Extreme Verlustangst

  • Hallo ihr Lieben :smiling_face:

    ich weiß mir momentan wirklich nicht anders zu helfen, als hier mal zu fragen, wie ich mit der Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren, umgehen soll.
    Es fing alles vor ca. sechs Jahren an, damals war ich 15, wir waren mit Freunden am See zelten und ein Bekannter von mir ist an diesem Abend ertrunken. Ich habe gesehen, wie sich seine Familie verhalten hat und mir ist bewusst geworden, wie schrecklich sie sich fühlen müssen. Zwei Wochen später wurde meine Schwester geboren, außer ihr hatte ich vorher schon eine sechs Jahre jüngere Schwester. Von diesem Tag an habe ich mir um meine Schwestern und meine Eltern furchtbare Sorgen gemacht.
    Mittlerweile habe ich noch eine Schwester und noch einen Bruder bekommen und damit bekam ich auch noch mehr Angst. Nach dem Motto: Wer viel hat, hat auch viel zu verlieren.
    Als ich mit 18 auszog, wurde es nochmal um einiges schlimmer.
    Ich weine Nachts weil ich daran denken muss, ich weine, wenn meine Familie ohne mich weg fährt, ich weine, wenn ich niemanden von ihnen erreichen kann.
    Ich habe die schlimmsten Horrorvorstellungen: Krankheiten, Unfälle, jemand könnte eins der Kinder "klauen", sie könnten von der Schaukel fallen und sich das Genick brechen, sie könnten in einen Teich fallen und ertrinken...
    Es geht mittlerweile so weit, dass ich mir mit 21 Sorgen um meine noch ungeborenen Kinder mache.
    Ich weiß, dass das nicht normal ist und diese Angst hindert mich sehr daran, mein Leben zu genießen.
    Hat jemand ähnliche Ängste? Wie kann ich mir helfen?

    Liebe Grüße und vielen Dank schonmal für die Antworten, eure Suby :)))

  • Hallo Suby, erst mal willkommen bei S&S. Das ist doch schon ganz ernsthaft. Angst ist ein Thema, welches die verschiedensten Auslöser, Ursachen und Lebensbereiche berührt. Da ist man in Fällen einfach hilflos ausgesetzt. Bei Dir begann dies Alles durch den Tod eines Freundes. Du hast da ein Ereignis vor Augen gehabt und persönlich erlebt, welches in Deinem späterem Leben sehr geprägt hat. Ich kann Dir nur raten, das ist bestimmt ein Fall für eine proffesionelle Hilfe. Ich weiß nicht, ob Du diese bereits in Anspruch genommen hast? Das wäre erst mal mein Rat, da ich in ähnlicher Weise leide und habe Hilfe angenommen. Aber ich denke, Du wirst hier bestimmt noch viele Hinweise bekommen.
    Ich gebe Dir erst mal von meiner Kraft etwas ab. :gi: LG. Robert

  • Hallo Suby,

    ich schließe mich da robert an: Das was du da mit deinem Bekannten erlebt hast, war eine Art Trauma und da muss dir auf alle Fälle ein Profi helfen. Alleine kannst du die Angst so nicht mehr regulieren. Weißt du, Angst ist ein Urinstinkt, der uns schützt. Wenn wir z.B. irgendwo hoch oben stheen, haben wir Angst, herunter zu springen. Und das ist gut so. Hätten wir diese Angst nicht, würden wir springen und uns dabei böse verletzen. Angst ist also ansich etwas gutes, sinnvolles. Doch wenn bestimmte Ereignisse eine alles kontrollierende und "übertriebene" Angst verursachen, dann müssen diese Ereignisse VERarbeitet werden, damit die Angst wieder in einen realistischen Rahmen kommt.

    Liebe Grüße
    gelberose

  • Hallo,

    erstmal lieben Dank für die schnellen Antworten! Meint ihr nicht, dass ich da vielleicht auch alleine oder mit meiner Familie was tun kann? Ich habe mich in Richtung Therapie ja bereits erkundigt, jedoch dabei festgestellt, dass ich wohl nicht die Möglichkeit habe, so eine Hilfe kostenlos zu bekommen. Das Geld dazu fehlt mir leider...
    Oder was gibt es da für Optionen?

    Liebe Grüße,

    Suby

  • Hallo Suby,

    kommst du nicht aus Deutschland? Therapie wird hier eigentlich schon grundsätzlich von den Krankenkassen bezahlt...

    Außerdem: Wenn du nen Shcnupfen hast, können dir Freunde und Familie helfen, aber bei nem Beinbruch sollte doch eher ein Spezialist dran... Verstehst, was ich meine?

    Liebe Grüße
    gelberose

  • Liebe Suby,

    dein Text hat mich berührt, weil es mir ähnlich geht - wenn auch ganz anders. Ich habe einige Jahre versucht meine Probleme allein und mit Freunden zu lösen, bevor ich zu einer Psychologin gegangen bin. Ich hatte Angst vor Psychologen. Rückblickend muß ich sagen : meine Behandlung war wie ein 6er im Lotto und hat mir sehr viel gegeben. Die Mühe, die ich mir alleine und mit Freunden gegeben habe war nicht effektiv im Verhältnis zu der Kraft, die sie kostete. Leider sind meine Therapiestunden bald aufgebraucht, obwohl ich noch weitere Hilfe brauche. Aber ich habe jetzt Rüstzeug an der Hand mit dem ich einigermaßen alleine weiterarbeiten kann. Deswegen möchte ich Dir Mut zu diesem Schritt zusprechen! Auch weil die Seele schneller lernt, wenn sie noch jung ist.

    Sei getrost!

    liebe Grüße

    malina

  • Ja, ich verstehe. Habe aber bisher nicht angenommen, dass es so schlimm sein würde.
    Ich habe vor allem genau diese Seite ausgewählt, weil in der URL das Wort Selbsthilfe steht. Aber ich werde mir klar machen müssen, dass es nicht besser wird wenn ich mir nicht helfen lasse.
    Ich werde mal schauen, was ich für mich tun (lassen) kann :smiling_face:

    Vielen lieben Dank für eure Antworten und den Zuspruch, das hat mir sehr gut getan!

    Viele Grüße,

    eure Suby

  • Guten Morgen Suby,

    weißt, es kann shcon sein, dass du das alleine und mit Freunden hinbekommst, versuchen kannst du es ja mal. Aber so ausgeprägt und extrem wie es bei dir ist, kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen, dass das ohne professionelle Hilfe geht... Was du versuchen kannst erstmal ist, wenn du merkst, dass die Angst hoch kommt und die Kontrolle übernehmen will, dass du dich hinsetzt und ganz laut zu dir selbst sagst: "Stopp!!!!" Und dann redest du mit dir selbst und versuchst, dir klar zu machen, dass die Angst, die du da dann hast, total unrealistisch ist, dass sie von einem alten Erlebnis herrührt und nichts mit der gegenwärtigen Realität zu tun hat. Und dann versuch, dir bewusst zu machen, dass du in der Gegenwart lebst. Schau dir um dich herum alles genau an, die Farbe deiner Wände, welche Einrichtungsgegenstände du hast etc. Das zeigt dir auch nochmal zusätzlich, dass du in der Gegenwart bist und nicht an dem Tag als dein Bekannter ertrunken ist. Vielleicht hilft dir das ja zumindest ein wenig?

    Liebe Grüße
    gelberose

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