wenn die liebe zum alptraum wird

  • hallo,
    habe vor 1 jahr und fünf monaten geheiratet, alles aufgegeben, meine familie
    verlassen und bin zu ihm gezogen. das erste halbe jahr war wunderschön,
    ausser das er zwischen durch getrunken hat aber noch im maße. in der zeit hat er schon
    seine arbeitsstelle hingeschmissen. dann fing es an mit disskussionen, die bis in die
    Gewalt rein gingen. körperlich und seelisch.
    er sagt zum beispiel: gut das du die gehlgeburt hast, du wärst nie ne gute mutter.
    oder: du hast nicht mein niveau.
    oder: du wärst ohne mich gar nichts.
    oder: du akzeptierst mein sohn nicht ( er hat ein kind aus erster ehe)
    oder: du bist so häßlich
    und er spukt mich an.
    immer wenn ich was zu ihm sage dreht er das so um als wär ich der auslöser für seine
    probleme.
    er schiebt jede verantwortung auf mich und sagt hinterher ich habe ja keine zeit für
    ihn. ist doch kein wunder bei meinem tagesprogramm.
    aber irgendjemand muss ja das geld verdienen.
    er macht nix im haushalt und beschwert sich dann noch auf dem geschirr ist zuviel schaum. er hat immer was zum kritissieren.
    wenn ich einkaufe hab ich zu viel geld ausgegeben.
    wenn ich zu spät komme hab ich einen anderen.
    wenn ich putze ist nicht sauber genug.
    man kann es ihm nicht recht machen.
    wenn er getrunken hat ist es am schlimmsten, dann wird er noch gewalttätig.
    er kommt um 1 uhr nachts nach hause wenn ich frühschicht hab ( muss um 4.15h raus), weckt mich und will mit mir streiten. egal was ich zu ihm sagt er ist
    unberechenbar. er lässt mich nicht schlafen und quält mich bis er besoffen umfällt
    und manchmal noch alles voll bricht.
    er ist regelrechter quartalstrinker, wenn er dieses programm 2-3 wochen durchgezogen hat tut ihm alles 2 monate leid bis ich ihm verzeihe und dann wiederholt sich das immer wieder.
    das ist eine alptraumserie.
    man selber fängt an an sich zu zweifelt, die energie wird immer weniger und man verliert den boden unter den füßen.
    dann ist er noch total eifersüchtig aus großer Angst mich zu verlieren.

    es ist mein persönlicher Alptraum nur das ich nicht schlafe.
    wie komme ich da raus?
    ich habe Angst vor ihm
    gruß arabica

  • Hallo Arabica,

    vieles, was Du schreibst, erinnert mich an meine Ehe. Da hab auch ich gearbeitet, den Haushalt gemacht, und es gab ständig Zoff, weil ich es nicht gut genug gemacht hab.

    Er hat ständig versucht, mich klein zu machen. Und so bin ich als starke Frau in die Beziehung rein (und ich hab diesen Mann unendlich geliebt) und bin dann ausgezogen, als mir klar wurde, daß ich so nicht behandelt werden mag. ES ging bei uns so, daß ich ganz klar der Ansicht war (und bin), daß er ein großes Kindheitstrauma hat und darum völlig gestört in seinem Beziehungsverhalten ist. Ich war der Ansicht, er solle sich nen Psychologen suchen, was er natürlich nicht wollte.

    Also hab ich mir einen gesucht, denn ich konnte nicht mehr. Ich bin überhaupt nicht klargekommen mit der Situation, wurde unglücklich. Und dann immer dieses gruselige Wechselspiel von Hoffnung/ Resignation/ Angst / Wunsch ...und dem blöden Gefühl, versagt zu haben.

    Bei uns war auch immer ich schuld. Total eifersüchtig war er - aber genauso hab ich totale Glücksmomente mit ihm gehabt, das Gefühl "alles ist richtig" - er war halt mein Mann.

    Als mir dann klar wurde, daß ich das so nicht will, dann bin ich gegangen. Und mit jedem Stück Kraft, daß ich mehr gewann, verlor er seine "Macht" über mich.
    Mein Ex-Mann war zwar nicht gewalttätig gegen mich, aber nichtsdestotrotz hatte ich Angst vor ihm, wenn er da saß mit dem Schmetterlngs-Messer.

    Ich hab dann die Scheidung eingereicht und bin bei einer Freundin vorrübergehend eingezogen. Die Miete für die Wohnung hab ich auch noch ne ganze Zeitlang gezahlt, aber das Geld war mir echt wurscht - wichtig war, daß ich heil aus der Nummer rauskomm.

