges Schmerzmittel zu sein???
    Habe noch nie gehört, dass sowas mit Methadon entzogen wird.
    Was kann man als Angehöriger tun??
    Da sein; solange es geht.
    Wenn derjenige jedoch nur noch lügt, schwindelt, klaut etc...dann muß man ihm auch klar sagen, dass man sich so nimmer behandlen läßt.
    Schlimm ist es, wenn man selbst in die CoAbhängigkeit rutscht; damit ist dann nämlich erst recht niemandem geholfen.

    LG.Ganesha

  • Fenthanyl wird bei mir auf der Arbeit als Schmerzmittel in Form von Pflaster gegeben, wenn es eine hohe Schmerzmedikation benötigt. Es ist ein Betäubungsmittel und auch opiathaltig.
    Mehr als da sein könnt ihr nicht tun. Unterstützt ihn so lange es für noch selbst noch machbar ist und er sich auch helfen lassen möchte.

  • Hallo Leni,

    mein Mann hat im März von Fentanyl und von Morphium entzogen, auch in einer Schmerzklinik. Und die waren echt super da!

    Sei so gut du kannst für deinen Sohn da und zeig und sag ihm, dass es für dich viel schlimmer und belastender ist, wenn er dir etwas verschweigt oder dich sogar belügt, als wenn du weißt, was Sache ist. Bleib in Kontakt mit den Ärzten in der Klinik und besprech dich mit ihnen, was du am besten tun kannst. Rede viel mit deinem Sohn, frag ihn, was ihm helfen könnte, was er sich von dir wünscht und erhofft. Versprich ihm gleichzeitig, dass du gut auf dich selbst aufpasst, damit sein Vertrauen in dich und deine Stärke wächst. Wenn ihr alle zusammen haltet, dann schafft ihr das!

  • Hallo ganesha, das ist schon richtig Fentanyl ist ein Schmerzmittel, das in seinem Fall als Pflaster nach einem Unfall verabreicht wurde. Danke für deinen Rat ich hoffe wir schaffen das. L.g. Leni

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 17:06 ---------- Vorheriger Beitrag war um 17:00 ----------

    Hallo Gelbrose, danke für deine Antwort. Hat dein Mann nach der Entgiftung eine Therapie gemacht oder wie ging es bei ihm weiter ? Unser Sohn ist im Moment noch Arbeitsunfähig geschrieben geht danach in die Arbeitslosigkeit ,ich weiss wirklich nicht wie das weitergehen soll.L.g. Leni

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 17:13 ---------- Vorheriger Beitrag war um 17:06 ----------

    Hallo Soccerlady,danke für deinen Zuspruch er bedeutet mir sehr viel, wie ich sehe bist du so ziemlich im gleichen alter wie mein Sohn und kannst dir vorstellen wie es ihm geht. Er hat das Fentanyl als Pflaster zur Schmerztherapie bekommen. L.g. Leni

  • Hallo Leni,

    mein Mann ist weiter in Behandlung und Sucht weiter nach einem geeigneten Schmerzmedi. Er ist teilerwerbsunfähig und hat nen 400€-Job (er ist Rollstuhlfahrer).

  • Hallo Leni,

    es wäre gut wenn du die ganze Sache etwas genauer erzählen könntest, wie lang dein Sohn 'Fentanyl (gane, unter dem musst suchen oder auch Präparatname Fentadolon) - nimmt, in welcher Form usw.
    Dabei wäre auch wichtig, in wie weit da ein Missbrauch vorliegt, woher er es bezieht. Du hast zwar geschrieben er bekommt es sein einem Unfall, aber wie es dann weiter ging is noch nicht klar.

    Wenn nun mit Metha entzogen werden soll, was nicht unbedingt üblich ist, dann gehe ich von massiven Missbrauch aus.
    Normal wird aber nicht substituiert im klassischen Sinne, es soll ja eigentlich nur zur Überbrückung beim Entzug dienen, also keine dauerhafte 'Substitution werden. Trifft das zu?

    Du fragst nach Therapie, für dementsprechende Antworten warte ich nun mal deinen nächsten Beitrag ab :winking_face:

    Und ja, da sein als Eltern, Familie und auf sich selbst achten. Das aber haben schon alle irgendwie geschrieben.

