Mein Mann (Alkoholiker) redet von Suizid

  • Heute ist wieder so ein Tag, wo er in der Früh schon zitternd neben mir stand, weil ihm alles ausgegangen ist. Zigaretten und Bier. Er ist am Ende, er macht alles. Ich: Ja dann ruf die Suchthilfe an, die helfen weiter. Ich soll ihm helfen.... Habe ich versucht, aber er nimmt nichts an, jetzt ist der Zug abgegefahren.
    Bin gespannt, wenn ich nach Hause komme, ob er sich sein Bier besorgt hat. Wenn nicht, muss ich schnellst möglichst weg, sonst artet es aus, wenn ich mit den Kids da bin.
    Mein Sohn fragte mich nur heute morgen, warum der Papa so zittert. Ich meinte nur, er ist sehr sehr krank. Mein Sohn: Papa dann musst du zum Arzt gehen. Wie wahr, wie wahr. Aber jetzt kommt mein Lieblingssatz: Aber er tut nichts!!!

    LG
    Doppel

  • hallo doppel,

    als ich in meinen letzten zügen lag, habe ich meine frau gebeten für mich in der klinik anzurufen. die haben mich auch gleich aufgenommen. er will wohl nicht?

    lg uwe

  • Hi,

    was ganz ganz wichtig ist: Du mußt von Anfang an SEHR STRIKT klarstellen, dass die neue Wohnung für ihn Tabu ist!
    Wenn er mit den Kids zusammen sein will, soll er den Hintern hochkriegen & SEINE Bude zumindest soweit menschnewürdig saubermachen,
    dass das geht.
    Wenn nicht, gehste wieder mit den Kids...
    Das ist zwar ultrahart - aber ich finde das unheimlich wichtig & zwar für ALLE von euch!

    LG.Gane

  • Doppel...

    Du wirst Dich um Dich und die Kinder kuemmern muessen....

    ...es mag sich hart fuer Dich anhoeren aber ER MUSS jetzt fuer sich erleben wie weit unten er ist sonst lernt er nie daraus weil ihm immer wieder andere Leute irgendwelche Entscheidungen abnehmen....

    ...die einzige Hilfe die ich ihm jetzt noch anbieten wuerde waere es fuer ihn einen Einweisungsschein fuer eine Entzugsklinik bei seinem Hausarzt zu holen und ihn dann wenn er sich abgefuellt hat mit einem Rettungswagen in die entsprechende Klinik in die Notaufnahme bringen lassen...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Danke für die Antworten.
    Ich kann ihn ja fragen, ob er will, dass ich die Suchtklinik anrufe. Aber gehen muss er selbst.

    Ich weiß, dass er erst ganz tiefen fallen muss.

    Und was die Kids betrifft, werde ich Treffen auf neutralen Boden machen. Weil, wer weiß, wo er dann wohnt.....

    LG
    doppel

  • Zitat

    ...die einzige Hilfe die ich ihm jetzt noch anbieten wuerde waere es fuer ihn einen Einweisungsschein fuer eine Entzugsklinik bei seinem Hausarzt zu holen und ihn dann wenn er sich abgefuellt hat mit einem Rettungswagen in die entsprechende Klinik in die Notaufnahme bringen lassen...


    würde ich auch denken, der notarzt tut es auch.
    und wenn er dich bedroht, die polizei macht das auch.

  • Dann noch was Doppel....

    Deinem Schwiegervater solltest Du mal klarmachen das er ihm da nicht weiter Bier bringen soll sonst kommt sein Sohnemann nie auf den Trichter das da was "falsch laeuft" bei ihm. Er wird ja sogar von Papa unterstuetzt also ist das RICHTIG was er tut.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 14:09 ---------- Vorheriger Beitrag war um 14:04 ----------

    Verlass Dich nicht drauf das er alleine gehen muss. Der Ratschlag der meisten Entzugskliniken ist ja sogar so das er bis zur Einweisung/Einlieferung weitertrinken soll damit er sich selbst nicht durch kalten Entzug gefaehrdet und evtl. einen Krampfanfall oder ein Delirium riskiert. Lass es Dir vielleicht von ihm in Form einer Vollmacht unterschreiben das Du berechtigt bist ihn einliefern zu lassen wenn er mal wieder zu ist.

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 14:13 ---------- Vorheriger Beitrag war um 14:09 ----------

    Und dann tue es ohne Ruecksicht auf irgendwelche Befindlichkeiten seinerseits.