    Es hat lange gedauert, bis ich mich ganz gelöst hab von der inneren Bindung (wir kamen noch zwei mal danach wieder zusammen - aber jedesmal konnte ich dann ganz schnell gehen, wenn ich gemerkt habe, es fängt wieder an) - und ich bereue auch nichts.
    Er ist ja kein Arsch - einfach nur etwas kaputt. Und wenn man seine Geschichte kennt, verständlicherweise. Aber nicht mehr in meiner Nähe.

    Das Problem an diesen Sachen ist einfach das, sich von der Angst nicht länger regieren zu lassen.
    Solange du Angst hast vor ihm, hat er dich in der Hand. Erst, wenn du dich von der Angst nicht mehr bestimmen lässt, kannst Du wieder anfangen, dein Leben zu leben.

    Und egal, wie groß die Liebe sein mag - deshalb gehörst Du doch immer noch dir selbst!

    "Ich weiß nicht zu wem ich gehöre" (live) - YouTube

    oder vielleicht noch kräftiger von Hilde Knef:

    http://www.youtube.com/watch?v=Os3Fk3JK6MA&feature=related

    Hat mir damals gut geholfen!

    LG Wolke

  • Hallo arabica,

    meine erste Beziehung (war da nicht verheiratet) war auch ein Horror! Alkohol spielte zwar keine Rolle, aber Beldeidigungen, Erniedrigungen, kleinmachen, Gewalt und Missbrauch schon. Dafür braucht mein damaliger Partner keinen Alk, das ging auch gut so... Den Abspring hab ich dann irgendwann geschafft, aber nur durch die Hilfe eines anderen Mannes, in den ich mich verliebt hatte. Ohne ihn hätte ich nie den Mut gefunden zu gehen, da ich geglaubt habe (hat mein Ex mir gut suggeriert), ich krieg sowieso keinen anderen ab.

    Arabica, du bist so viel mehr Wert als das, was dein Mann dir zeigt! Was hält dich denn noch bei ihm? Liebst du ihn noch? Wenn ja, wofür, warum? Ich kann dir nur eines raten: Red noch ein einziges Mal vernünftig mit ihm. Wenn sich dann nichts ändert, geh! Trenn dich! geh zurück in deine Heimat, ich bin sicher, deine Familie nimmt dich mit offenen Armen wieder auf! Du hast was besseres verdient! Geh, bevor er dich komplett zerstört!

    Liebe Grüße
    gelberose

  • Hey arabica :smiling_face:

    das hört sich ja nicht gut an....

    sowas hab ich zum glück noch nicht durchlebt, aber ich kann mir gut vorstellen wie belastend das ganze ist...

    wolke und gelberose haben ja auch schon einiges dazu gesagt, und ich denke auch das eine trennung erstmal sinnvoll wäre, vllt erstmal auf zeit und räumlich...sich ständig fertig machen zu lassen,in Angst vor dem partner zu leben, kann ja nicht sinn einer liebesbeziehung sein...vllt merkt er dadurch ja , dass da was gewaltig schief läuft...sag ihm wie du dich fühlst...am besten wenn er nüchtern ist...

    kannst du wieder zurück zu deiner familie?

    fühl dich gedrückt:bz:

  • Hallo arabica,
    ich hatte auch so eine Beziehung. Bei uns waren Drogen und bei ihm später auch Alkohol dabei. Ich kenne diese unnötige Eifersucht, mein Ex hat nachgesehen, mit was für Unterwäsche ich ins Büro gehe!!! Da er mir auch für Alles die Schuld gegeben hat (bin auch daran schuld, dass er ein Kind mit einer anderen hat) habe ich heute noch große Probleme mit Schuldgefühlen.
    Ich habe es nach 9 Jahren geschafft, ihn endgültig zu verlassen. Er hat immer gesagt, uns wird nur der Tod trennen! Was natürlich einschüchtert. Aber durch eine gute Freundin ist mir ein "lebendes" Ende gelungen.
    Das Ganze ist nun 11 Jahre her. Ich gucke immer noch auf der Straße, ob ich ihn sehe. Diese Angst begleitet mich jeden Tag.
    Ich kann mich nur den Ratschlägen der anderen anschliessen: Versuche ein letztes Gespräch (nüchtern, möglichst neutrale Umgebung). Wenn sich danach nichts ändert oder die Veränderung nach x Tagen weg ist: Nimm deine Sachen und gehe. Überlege dir, wie du leben möchtest? In Angst vor jemandem den Du liebst?
    Ich wünsche dir ganz viel Kraft
    LG Funktionierfrau

  • Hallo arabica,

    dein Posst ist ja nun schon über eine Woche her? Hat sich was getan?

    Liebe Grüße
    gelberose

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!