• Aneurysma- gefährliche Gefäßaussackung.

    Im Gehirn bzw in den Zwischenhäuten sehr gefährlich...

    Letztes Jahr im Mai...Ein Abend wie immer....und ein Tag wie immer...wollt mich grad an den Pc setzen und bekam von einer Sekunde auf die andere heftigste Kopfschmerzen.
    Ganz schlimme nicht auszuhaltende Kopfschmerzen mit Nackensteifigkeit.
    Machte den Pc sofort aus und legte mich auf den Boden, bekam Tunnelblick und das Gefühl ohnmächtig zu werden. Wurde ich aber nicht, nein ich durfte alles aushalten...

    Ich kroch buchstäblich zum Esstisch, denn da lagen zwei Ibo 500. Nahm eine und wartete ne halbe Stunde (befürchtete mittlerweile n Schlaganfall, konnte aber alles gut bewegen) Die half nicht und ich nahm noch eine. Verkroch mich in der Zwischenzeit ins Bett. Konnte meinen Kopf fast gar nicht mehr bewegen. Nackenschmerzen waren zu grausam. Auch die zweite Tablette half nicht. Nahm noch 30 Tropfen Novalgin, auch keine Besserung. Schlief n paar Stunden ein...und schaffte es den nächsten Tag um 11.00 Uhr aufzustehen...mühsam. Immer noch üble Kopfweh. Rief dann Hausarzt an. Bekam Termin. Die hörte sich alles an leuchtete in meine Augen und schickte mich sofort zum CT. Von dort sollte ich direkt und selbstständig ins Krankenhaus fahren (der Arzt war im grunde verantwortunglos, das wußte ich da aber noch nicht).

    Im Kh wurde ich erstmal angemotzt warum ich überhaupt noch rumlaufe....

    Dann wurds komisch. Nackig machen für Hirnkathederuntersuchung vorbereiten...Ich nahm es einfach nicht ernst... Ne Hirnkathederuntersuchung muß man auch nicht haben. Ist echt unangenehm. Aber selbst ich konnt auf den Bildern sehen das da was nicht stimmt.
    Ein Aneurysma war geplatzt, zwei weitere waren noch da... Nun gut, das geplatzte wurde unter Vollnarkose versorgt und ein weiteres mit Coils (kleine Titanspiralen) geschlossen.

    Ich lag 10 Tage auf der Intensivstation und langweilte mich schrecklich. Im Vergleich mit den anderen Patienten ging es mir ganz gut. Ich durfte halt nur nicht aufstehen...

    Im Nachhinein weiß ich, wieviel Glück ich hatte! Da waren sämtliche Schutzengel aktiv, glaub ich.

    Ein Aneurysma ist immer noch da und ich muß damit leben. Es könnte jederzeit platzen, andererseits kann ich damit auch beschwerdefrei 80 Jahre alt werden...
    Ist schon manchmal komisch und ich versuche nicht zuviel daran zu denken. Manchmal zwickt es an der Stelle und dann denk ich schon drüber nach.

    Das Jobcenter möchte mich aus dem Grund am liebsten in Rente schicken, was ich für schwachsinnig halte...Ich darf halt nichts anstrengendes machen, leb aber ganz normal. Fahr auch Fahrrad usw...Ich sag mir, wenns platzt dann platzt es eben...
    Andererseits hab ich schon Angst vor Schlaganfall nebst Symptomen...

    Hm, dieses Thema hab ich noch immer nicht verarbeitet, das war ein wirklich schlimmes Erlebnis für mich.

    lg
    desty

  • Hallo destiny,

    Zitat

    Hm, dieses Thema hab ich noch immer nicht verarbeitet, das war ein wirklich schlimmes Erlebnis für mich.


    Das glaube ich sofort, daß Du damit noch Probleme hast.
    Es ist nicht gerade leicht, zu verkraften, daß man gerade an Messers Schneide vorbeigerutscht ist.
    Eigentlich kann ich Dir nur wünschen, daß das noch bestehende Anoyrisma so bleibt wie es ist, und der Schlaganfall einen riesigen Bogen um Dich macht.
    Schlaganfall ist auch etwas, vor dem ich Angst habe, vor allem, weil ich dann befürchte, ein absoluter Pflegefall zu werden.
    Aber so weit ist es bei uns Beiden nicht, und wird es auch nicht!
    Dann wünsche ich Dir noch, daß Du das ganze Thema langsam verarbeiten kannst, und es nicht immer präsent ist.

  • Hallo desty,

    hat mich gestern beim Lesen gleich berührt. Leider hatte ich keine Zeit, zum Antworten.

    Ich könnt mir ja vorstellen, daß ganz viel drüber reden hilft, es zu verarbeiten. Sich vor allem klarmachen, was einen so besonders aufwühlt am Gedanken, es hätte das letzte Stündlein sein können.
    War es nur die Lebensbedrohung? Waren es offene Sachen? Was konkret macht komische Gefühle?

    Du weißt nun, wenn du das nächste mal solch heftige Kopfschmerzen bekommst, daß Du sofort den Notarzt rufen kannst, und dich am Besten nicht mehr bewegst.

    Ich selbst war einmal bisher in einer akuten Bedrohungssituation (stimmt nicht - zweimal) - da sind wir auf Glatteis auf einer Bergstr mit heftigem Abhang ins Rutschen gekommen und über den Abhang gerutscht - dann aber noch auf dem Boden aufgesessen und so auf gefühlt Kippe zum Stehen gekommen. Und ich hab dann ganz viel drüber reden müssen. Allerdings war ich ein junges Mädchen und hatte noch nicht viel offene Fragen angesammelt.
    Aber wer weiß, vielleicht hat auch dieses Erlebnis mit dazu beigetragen, daß ich schon versuche, so zu leben, daß ich jederzeit sterben kann. (Oder auch meine "Sorge" vorm Kiff-Stopp, ich könnte, wenn ich weiterkiffe am Ende meinen eigenen Tod verpassen bzw nur ganz gedämpft erleben - wäre eine meiner Horror-Vorstellungen)

    LG Wolke

  • Sorry, hab mich bestimmt unklar ausgedrückt. Das erlebte ansich hab ich verarbeitet, da ich mir der Gefahr ja erst hinterher (also zu Hause) bewußt wurde.

    Ich denk, ich mach mir mehr Gedanken, als ich mir selbst eingestehen würde, ob das noch vorhandene Aneurysma platzt?
    Das war bereits die zweite akut lebensbedrohende Situation. Ich hab nichts offen, aber zwei Kinder. Die brauchen mich noch n bißchen.

    Und ich befürchte, nicht nochmal so viel Glück zu haben...

    Aber vielleicht passiert ja auch gar nichts?

    lg
    desty

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