• Hallo liebe Forenmitglieder,

    ich möchte diesen Beitrag nutzen, mir einmal alles von der Seele zu reden, was sich bei mir so angestaut hat und würde mich freuen wenn ihr mir mit Ratschlägen weiterhelfen könntet, meine Probleme in den Griff zu bekommen.
    Ich bin generell eine suchtgefährdete Person. Ich neige zu problematischen Konsummustern, sowohl bei Alkohol als auch bei Gras, das aber nur zur kurzen Erklärung. Das Problem, weswegen ich mich an Euch wende ist meine Online-Sexsucht.
    Eigentlich hatte ich schon immer ein komisches Verhältnis zur Sexualität, schon als 14jähriger habe ich mir Schmuddelheftchen organisiert und jede freie, unbeobachtete MInute mit Onanieren verbracht.. mit 16, 17 kamen Porno-Videos dazu. Eigentlich bin ich total schüchtern auch wenn ich nach außen nicht immer so wirke, aber ich bin ein unsicherer Mensch und habe mich nie getraut Mädels anzuquatschen, irgendwie mußten die Triebe aber raus. Ist in diesem Alter ja auch ok, aber ich hatte trotzdem immer das Gefühl, daß ich da was tue, was andere als abstoßend empfinden und mich dafür geschämt, was mein ohnehin kleines Selbstbewußtsein noch weiter runtergezogen hat und was es mir noch schwerer gemacht hat Frauen kennen zu lernen. Mit achtzehn hatte ich dann meine erste richtige Freundin. Während ich mit ihr zusammen war, hatte ich das erste Mal Zugang zum Internet, auf meiner Arbeitsstelle, wo ich neben der Schule ein wenig Geld verdiente, gab es einen Internetanschluß. Dort fing ich dann an Pornos anzuschauen und onanierte heimlich, obwohl ich ja gerade auch frisch verliebt war. Ich muss allerdings dazu sagen, daß beides für mich völlig unterschiedlich ist und nichts mit einander zu tun hat, ich denke beim Sex mit eine Frau nicht an die Pornos, es ist eher so daß ich das Gefühl habe so eine Art zweite Persönlichkeit zu besitzen, die immer aus mir rauskommt wenn ich alleine und unbeobachtet bin. Auf der Arbeit hat nie jemand was gemerkt, obwohl ich dort noch sehr lange gearbeitet habe und es ziemlich oft gemacht habe.<br>Kurz nach dieser Freundin bin ich dann schon mit der Frau zusammengekommen, mit der ich heute immer noch zusammen bin und mit der ich mittlerweile zwei Kinder habe. &nbsp;Auch in dieser Beziehung habe ich die ganze Zeit (seit über 10 Jahren) heimlich Pornos geschaut und onaniert, wann immer ich dazu Zeit hatte. Mit dem eigenen Internetanschluß gab es dann auch keine Beschaffungsprobleme mehr, und man muß auch keine Verstecke für die Videos und Heftchen haben, Computer anschalten dann ist alles da.<br>Und ich kann einfach nicht anders, jedenfalls nur selten. Sobald die Möglichkeit besteht mache ich es. Ich kann mich meistens nicht dagegen wehren, obwohl ich es eigentlich nicht möchte. Danach fühle ich mich sehr schlecht, aber trotzdem dauert es manchmal nur sehr kurz, bis ich dann schon wieder an den Rechner gehe und von vorne anfange...<br>Mittlerweile chatte ich auch echt viel, am Anfang hatte ich auch noch Spaß an Chatsex, aber mittlerweile bin ich dort immer auf der Suche nach Telefonsex und ich verabrede mich manchmal zum schnellen Sex mit irgend einer Frau im Real Life, was ich aber noch nie tatsächlich in die Tat umgesetzt habe. Denn dann müsste ich ja aus meiner Heimlichkeit raus und jemand wüßte Bescheid und das könnte zur Katastrophe führen.
    Das wirklich Schlimme an der Sache ist meines Empfindens dies ständige und schon so lange andauernde Heimlichkeit, das Verbergen, das Schämen, und die Angst daß alles kaputt gehen könnte, was ich mir aufgebaut habe. Zur Zeit bin ich beruflich eigentlich sehr zufrieden, ich habe wunderbare Kinder und eine wunderbare frau, aber dieses schreckliche Geheimnis daß ich bis heute (genau jetzt) noch nie ausgesprochen habe, und ich möchte irgendwas dagegen unternehmen. Wenn ich glücklich werden will, muss ich das wohl irgendwann sogar meiner Frau erzählen, aber mein Plan ist es vorher irgendwie "clean" zu werden., um überhaupt mit ihr darüber sprechen zu können.. Ich könnte niemals hingehen und sagen daß ich manchmal zwoschendurch Pornos anschaue und wichse, daß würde sie -völlig zurecht- zutiefst verletzen. Vielleicht kann ich aber irgendwann hingehen und ihr sagen, was ich früher getan habe und daß ich ne Therapie gemacht habe weil ich sie nicht verlieren wollte. Ich weiß nur absolut nicht wie ich das alles anstellen soll...<br>So, ich hoffe daß dieser Schritt, das Ganze einfach mal schonungslos aufzuschreiben und irgendwo öffentlich zu machen ein erster guter Schritt in die richtige Richtung für mich ist. Gerade beim Schreiben ist mir schon einiges klar geworden, und ich hoffe daß Ihr mir mit zahlreichen Beiträgen Resonanz und Ratschläge zukommen lasst.

