Medikamentensucht meiner Schwester.

  • Hallo!

    Seit einigen Jahren ist meine Schwester (42 Jahre alt) medikamentenabhängig.Hat mehrer Entgiftungen hinter sich.Hat vor Kurzem eine Entgiftung hinter sich gebracht.
    Sie konsumierte Tramal-Tropfen und Diazepan.In der Woche waren manschmal 200 ml Tramal und 50 Diazepan-Tabletten.
    Seit Mittwoch trinkt sie am Tag zwei Flaschen Sekt.Habe große Angst,daß sie alkoholabhängig wird.
    Meine Schwester hat noch Epilepsie und bekam vorigen Dienstag zwei Epilepsieanfälle.
    Meine Mutter und Schwester leben mit mir im einem Haus.Jeder hat seinen Bereich.
    Habe noch seit anderthalb Jahren eine Beziehung mit einer 45 jährigen Frau.
    Bin (ich 45 Jahre alt)beruflich im Handwerk tätig.
    Jahrelang hat noch meine Mutter für meine Schwester bei verschiedenen Ärzten Tramal und Diazepan für meine Schwester beschafft.
    Bin echt fix und fertig,daß meine Mutter auch nicht in der Lage sein scheint die Beschaffung dieser Medikamente zu unterbinden.

    Zur Zeit ist meine Schwester Hartz IV Empfänger und verfügt über wenig Geld.
    Sie hat vor der Entgiftung keine Termine beim Arzt,Psychologen,Beratungen und Arbeitsamt mehr wahrgenommen.
    Den ganzen Tag in ihren Zimmer zurückgezogen und den Rolladen runter.Auch bei schönen Wetter nicht mehr rausgegangen.Sie pflegt außerhalb der Familie keine soziale Kontakte mehr.
    Die Ausgaben dieser Medikamente beliefen sich im Monat über 200 Euro,da diese auf Privatrezept verschrieben wurden sind.

    Ich bin mit meinen Kräften bald am Ende.Muss auf der Arbeit meinen Kopf frei haben und da alles korrekt erledigen.
    Kann mit meiner Freundin nicht mehr in Ruhe allein sein,da sie vorgestern bei uns anklopfte und von mir verlangt an der Tankstelle Sekt zu besorgen.An der Tankstelle kosten die Lebensmittel und alkoholische Getränke das doppelte als im Supermarkt.

    Vorhin kam meine Schwester zu mir und verlangte,daß ich ihr Sekt kaufen soll und aus meiner Tasche bezahlen soll.Ich hab das abgelehnt und einfach meine Tür vor ihrer Nase zugemacht.
    Momentan weiß ich nicht mehr weiter und möchte einiges auch unterbinden.
    Habe auch Gedanken gemacht das Haus abzutreten und wegzuziehen.

    Zwar ist eine Medikamentenabhängigkeit keine leichte Krankheit,denoch mit kompetenten Hilfe gut zu verarbeiten.


    Stefan

  • Hallo Stefan,
     
    wow, das liest sich echt ned schön. :frowning_face:
     
    Liest sich als wenn Ihr mitten in eine Coabhängigkeit gerasselt wärt.
    Hm, grundsätzlich machst Du es genau richtig, wenn Du ihr keinen Alkohol besorgst, finde ich.
    Jo, glaube ich gerne, dass Du überlegst wegzuziehen. Wenn es nicht zum Aushalten ist, und das scheint für Dich ja schon der Fall zu sein.
    Ohjeh, weißt Du, sie muss es echt wollen, von dem ganzen Dreck weg zu kommen. Wenn man nicht 100%ig selber dahintersteht, dann kann ne Entgiftung auch nichts machen.
     
    Habt Ihr denn schon mal mit den Ärzten gesprochen, wegen der ganzen Rezepte?
    Herrjeh, die doofen Ärzte, bekomme wieder `ne Wut im Bauch. Grrr
     
    Was war es denn für eine Entgiftung bei Deiner Schwester? War sei stationär untergekommen? Wenn ja, für wie lange? Und gab es danach denn professionelle Hilfe? Mit ner Entgiftung alleine schafft man es kaum.
     
    Gibt es bei Euch in der Kante denn auch einen Suchtmediziner? Wo man eventuell hingehen kann, klar, sie muss es wollen, das ist Grundvoraussetzng.
     
    Hm, ich drücke ganz feste die Daumen, das da schnell was geschieht, denn so kann´s ja auch ned weiter gehen. Macht sich ja ganz kaputt, und ihr leidet wie Hund.
     
    LG,

    Leben

  • Hey Stefan!

    Das ist alles sehr schwierig. Ich finde es schon krass genug, dass deine Mutter die Medikamentensucht deiner Schwester "unterstützt" hat, indem sie die Rezepte über Jahre besorgt hat. Wie Leben schon schrieb, klingt das verdammt nach einer Co-Abhängigkeit.