  • Im Moment rennt er nur zittern rum, ihm tut die Lunge so weh. Na un der Entzug kommt dazu.
    Er meinte gerade, ich soll ihn ins KH bringen - hier bei uns ums Eck. Ich meinte nur, dass ist keine Entzugsklinik. Ja woanders will er nicht hin. Das ganze hatte wir im Sommer schon. Die Ärzte haben sich um einen Platz zum Entzug gesucht mit anschließender Therpaie. Dann wurde er dort hingebracht und er hat sich selbst wieder entlassen, weil es ihm wieder gut ging.
    Und ich befürchte, dasselbe wird wieder passieren, wenn ich ihn in das KH hier bringe.

    Ich kann auch im Moment nicht ihn irgendwo hinfahren - habe Tanzen mit meiner Tochter und das will ich nicht ausfallen lassen, nur weil der Vater sich nicht im Griff hat.

    So, bin auch schon wieder weg.

    Bis später
    Doppel

  • Sorry...wenn ich es so sage...lass ihn rumrennen...wenn er nur bis um die Ecke ins KH will und die Sache nicht ernst nimmt dann soll er seinen Hintern selbst dahinzittern...das Zittern kann vielleicht nichts anderes sein als ein ganz normaler Tremor der zu den Entzugserscheinungen gehoert..

    Kuemmere Dich um Deine Tochter, die braucht Dich viel mehr.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • @siegfied: Nun bin ich wieder daheim und er ist nicht mehr am Zittern.... er war halt einkaufen Bier und Zigaretten...nun ist die Welt wieder in Ordnung.

    Ich hatte und habe mit den Kids meinen Spaß und am Samstag gehen wir in die neue Wohnung vermessen. Die neuen Mieter haben mich mitden Kids zum Kaffee eingeladen. Das klingt super oder.

    Im Moment habe ich wieder meine Ruhe vor ihm - bis zu dem Tag (morgen oder übermorgen), wo wieder alles ausgegangen ist....

    Bis dahin
    LG
    Doppel

  • Klar Doppel,

    er hat seinen Stoff, das Suchtteufelchen ist zufrieden weil es "jetzt" gewonnen hat....nur die Welt ist deswegen nicht in Ordnung, ganz im Gegenteil, die Welt wird ihm immer weiter entgleiten ohne das ihm das bewusst wird und er wird sich ganz "genussvoll" zu Tode saufen...der braucht keinen Suizidversuch machen...der trinkt den schleichenden Tod...irgendwann packt sein Koerper das nicht mehr und seine Gier danach wird ihm schmerzvoll ins Bewusstsein kommen...nur dann ist da vielleicht nichts mehr zu retten...dessen sollte er sich bewusst werden...

    ...nur er kann absolut nicht erwarten das Du daneben sitzt und Dir anguckst wie er sich endgueltig kaputtmacht und von seinen Kindern kann er das noch weniger verlangen oder sagt von Euch einer....."Ey Alter, komm lass uns einen trinken, dann sieht die Welt besser aus "...

    ...und wenn er meint er muss saufen dann bringst Du ihn als Aussenstehende nicht weg davon....er muss es wollen und wenn er das nicht will dann muss er saemtliche Konsequenzen akzeptieren die sein Saufen mit sich bringt...wird ihm aber kaum was ausmachen, er saeuft dann noch ein Schluck mehr...

    ...vielleicht wuerde da noch eine "Schocktherapie" nutzen die meine Mutter bei meinem Vater durchgefuehrt hat, allerdings birgt die die Gefahr das die voll nach hinten losgeht...

    ...stell ihm ne Pulle Schnaps hin und sag ihm das er sich besser sofort todsaufen soll damit Du seinen langsamen Selbstmord nicht mit ansehen musst ansonsten soll er es sein lassen und zwar sofort und wenn ihm der Alkohol als Lebensinhalt wichtiger als Du sein sollte dann geh sofort mit den Worten

    "Du darfst uns sehen aber NICHT IHR BEIDE DU UND DER Alkohol"

    ...das macht natuerlich erst Sinn wenn Du auch sofort irgendwo mit den Kindern hinkannst...

    Bei meinem Vater hat das Wunder gewirkt, aber das muss natuerlich kein Allheilmittel sein.

    Es tut mir echt leid um Deine Kinder und Dich denn IHR seid die die da am meisten dabei zu leiden haben und da musst Du einen Riegel vorschieben.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 18:53 ---------- Vorheriger Beitrag war um 18:47 ----------

    Und das Du von Deinen neuen Nachbarn zum Kaffee eingeladen bist finde ich echt gut fuer Euch, da kommt man einfach besser an in einer neuen Umgebung.

