Also,
mir geht es eigentlich ganz gut. Meine letzten Monate waren sehr anstrengend, aber auch voller schöner Momente. Ich habe ja schon immer sher viel gearbeitet, war ja immer auch schon so etwas wie eine Droge und mein persönliches Allheilmittel. Aber seit ich meine kleine Familie wiederhabe, und wir so ziemlich mitallem reinen Tisch gemacht haben, weiß ich das man nicht immer nur Arbeiten kann. Es gab aber immer mal wieder Tage wo ich liebend gerne mein schönes Fläschchen gehabt hätte. Aber immer dann habe ich mir Ausweichdinge gesucht um mich abzulenken. Diese Tage dann nicht allein zu verbringen zum Beispiel. Und natürlich meinem Umfeld bzw. denen die es wissen zu sagen wie ich so drauf bin wenn es mich an diesen Tagen packt und ich mies drauf bin.

Ich hatte also dann immer in irgendeiner Form Unterstützung. Auch wenn ich immer gedacht habe das diese Euphorischen Glücksmomente mit dem Tramal das schönste überhaupt ist, so stellt das Gefühl wenn meine Tochter in meinen Armen einschläft alles in den Schatten. Soviel von dem Zeug kann ich gar nicht nehmen um das zu bekommen. Auch habe ich immer dann wenn es mich gepackt hat an all die lieben Worte hier von euch aus dem Forum denken müssen. Auch das hat immer geholfen.

Trotz allem aber ist es immer noch schwer mit dem Tod unserer Mutter klar zu kommen. ganz oft stelle ich mir die Frage was wäre gewesen wenn ich nur früher bei ihr gewesen wäre. Ich gebe zu das das an mir nagt. Aber mal so richtig. Die Verantwortung als Vormund der beiden Jungs ist ebenfalls hin und wieder die eine oder andere Herausforderung. Dies alles, die Arbeit, die eigene Familie, die Vormundschaft, das fiese Rückenproblem und natürlich die Beschäftigung mit sich selbst und den Problemen führten dazu mich bei vielen Dingen rar zu machen. Habe aber immer mal wieder hier still mit gelesen.

Und nachdem sich nun das eine oder andere Verändert hat, habe ich wieder etwas mehr Zeit hier wieder etwas Aktiver zu sein. Habe euch, dem Forum ja auch viel zu verdanken.... ich denke das wäre es für`s erste...

LG

Jerry

@ Leben und Yve,

das ist der perfekte ausgleich von allem, und ich wollte gestern mit diesem Satz ganz bestimmt nicht auf die Tränendrüse drücken. Sondern wirklich nur verdeutlichen das es ohne dem Zeug wesentlich besser ist. Und ehrlicherweise sollte ich noch gestehen das die Süße und ihr Bruder, es sind nämlich 2 Kinder, nicht meine leiblichen Kinder sind. Allerdings ist das für mich überhaupt nicht wichtig. Für die beiden bin ich der 2 Papa, und der der immer an ihrem Betten sitzt wenn sie Krank sind.

@ gane,

ich hoffe wirklich sehr das es so bleibt. Und ich weiter brav wiederstehen kann.

Jerry

Hallo Franz,

vielen lieben Dank für deine Worte. Ich denke auch das ich noch nen recht weiten Weg vor mir habe. Und deshalb möchte ich mich auch nicht so mit allem so weit aus dem Fenster lehnen.

Ich will jetzt nicht unbedingt sagen einmal Süchtig, immer Süchtig... Aber da könnte vielleicht schon was dran sein. Insbesondere wenn mein Rückenmist kurz davor ist mich " Umzubringen" stünde ich gerne mit dem Universalschlüssel Backstein vor der Apotheke. Und ehrlich gesagt, immer ablenken hilft auch nicht...

ich versuche ebenso weiterhin Stur zu bleiben.

Jerry

Hallo Yve,

nein das ist es inder Tat nicht. Und wenn ich erhlich bin muß ich zugeben manchmal daran zu denken zu einem anderen Doc zu rennen und mir das Fläschchen zu besorgen. Momentan habe ich auch eine Phase wo ich das nur allzu gerne hätte. Das mit dem Sch....rücken ist so eine Sache. An manchen Tagen geht`s, und von jetzt auf gleich schießen mir die Tränen in die Augen weil ich es nicht aushalte. Nicht selten fängt der Spaß Nachts an. Dann liege ich wie Vorgestern seit 1 Uhr Nachts hellwach im Bett und drehe mich von links nach rechts. Entsprechend gerädert bin ich wenn ich dann morgens ins Büro spaziere. Zumal dann meine ansonsten recht großzügige Frustrationstoleranzgrenze mal ruckzuck in den Keller rauscht.