    Ist sie denn jetzt clean? Also sie konsumiert kein Tramal und Co. mehr?
    Wenn nicht, dann scheint es mir einfach eine Verlangerung zu sein der Sucht. Nun sind es ist nicht mehr Medikamente, sondern jetzt wird es auf den Alk. hinaus laufen.
    Ich persönlich habe auch das Gefühl wie du das so beschreibst, dass da eine Depression auch vielleicht dabei sein kann, die dringend behandelt werden sollte, wenn es denn so ist.

    Hast du ihr denn den Sekt dann bei der Tanke gekauft?

    Vielleicht kannst du ja versuchen sie dazu zu bewegen, dass sie sich einen Therapeuten Sucht oder doch mal in eine Klinik geht und sich behandeln lässt?!

    Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass dich das sehr balastet. Ich weiß, klingt jetzt immer scheiße und das sagt sich so leicht, grad wenn das ein Geschwisterteil dann ist, aber du solltest versuchen für dich eine Grenze zu ziehen- bis hierhin und nicht weiter. Vielleicht kommst du ja bald an so einen Punkt. Sie muss es selber einsehen, dass sie Hilfe brauch, sonst nützt alles nix.

    SoccerLady

  • Hallo!

    Meine Schwester hat in den letzten neun Monaten zwei Entgiftungen gemacht.Von September bis Ende November 2019 und dann von Ende März bis Ende Mai 2011.
    Sie wurde auch wegen Depressionen behandelt.Hatte auch mit ihrer behandelten Ärztin noch Einzelgespräche gehabt.
    Bevor sie im März in die psychiatrischen Klinik eingeliefert wurde hat meine Schwester durchgedreht.Sie wollte sich die Adern aufschneiden und ist mit dem Messer auf meiner Mutter zu.
    Als meine Schwester am diesen Tag in die geschlossene Psychiatrie eingeliefert wurde hat meine Mutter mich auf der Arbeit angerufen.
    Ich war fix und fertig gewesen.Beim Transport im Krankenwagen musste meine Schwester noch fixiert werden und bekam ein Beruhigungsmittel.
    Vergangenen Woche habe ich rausbekommen,daß meine Mutter bei einer Apotheke ohne Rezept Tramal beschafft hat.Mich wundert es,daß der Inhaber dieser Apotheke mehrere 100 ml Flaschen Tramal und Diazepan rausgegeben hat.Eigendlich müssten die Behörden prüfen können,wenn rezeptpflichtige Medikamente nur auf Rezept ausgehändigt wird.
    Der jetzige Hausarzt meiner Mutter ging von einer Sucht aus,daß er ein bis zwei Mal in der Woche diese Rezepte ausstellte.Er hat auch für meine Mutter eine Einweisung zur Entgiftung in einer Klinik eingeleitet,obwohl meine Mutter diese Medikamente ausschliesslich für meine Schwester beschafft hatte.

    Bei uns in der Gegend bietet die Caritas Suchtberatungen an.Auch für meine Mutter als erste CO-Abhängige würde ich Beratungsgespräche dort für sinnvoll halten.Bei den Gesprächen würde auch über weitere Massnahmen beraten.

    Mitte Februar wurde meine Schwester im Supermarkt wegen Ladendiebstahl erwischt.Sie entwendete eine kleine Flasche Wein.Sie hatte noch wegen einige Ladendiebstähle noch eine dreijährige Bewährungsauflage beim Bewährungshelfer.
    Vor drei Jahren hatte ihr der Richter beim erneuten Ladendiebstahl eine Gefängnisstrafe angedroht.
    Dias letzte Strafverfahren gegen meiner Schwester wurde wegen der Klinikbehandlung auf Eis gelegt und kann später weiter verfolgt werden.
    Jetz kommt mir die Frage auf,ob in dieser geschilderten Situation eine Gefängnisstrafe erhält oder verminderte Schuldfähigkeit wegen starke Depressionen und Medikamentensucht.

    Stefan

  • Puh, mein lieber Scholli.
    Weißt Du was?
    Es wäre nicht nur sinnvoll, wenn Deine Mutter zu der von Caritas angebotenen Suchtberatung geht, sondern auch Du.
    Du trägst es so in Deinem Herzen und hast so viele Sorgen damit, dass ich mir vorstellen kann, es ist für Dich auch nur von Vorteil. Vielleicht magst Du mit Deiner Mutter gemeinsam mal vorbei gehen?

    Deine Schwester braucht eindeutig dauerhafte Hilfe. Nicht nur ein paar Wochen im Jahr.
    Eine ernsthafte Therapie nach einer Entgiftung. Ganz klare Sache ... nach ner Entgiftung alle Beschaffungsmaßnahmen abbrechen, sprich all den "tollen" Ärzten und dem Superhirni von Apotheker ne ganz klare Ansage erteilen.

    Mensch, ich hoffe Ihr nehmt das Angebot der Suchtberatung an und ich wünsche Euch von Herzen, dass Ihr dort Hilfe bekommt.

    LG,

    Leben

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