  • Siegfried: Vielen Dank für deine Worte.
    Vielleicht sollte ich das mit dem Schnaps machen, wenn wir ausgezogen sind und ich dann noch mal vorbei muss - wegen weiseln etc. pp. Und er jammert, ohne uns geht es nicht. Denn ich habe ihm zu verstehen gegeben, sollte er es schaffen, Entzug, Therapie etc. pp, Job und alles was dazu gehört, dann würde ich mich freuen, wenn wir es noch mal versuchen, alleine der Kinder wegen. Aber auch das will er ja nicht, er will das wir bleiben.
    Und das wäre ein guter Zeitpunkt mit dem Todsaufen!

    Mich haben meine Vormieter (von der neuen Wohnung) zum Kaffee eingeladen, weil ich nebenbei ein bißl messen möchte.
    Aber die Nachbarschaft soll sehr kinderreich sein, dass freut mich für meine zwei, vielleicht finden sie ja neue Freunde.

    LG
    Doppel

  • Doppel,

    Kinder sind da doch recht komplikationslos wenn sie in ein neues Umfeld kommen in dem gleichaltrige Kinder vorhanden sind. Die zeigen uns mit ihrem Verhalten eigentlich wie einfach es ist auf andere Menschen zuzugehen. Wir Erwachsenen haben das leider verlernt weil wir uns meist an ganz anderen Werten orientieren.

    ...wenn Dein Goettergatte da wirklich etwas will dann kann er nur mit dem Saufen aufhoeren wollen...alles andere was er "will" und erreicht ist fuer ihn nicht mehr wie eine Legitimation zum weitersaufen, weil es dann in gewisser Hinsicht toleriert wird und dann irgendwann vielleicht sogar akzeptiert wird weil man mitsaeuft...nee, das kann es nicht sein was Du willst sonst haengst Du irgendwann selbst in einer Sucht nachdem Du irgendwann eine Co-Abhaengigkeit nicht mehr ertragen kannst....

    ...er hat zwei Moeglichkeiten...Alkohol oder Familie....beides zusammen geht nicht !!!

    Viele Gruesse:

    Siegfried

  • Siegfried: Danke für deine Worte
    Hatte gerade viel um die Ohren, konnte mich nicht melden.
    Er jammert mir weiter die Ohren voll, er geht in die Isar, wenn wir gehen. Er versteht - man höre und staune - dass ich ihm helfen will, aber er meint, ich helfe ihm nicht, wenn ich gehe. Ich meinte, doch, gerade dann, weil nur so muss er was tun, um vielleicht wieder eine Familie zu haben. Ich meinte nur, bekomme für deine Kinder jetzt langsam mal deinen Hinter hoch und mache was. Ja, er trinkt, aber tut uns doch nichts. Ja, aber er tut auch sonst nichts. Ich habe ganz klar gesagt, dass er für mich ein Klotz am Bein ist. Das was er ist, ist kein Vater. Er kümmert sich um nichts....
    Es ist natürlich hart für mich, ihn heulen zu sehen...Ich brauche jetzt ne Menge Kraft, um das durchzustehen.
    Jetzt gehe ich erst mal schlafen.
    LG
    Doppel

  • Jo, hart:an: - aber ich kann Dir nur empfehlen, jetzt auch hart zu bleiben, selbst wenn bei ihm die Tränen kullern!
    Denn, Säufer sind nebenbei auch die besten Schauspieler:gi:


    LG
    Dry

  • Das Leben ist kein Wunschkonzert..

    .....schon gar nicht wenn jemand dauernd unter Alk steht...und Du solltest hart bleiben denn er wird nur dann in die Isar gehen wenn die randvoll mit Bier gefuellt ist...solange das nicht der Fall ist reicht die erstbeste Trinkhalle, Tankstelle, Kneipe oder was auch immer wo er seinen Stoff herbekommen kann..

    .....und mal so nebenbei gesagt...solange wie er nicht wirklich anfaengt was zu aendern und heult ist das nicht mehr wie Selbstmitlleid denn Du willst ihm seinen besten Freund, Gevatter Alkohol, wegnehmen...das ist das einzige warum er heult...vielleicht hat er noch irgendwo etwas normales Schamgefuehl...aber dann wuerde er sich bewegen um was zu aendern und nicht heulen damit Du bleibst und er nichts aendern muss...lass Dich nicht nach unten ziehen...Du hast lange genug Deine Co-Abhaengigkeit erleben duerfen und er will nur eine Fortsetzung..

