Suche nach einem Psychotherapeuten häufig vergeblich

  • Liebe Mitglieder und Mitleser,

    'Sucht und Selbsthilfe e.V. beteiligt sich ja immer wieder mal einen Therapeutensuche, bietet natürlich die hauseigenen Datenbank an, suchen bei Anfragen direkt nach bestimmten Postleitzahl.

    Meistens bekommen wir aber nicht mehr mit ob die jeweiligen Leute dann auch einen passenden Therapeuten gefunden haben.
    Überall liest man das man keine Therapeuten findet, dass die Wartezeiten unendlich lang sind usw.

    Hier mal auch ein dazu passender Artikel:

    Zitat

    Psychisch kranke Menschen finden in Deutschland viel zu oft keinen Psychotherapeuten, der sie rechtzeitig behandeln kann. Dies zeigt eine neue Umfrage der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) unter mehr als 9.000 niedergelassenen Psychotherapeuten.
    Quelle: Psychotherapeuten Kammer NRW, Psychotherapeutenkammer NRW: Suche nach einem Psychotherapeuten häufig vergeblich<br>Neue BPtK-Studie: Erhebliche Unterversorgung psychisch kranker Menschen, Freitag, 24. Juni 2011

    Wie in der eure Erfahrungen?
    Ich persönlich musste noch nie sechs Monate warten, doch es ist auch schon einige Jahre her und damals war ich noch Privatpatient.
    Aber ich hab vor etwas über einem Jahr für einen Familienangehörigen einen Therapeuten gesucht und gefunden, das dauerte ebenfalls keine sechs Monate.

    Vielleicht hat auch viele Ideen wie man die Therapeutensuche beschleunigen kann?

    In diesem Zusammenhang möchte ich natürlich auch nochmal auf die Datenbank von Therapeuten bei uns hinweisen.
    Wir werden in den nächsten Wochen erneut deutschlandweit zu viele wie möglich von Therapeuten anschreiben und um Eintragung in unserer Datenbank bitten.
    Leider meinen viele Therapeuten das bei uns nur nur Patienten mit Suchterkrankungen die Datenbank nutzen :winking_face:

    Nun bin ich mal auf eure Antworten gespannt ...

    Liebe Grüße
    Franz

  • Hallo Franz,

    Viele Suchterkrankungen entstehen doch deswegen weil posttraumatische Erlebnisse nicht in eigener Regie verarbeitet werden koennen. Vielleicht sollte man das mal darlegen.

    Wegen meiner Alkoholabhaengigkeit habe ich auch Schwierigkeiten einen Therapeuten zu finden. Wenn ich denen aber sage warum ich in diese Abhaengigkeit gerutscht bin, wenn ich denen erklaere was mich belastet und was ich versuche zu betaeuben/verdraengen dann geht das aber es wird dann empfohlen das eine 6-monatige Abstinenz vorhanden sein sollte. Die Begruendung liegt darin das das Suchtproblem stabilisiert sein sollte bevor man sich richtig mit eventuell anstehender Tiefenpsychologie auseinandersetzt weil die dabei entstehenden Emotionen oft genug die Zuendschnur fuer einen Rueckfall in die Sucht sind.

    Ich werde heute zu einer sogenannten offenen Sprechstunde in der Traumatologie (..ein Teil der Klinik in der ich entgiftet habe..) gehen um da einfach mal nachzufragen in wie weit gerade in meinem speziellen Fall eine Traumabehandlung moeglich ist.

    Vermutlich bieten auch andere Kliniken diese offenen Sprechstunden an die man mit einer normalen Ueberweisung vom Hausarzt besuchen kann. Das koennte vielleicht ein Weg fuer den Einen oder Anderen sein.

    Viele Gruesse:

    Siegfried

    P.S.: Ich frage mal nach ob ich Klinik und Termine an Euch weitergeben darf fuer Eure Datenbank

  • Da gabs neulich mal nen fundierten Bericht darüber, wieviele Menschen auf der Suche nach nem Therapeuten & beim warten auf Termine immer tiefer in die
    Krankheit rutschen - was sehr oft bei rechtzeitiger Behandlung vermeidbar wäre - und so zum Teil in der Frührente landen.
    Die Krankenkassen behaupten da, es bestünde eine Überversorgung, was jedem Betroffenem wie ein Schlag ins gesicht vorkommen muß!

    LG.Gane

  • Überversorgung, also wenn man das hört, dann könnt ich ... :kotz:

    Und ja Siegfried, das ist natürlich richtig, doch sollte das ja mit einem Therapeuten abgeklärt werden.
    Es wäre unprofessionell wenn einer generell ablehnt, weil auch eine Suchterkrankung mit im Spiel ist oder war ...
    Leider ist dem aber oft so :frowning_face:

    Da kann aber auch der Besuch einer Institutsambulanz helfen, weil die eine Empfehlung abgeben und eben auf das momentan zu behandelnde Problem via Attest hinweisen können.

    Die meisten Therapeuten bieten aber selbst auch Beratungs-/Aufnahmegespräche an, wenn auch dann noch eine lange Wartezeit in Kauf genommen werden muss.

    LG Franz

  • Also ich hab' bis jetzt erst einmal einen ambulanten Therapeuten, einmal einen 'Psychiater und einmal eine Klinik gesucht, die teilstationär behandelt haben.
    Okay, bei der Klinik musste ich glaube ca. 2 Monate warten, bis ich aufgenommen wurde - Aber war dann insgesamt 15 Wochen dort, und dieser Zeitspanne nach zu urteilen, haben ich da also einen der nächsten freiwerdenden Plätze bekommen.
    Bei dem ambulanten Therapeuten und dem 'Psychiater war es auch kein Problem, innerhalb einer Woche hatte ich mein erstes Gespräch, und die darauffolgenden Termine waren auch regelmäßig (zumindest soweit es meine berufliche Situation zuließ). Beide sagten mir aber auch direkt am Anfang, ob sie einen Platz für mich haben oder nicht - andernfalls hätt ich das erfragt.

    Ansonsten kann ich mir aber gut vorstellen, dass es in ländlicheren Gebieten bissl schwerer ist einen Platz zu bekommen.
    Dort ist es ja allgemein oft eher so, dass es zu wenig Ärzte in deren Einzugsgebiet gibt.

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