    Danke schonmal und viele liebe Grüße,

    Jayman<

  • Servus Jayman,

    ich werde am Abend noch etwas ausführlicher auf dein Thema eingehen, in der Zwischenzeit lies dir doch mal paar andere Themen durch, welche sich auch um das Thema Sexsucht handeln.
    Nur mal so generell, ich denke du kannst das alles regeln, so wie du schreibst, da hört sich alles recht vernünftig an :smiling_face:

    Und wenn dir noch was auf den Nägeln brennt, dann raus damit, dafür ist das Forum ja da und du hast ja bereits geschrieben, dass es ganz gut tut!

    LG FRanz

  • Hallo Franz,

    gelesen habe ich natürlich schon, ich poste nicht einfach in irgendein Forum, sondern schaue mich schon mal um, wie die Hilfesuchenden behandelt werden...
    Daß sich das für dich so vernünftig anhört, finde ich schön, aber für mich macht es die Sache noch schlimmer, daß ich eigentlich genau weiß was da passiert...
    Naja, bin mal gespannt was du mir noch Schreiben wirst,

    Bis dann

    Jayman

  • So, jetzt versuch ich mal paar Worte zu finden :smiling_face:

    Generell ist Onanieren sicherlich kein Problem, wenn es auch komischerweise immer irgendwie schmuddelig angesehen wird.
    Gerade in dem von dir beschriebenen Alter versucht man sich doch zu finden, also als Jugendlicher und testet sich natürlich auch in Sachen Sexualität aus.
    Was da nun "normal" ist, welche Häufigkeit, das kann eigentlich keiner bestimmen, oder?

    Mit Pornos verhält es sich meiner Meinung genauso, wobei es da natürlich gewisse Einschränkungen gibt.
    Damit meine ich, es gibt schon Pornos die vielleicht nicht für Jugendliche geeignet sind und generell ist da auch all das gemeint, was eh verboten ist.

    Das Internet hat das alles etwas verändert, nun hat jeder Zugang zu allem und das noch im Überfluss ...

    Du schreibst von 'Sucht, da ist das nun natürlich was anderes, wenn Suchtmerkmale auftreten, dann sollte man handeln.
    Was bei deinem Text gleich auffällt, du bist dir selbst das größte Problem und das ist natürlich auch verständlich.
    Dein Empfinden ist da ja der Knackpunkt, Heimlichkeiten, Lügen, 'Angst usw. ...
    Zudem erkennt man einen wesentlichen Punkt einer 'Sucht - die Steigerung, weil du ja von Verabredungen schreibst, auch wenn du die noch nicht angetreten hast.
    Bisher hast du genau genommen deine Frau noch nicht betrogen, doch wenn es wirklich mal zu einer außerehelichen Aktion kommt, dann ist das noch ganz was anderes.