    .....er muss nur das RICHTIGE tun nur dazu ist er ja anscheinend noch nicht bereit...es ist ja auch um soviel einfacher den Partner mit kaputt zu machen als sich selbst in den Arsch zu treten um mal in die richtige Richtung aufzubrechen...

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    ----------Beitrag automatisch hinzugefügt um 23:20 ---------- Vorheriger Beitrag war um 23:15 ----------

    Zitat von Doppel;214911


    Ja, er trinkt, aber tut uns doch nichts. Ja, aber er tut auch sonst nichts.

    Doch er tut was...er lebt seinen Lebensinhalt...er besorgt sich Alkohol, er saeuft ihn, er braucht Zeit wieder fit zu werden um Nachschub zu holen. Hey, das ist ein echt harter Fulltimejob, da bleibt kein Platz fuer anderes.

  • Siegfried: Ich muss ehrlich sagen, deine Worte helfen mir sehr, um mal eine andere Sicht zu sehen.

    Gestern habe ich noch meinen Risikocheck für ne Versicherung bekommen. Ich bin VN. Und in der Versicherung Hausrat, Haftpflicht hängt er noch mit drin - aber wenn ich weg bin, ist das ganze natürlich auf die neue Wohnung umgeschrieben und er fliegt somit raus. Habe natürlich versucht, ihn darauf ansprechen, dass er sich ne Versicherung suchen muss bzw. abschließen muss. Er hat natürlich dicht gemacht.

    Das Vermessen war heute super. Kids waren lieb. Allerdings habe ich dann beim Räumen im "Programm" gemerkt, dass ich irgedwie ziemlich wenig Platz habe - aber das krieg ich schon. Es gibt ja IKEA mit guten Aufbewahrungsidee :smiling_face:

    Schönen Abend
    LG
    Doppel

  • Heute ist wieder so ein Tag - da möchte ich nur noch weg.
    Seit heute Mittag, erzählt er mir, dass er kein Bier und keine Zigaretten mehr hat. Aber anstatt sich was zu holen, kommt er halbstündlich, um mir zu sagen, dass er losgehen muss zur Tankstelle oder Bringdienst kommen muss. Aber ging und geht nicht. Sitzt hier, will von mir Zigaretten - Nein - er hätte sich halt genügend holen können.
    Mein Auto...ne.. Außerdem spinnt das gerade...
    Tja und nun knallen die Türen... ich hätte mich verändert, ich wäre so hart geworden, seit ich mit jemanden vom JA gesprochen hätte. Ja, dass muss ich sein, damit ich mich nicht andauern von ihm weichkloppen kann.
    Jetzt kommen halt so Sachen, wie er kappt mir die Internetverbindung - gerne doch, habe GSD letzte Woche ne Karte mit Internetflat besorgt. Ich wußte, dass das passieren wird. Bin halt vorausschauend.
    Im Moment will ich nur weg....
    LG
    Doppel

  • Meld mich mal wieder.
    Ich packe zu Hause täglich ein paar Kisten. Ein Freund hat mir ne Menge Umzugskartons gebracht. Am 15.11. ist Übergabe und am 18.11. ist der Umzug.
    Er sieht natürlich jetzt, dass ich ernst mache. Versucht präsent zu sein, frühstückt mit uns, macht sogar mal das Frühstück. Ich finde es klasse und er sollte weiterhin so an sich arbeiten, auch wenn wir weg sind.
    Sobald ich das Thema Umzug anspreche, dass wir nur noch ne Woche da sind, dann fliegen die Türen. Er ist sauer, wütend.... Er hat zumindest mal sein Auto richten lassen und ich muss mir nicht täglich anhören, dass er doch was braucht. Ich hoffe, sie halten ihn irgendwo mal an und lassen ihn ins Röhrchen blasen.
    Ich bin gespannt, was passieren wird, nächste Woche ....

    Ich bin ja bereit, dass wenn er den Weg in eine Klinik gefunden hat, ihn gerne vorbeikommen zu lassen. Abendbrot mit den Kids, Insbettbringen und dann wieder Tschüß. Vorher möchte ich das nicht.

    Schöne Zeit an alle.

  • Ich wünsch dir alle Glück der Welt das es gut ausgeht :smiling_face:

    Es ist natürlich zum kotzen, wenn er betrunken Auto fährt, echt, da könnte ich an die Decke gehen ...

    LG Franz

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