Alle Nase lang lasse ich Überprüfen ob alles noch so ist wie sitzt wie es sitzen soll. Und wenn ich meine Schmerzen anspreche heißt es das ich mehr oder weniger damit klar kommen muß. Wobei auch mal das Thema Schmerztherapie im Raume stand. Natürlich mache ich Sport um die Muskultaur zu kräftigen, aber manchmal.....ja manchmal wünsche ich mir das Fläschchen. Zumindest dann wenn das ander nicht hilft.

Aber das ist nur die eine Seite des Fläschchenshabenwollens... Die andere hat natürlich null mit Schmerzen zu tun. Das wird wohl der reine Suchtdruck sein denke ich. Obwohl ich wirklich lange Zeit keine Gedanken an das Zeug verschwendet habe. Weiß nicht warum das jetzt wieder so hoch kommt...... Einfach nur Mist

Hast du denn die Tage im Krankenhaus gut überstanden ? Geht es dir wieder etwas besser ?

LG

Jerry

Hallo Yve,

Bewunderung wäre vielleicht ein bißchen zuviel des guten. Ich habe das hier am Ort mal in Angriff genommen. Allerdings gibt es die berühmte Warteliste wo ich zuerst rauf muß. Einer meiner Kollegen macht bereits diese Schmerztherapie wegen seiner Migräne. Der meinte das es ihm nicht allzu viel bringen würde da hin zu gehen. Klar bekommt er das eine oder andere Medikament, bzw. wird darauf eingestellt, aber sonst würden sie nur lernen mit den Schmerzen irgendwie zurecht zu kommen.

Ich weiß aber auch ehrlich gesagt nicht genau was man dort macht. Habe demnächst ein Gesprächstermin deswegen. Mal sehen was der bringt. In ca. 2 Jahren müßen die Implantate sowieso ausgetauscht werden. Vielleicht bekommen die das dann ja besser hin. Da liegt so ein bißchen Hoffnung drin. Aber für die Zeit bis dahin muß irgendetwas unternommen werden... Mal sehen......

LG

Jerry

Hallo Gregor,

ich muß mich da voll und ganz Franz anschließen. Leider ist es so das der Wirkstoff Tramadol zur Schmerbekämpfung ein recht guter ist. Er hat mir immer schnell und sicher geholfen wenn ich die zum Teil großen und starken Schmerzen hatte. Ich habe eher durch zufall mitbekommen was für eine "Nebenwirkung" das Zeug für mich hat. Bis dahin habe ich es nur nach Bedarf in recht großen abständen genommen.

Niemand hat mir gesagt das ich das Zeug nehmen soll. Einen zusammenhang zum Hersteller und /oder irgendeinen KZ Arzt her zu stellen halte ich für falsch was die reine Abhängigkeit angeht. Ich selbst habe das Zeug genommen. Es stand niemand von irgendeinem Hersteller neben mir um den damals heiß geliebten Löffel zu reichen. Es lag in meiner eigenen Verantwortung. Ich selbst hatte die Wahl und traf schlichtweg die falsche. Ich würde es auch nie auf meine damaligen Begleitumstände schieben. Sicherlich war die Zeit nicht einfach für mich, aber jedesmal wenn ich mir den Löffel gegeben habe bin ich geflüchtet. Vor der Situation und letztlich vor mir selbst.

Es tut mir leid das du ähnliches erlebt hast, und ich kann nur hoffen das du, so wie ich, ebenfalls stück für stück damit leben kannst. Und einer von deinen Gedanken trifft es wirklich Haargenau, denn die beste Droge ist wirklich der klare Kopf.

Ich glaube wenn man überhaupt jemanden eine art Schuld zuweisen kann, dann den Ärzten die es bedenkenlos, wie bei mir in rauen Mengen verschreiben. Aber auch da liegt letztlich die Verantwortung bei einem selbst. Mir hat die von Franz erwähnte Einsicht geholfen. Und natürlich dieses Forum hier. Auch wenn ich zur Zeit nicht sehr Aktiv hier bin, ist es gut zu wissen das man damit nicht allein ist.

Also, laße uns das nicht auf die Hersteller schieben, sondern bei uns selbst anfangen. Auch wenn das von dir sicherlich gut gemeint und dein Post interessant ist.

Und noch eines zum Schluß, das Thema Contergan hat hier nichts verloren. So traurig diese Schiksale auch sind.

LG Jerry