    LG Franz

  • Hallo Franz, im Frühjahr 2010 hatte er einen Sportunfall, da hat er nach einer Rückenprellung Tramadol bekommen. Ich glaube ab da ist schon langsam die Sucht losgegangen, er hat bis zum Juni im Wechsel Valoron und Tramadol genommen je nachdem wie er es verschrieben bekommen hat. Im Juni 2010 hatte er einen Verkehrsunfall bei dem er schwer verletzt wurde, nach dem Klinikaufenthalt bekam er dann schon die Fentanyl Pflaster, zuerst 50 mg dann 100 mg dazu nahm er noch andere Schmerzmittel. Im Januar 2011 wurde er von einer Reha nach Hause geschickt weil bei der hohen Schmerzmitteldosierung keine Reha sinnvoll ist, er muss erst runterdosiert werden. Von da an ist er von Arzt zu Arzt gerannt und hat sich Fentanyl verschreiben lassen und natürlich auch aufgeklebt. Im Mai hat dann endlich unser Hausarzt geschnallt was los ist und hat ihm zu einer Substitution geraten, zunächst mit Polaridon davon wurde ihm aber schlecht, jetzt bekommt er 10mg Methadon bis zur Entgiftung, die endlich Ende November beginnt. Beschafft hat er sich die Medis immer bei verschiedenen Ärzten er ist manchmal bei 5 Ärzten gleichzeitig in Behandlung gewesen. Angeblich hat er sich nie illegal etwas beschafft. Ich bin ein bisschen unsicher ob er sich neben der Substitution noch was anderes reinpeifft, da ich erst kürzlich wieder eine Pflasterpackung im Müll hatte. Er sagt nein. Entschuldige das meine Ausführung so lang wurde. L.g. Leni

  • Jo, Sucht macht erfinderisch - das ist leider so.
    Wie war denn sein Konsumverhalten vorher?
    Alkohol und Kiff ist ja quasi fast normal in vielen Cliquen...

    Ich war 'nur' auf Opiaten, weil ich da halt so klassisch reingerutscht bin.
    Jemand, der dazu auch noch Schmerzpatient ist, der hat es da natürlich nochmal ne ganze Ecke schwerer, davon runterzukommen.
    Erstens tut man ja nix illegales, da man es vom Arzt bekommt.
    Und zwotens: Jo, die Schmerzen halt !
    Ist so schon SEHR intensiv, so ein Entzug & vor allem, das sauber bleiben; dazu aber noch nen Menge Schmerzen zu haben, ist hart.

    Deine Ausführung ist übrigens jetzt echt nicht zu lang.
    Schreibe es dir hier von der Seele, das hilft einem echt.

    LG.Ganesha

  • Hi Ganesha, Alkohol trinkt er nicht aber Kiffen tut er ab und zu. Das mit den Schmerzen ist halt so eine Sache, mir steht es nicht zu Schmerzen in Frage zu stellen, aber ich glaube er kann Schmerzen und nen Affen nicht mehr auseinander halten, laut seiner Befunde dürfte er keine Schmerzen mehr haben. L.g. Leni

  • Ja!
    Das kann sehr gut sein.
    Die Rechnung ist ja nachvollziehbar: Hab ich Schmerzen, kann ich das Zeugs haben!
    Ich sags mal so: Mit ein wenig Kiffen wärt ihr ALLE ganz gut bedient.
    Das Blöde dabei ist halt; dass man über diese Schiene recht einfach an die härteren Substanzen kommt...

    LG.Gane

  • hallo leni,

    mit dem pflaster kenne ich mich auch aus. hatte es mal ne weile, nur bekam das meinem suchthirn nicht so gut. das heißt, bei mir stellten sich entzugserscheinungen ein. das ging schon nach dem zweiten tag, nachdem ich das pflaster geklebt hatte, los. dabei hatte ich die niedrigste dosis.
    nun weiß ich von meinem doc, dass wenn ein anderer arzt das pflaster verschreibt, er davon in kenntnis gesetzt wird. da funktioniert der "buschfunk"
    nun frage ich mich, wie das möglich ist, dass der eine arzt von dem anderen nichts weiß. nach meiner kenntnis wird das verschreiben von obiaten zentral registriert, auch deswegen, damit kein mißbrauch entstehen kann?
    aber egal, mist ist natürlich, dass er dazu noch kifft. nur wird es schwer einem jungen menschen die Sucht begreiflich zu machen, vorallem welche auswirkungen das haben kann.

    ich wünsche dir und ihm alles gute.

    lg uwe

  • Hi Uwe, ich habe auch gedacht das die Ärzte von einander wissen was sie tun, eine einzige Ärztin die in Vertretung da war hat nachgefragt, die anderen haben brav verschrieben, auch die Krankenkasse hat noch nie ein Veto eingelegt, als ich bei seiner Sachbearbeiterin nachgefragt habe ob man das "Ärtztehoping" nicht unterbinden kann hat sie gemeint es ist jedem selbst überlassen wie viele Ärtzte er aufsucht Hauptsache er bezahlt jedes mal die 10€. Mit der Chipkrankenkarte wäre das sicher nicht mehr so leicht möglich. L.g. Leni

  • jo leni,

    ich habe mich nur mal gewundert, als ich bei der urlaubsvertretung war, um mir das pflaster verschreiben zu lassen, wußte das mein doc. er erzählte es mir, dass das zentral geregelt wird. das kann natürlich von bundesland zu bundesland anders geregelt sein.

    lg uwe

  • Hi Leni

    Zitat

    ...laut seiner Befunde dürfte er keine Schmerzen mehr haben.