    Du hast jetzt nicht beschrieben wie deine Frau so drauf ist, wie bei euch Sex als Thema existiert, wie ihr einfach damit umgeht.
    Es ist nun meiner Meinung so, du wirst Hilfe suchen müssen, in Form von therapeutischer Begleitung.
    Das ist ja nichts schlimmes, doch glaub ich auch, kannst du das nicht auch noch an deiner Frau vorbei fahren.
    Sicher ist es nicht einfach da ein Gespräch zu führen, doch halte ich es für wirklich wichtig.
    Wesentlich ist ja, du hast dein Problem erkannt, du willst es so nicht mehr und ich meine, das kann man seinem Partner schon dann so auch mitteilen.
    Was bisher geschah, das musst du ja nicht in aller Ausführlichkeit auf den Tisch bringen ...

    Eine weitere Möglichkeit wäre aber auch, du wendest dich vorerst doch noch heimlich an einen Therapeuten oder eine Beratungsstelle.
    Erstes Ziel sollte da aber dann sein, dass deine Frau hinzugezogen wird, das Gespräch aber nicht mit dir allein abläuft, sondern eben mit Begleitung.
    Fachleute können das "Suchtproblem" vielleicht doch etwas besser erklären, man muss deiner Frau klar machen, hier gehts eben un eine "Erkrankung", nicht um unbeherrschte Geilheit oder was Unanständiges!

    Solltest du nach Therapeuten oder Beratungsstellen suchen, dann können wir dir da gerne behilflich sein :smiling_face:

    LG Franz

  • Hallo Franz,

    danke für deine Antwort.
    Wie man das mit dem Betrug definiert, ist sicherlich eine Definitionssache.. ich empfinde das durchaus als eine Art Betrug...
    Über Adressen von Ansprechpartnern wäre ich sehr dankbar, da ich es mir schwierig vorstelle jemanden zu finden, der das ernst nimmt... aber da habt ihr wahrscheinlich die richtigen Kontakte...

    Danke, Gruß

    Jayman

  • Lass mir mal bitte deine PLZ per PN oder Mail zukommen, dann werde ich schauen, was wir dir an Kontaktadressen anbieten können.
    Vielleicht schreibst da auch noch wie du versichert bist.

    LG Franz

  • Hallo Franz, Hallo Jayman
    ich habe mich im Durchlesen von Jaymans Beitrag absolut wiedererkannt und bin in einer ähnlichen Situation. Auch mir ergeht es so, dass ich seit Jahren eine Art Zweitleben führe, beruflich erfolgreich bin, verheiratet und eine Tochter habe, und trotzdem immer auf der Suche nach dem "Kick" bin in entsprechenden Foren. Seit Jahren existiert sogar eine Art zweite Beziehung und ich fühle mich wie in einer Art Zwickmühle. Meine Frau und ich haben schon über Trennung gesprochen aber eigentlich will ich das garnicht...oder dann nur um mich "alleine der Sucht hingeben zu können". Eine schlimme Situation aus der heraus ein Handeln manchmal unmöglich erscheint und man sich vor Scham an niemanden wenden kann. Gibt es in der Nähe Hilfe? Ich wohne im Raum Frankfurt/Main

  • Erstell doch bitte ein eigenes Thema nils und beschreibe das noch etwas umfangreicher.

    Jayman, morgen bis Mittag hast ne Antwort auf deine PN!

    LG Franz

  • Hallo Franz

    ich werde versuchen etwas ausführlicher zu sein und ein eigenes Thema eröffnen wobei ich Jayman hier sehr gut verstehen kann. Gibt es eine Möglichkeit, dass sich Hilfesuchende auch untereinander kontaktieren können zum Erfahrungsaustausch?

    Gäbe es denn Ansprechpartner im Raum Frankfurt?

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