    Ja, das mag sein.
    Jedoch darf/sollte man bedenken, das auch Schmerzen durch Schmerzmittel entstehen.
    Also, wenn man zuviel und zu lange Schmerzmittel nimmt, entstehen Schmerzen.
    Bei mir war das auch so. Am ganzen Körper. Heute noch ab und an meldet er sich so.
    Jedoch geht das auch fast ganz vorbei, wenn er erst einmal entgiftet wird und dann ne Zeit lang keine Schmerzmittel mehr nimmt.
    Es ist hart, aber durchaus total machbar.
    Wie gane schon sagt ... danach die Finger von dem Zeug zu lassen, nichts mehr an Opiaten zu nehmen ist die nächste Aufgabe.
    Ja, ich hoffe feste das er es gut packt Ende November.
    Grundvoraussetzung ganz ganz klar:
    Er muss es wollen.
    Und ich bin mir sicher, Ihr werdet ihn gut unterstützen, ohne Druck zu machen, einfach dann für ihn da sein und auch mal sein Gejammer anhören. :winking_face: Das gehört dazu.

    Alles Gute,

    Leben

  • Hallo Leni,

    meine Fragen hast gut beantwortet, doch musst dich wirklich nicht entschuldigen, weil du etwas mehr geschrieben hast oder das zumindest meinst :winking_face:
    Wenn Beiträge mehr als 10000 Zeichen haben, dann kommt ein Riegel, doch dann dürfte man auch einen weiteren drunter setzen - nimm dir bitte den Platz den du einfach benötigst!

    Aus deiner Beschreibung geht natürlich hervor, da hat sich wirklich eine Suchterkrankung entwickelt und auch die 'Substitution ist genau so geregelt wie ich vermutet hatte - also bis zur Entgiftung.
    Unter diesen Umständen sollte unbedingt auch eine Therapie angehängt werden, ob nun stationär oder ambulant sollte bei der Entgiftung geklärt werden - aber auch das muss dein Sohn wollen.

    Hier treffen 2 Dinge aufeinander, welche wirklich ungünstig sind, zum einen eine Suchterkrankung und eben chronische Schmerzen.
    Ich finde gut das du die ihm nicht streitig machst, bei den Vorfällen muss man das glauben und es liegt ja auch nahe.
    Was Leben schreibt, dass das Schmerzzentrum durch 'Schmerzmittel gestört werden kann, das trifft natürlich zu, doch kann man das nicht pauschalisieren.

    Kurz zu mir, bin Ex-Junkie und chronischer Schmerzpatient, nehme seit fast 6 Jahren 'Opiate.
    Der Unterschied ist nun, mich langweilt alles was nicht 'Heroin war, ich hatte auch in meinen schlechten Zeiten keinen 'Medikamentenmissbrauch wie viele, wenn es mal keinen Stoff gab.
    Auch in den 5 Jahren hab ich noch nie mehr genommen als verordnet, ich mache regelmäßige Pause - ich dosiere mich ab und stell mich neu ein und so kann man auch über Jahre alles in einem vernünftigen Level belassen.

    Das wollte ich anmerken, weil es manchmal Situationen gibt, da kann man nicht auf Medikamente verzichten, auch wenn Suchtgefahr besteht.
    Deswegen muss man weiter an seinen Erkrankungen arbeiten, schauen wie weit man da was machen kann, wie wirklich der aktuelle Zustand und eben die Schmerzen sind.
    Aber es gibt da heute viele Möglichkeiten, gerade in der Schmerztherapie hat sich viel getan und man muss einfach viel probieren.

    So oder so, nun steht der Entzug an und der ist für jegliche weitere Abklärung ja unbedingt nötig.
    Danach muss man sehen was wird, was die Schmerzen angeht.
    Daher sollte dein Sohn sich im klaren sein, es brauch eine engmaschige therapeutische Begleitung für die kommende Zeit.
    Schmerzen werden ja unabhängig von der Entgiftung zurückkehren, das wird arg an der Psyche kratzen und da braucht man wen, neben der Familie :smiling_face:

    Ein großes Lob will ich mal dir selbst aussprechen, weil du als Mutter wirklich hier zeigst, dass du unterstützen willst.
    Oberstes Gebot muss immer sein, achte auf dich, wenn es dir gut geht, dann kannst du auf Wunsch auch unterstützen.

    Ich hoffe du berichtest weiter über alles was nun passiert und wie es dir selbst geht.

    Eigentlich gehört das Thema in den Bereich Familie, Freunde und Beziehungen, ich werde mir das noch überlegen, aber das ist für den Moment nicht wichtig :winking_face:

    LG Franz

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