Jeder fünfte Deutsche hat ein Alkoholproblem

  • Man braucht sich ja bloß mal im Umfeld umzuschauen: Jepp, oft erschreckend...
    Tut mir immer weh, wenn ich das so sehe - und ich hab da halt sehr, sehr feine Sensoren!

  • Witzig, wollte ich gestern auch schon posten :winking_face:

    Erschreckend, keine Frage und es zeigt sehr deutlich, das 'Alkohol von den meisten nicht als Droge gesehen wird ...

    LG Franz

  • Alkohol ist halt legal und moralisch hier in deutschland geduldet und oft idealisiert.
    kein wunder wenn soviele zur buddel greifen und wens die 10 bier am samstag sind.
    was glaubt ihr wenn die drogen frei wären wies dann ausehe.
    und was ist mit den ganzen medis abhängigen?
    sind die menschen nicht fast alle durch irgendwelche süchte gesteuert?
    und wenn die tafel schoki ist..

    irgendwie erschreckend und irgendwie beruhigend, wir sind halt alle die selben scheisser(menschen)...

    traurig nur dass bei uns süchtige nicht generell als suchtkranke gesehen werden, würde vieles vereinfachen und die gesellschaft würde einen süchtigen genauso betrachten wie jeden andren kranken....ist aber wohl utopie....

  • Mh, ich finde die Medikamenten Sucht wird echt totgeschwiegen, zumindest bekomm`ich da selten etwas mit. Mit dem Alkoholproblem finde ich ist auch viel die Werbung Schuld, Pop up Getränke werden mit Coolness vermarktet. Smirnoff und 1 Euro Party`s gibts jedes Wochenende irgendwo. Ne Zeitlang waren auch die Stechuhrpartys der Renner. Tja, Alkohol ist für jeden Greifbar und wenn man ihn in Geschäften kauft sogar im Verhältnis noch relativ günstig. Zu Hause wird dann billig vorgetrunken um sich beim Ausgehen noch den Rest zu geben. Manchmal denke ich aber auch das der Druck in Schule und Arbeitswelt, sprich` die Anforderungen so hoch werden, das viele mit Alkohol den Stress vergessen wollen...Depressionen sind in der Gesellschaft ja mitlerweile auch ein großes Thema geworden.

  • Hallo,

    ich glaub ja, daß Sucht und Krankheit nur die Symptome sind. Bei der letzten Zufriedenheitsstudie liegen wir alledings im guten Mittelfeld (Platz 37 [url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,grossbild-806260-563455,00.html]Zufriedenheitsstudien: Die Welt wird immer glücklicher - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft[/url]), hätten also eher Grund, gerne zu leben.

    Ich verstehs nicht. Keine Ahnung, warum wir hier psychisch so ungesund sind, daß wir einen so großen Anteil an psychischen "Krankheiten" (Sucht, Depressionen, Persölichkeitsstörungen) haben. Mir fällt nur unser großes Trauma ein, daß da eine große zusätzliche Rolle spielen könnte und so den Prozentsatz in die Höhe treibt. Denn auch die daraus resultierenden Störungen fallen ja in den Bereich des Machtmissbrauchs.

  • hallo wattewolke und mitleserInnen...

    das is ja auch echt interesant, mit dem machtmißbrauch...und eben die frage, wieso soviel sucht...egal, nach was...wie is das denn wirklich in anderen ländern?
    was ist da besser?

    da fällt mir ein erlebnis ein, bei dem ich damals irgendwie ein gefühl bekommen hatte, so könnte Sucht entstehen und wieso man sich später nicht mehr erinnern kann;

    war mit freunden am sonntag nachmittag bei einer bekannten familie zu besuch (urlaubsnachtreffen)

    der ca. 2,5 jährige sohn hat mittagsschlaf gemacht und man hat ihn im zimmer weinen gehört. seine mum is rein, hat nach ihm geguckt, aber er hat weitergeschlafen;
    "das würde öfter passieren"...was mich schon irgendwie beunruhigt hat, aber es war "normal"...schlecht geträumt...

    dann ist er weinend aufgewacht..mutti rein, ihn beruhigt und dann war natürlich besuchs- aufruhr angesagt:

    3 fremde leute und eltern in der wohnung, er im mittelpunkt, irgendwie noch garnicht ganz da...geschenke von den gästen (hab mich zurückgehalten)...
    er dreht immer mehr auf, will alles zeigen, rennt hin und her...die aufregung, zu der die erwachsen mit beitragen, und es "mit dem kind spielen" nennen...

    mein gefühl war, er braucht ruhe, er braucht seine mama, etwas beunruhigt ihn, aber das nimmt keiner so wahr.

    kaffee und kuchen wird gerichtet...es ist alles bißchen eng und er saust im gang hin und her, ist halt aufgedreht...
    er stößt sich den kopf an, weint kurz, nicht schlimm...rennt weiter, wird aufgefordert, sich in den kinderstuhl zu setzen, alle sitzen ja schon in der küche, man unterhält sich, aber woll nicht .er hat keinen richtigen raum, neben kaffee und kuchen vorbereiten und den sitzenden gästen, es soll ja gleich losgehen...
    er rennt, weint..wird nochmal aufgefordert sich in seinen stuhl zus setzen... er "folgt nicht".. er ist ausser sich. wirft sich an boden, schreit...und schlägt ein- zweimal den kopf auf den boden...nicht ganz arg fest, aber trotzdem...er ist ausser sich...keiner kann ihn beruhigen...

    inzwischen sagt mama, komm du kriegst deine kaba- milch...(vater kriegt stress, um die schnell zuzubereiten) sohn heult immer noch, wird in stuhl gesetzt...heult und schreit...total neben sich...solange, bis er endlich die flasche am mund hat...er packt sie, zieht an, ganz gierig und er is ruhig...man sieht, dass es ihn "beruhigt", es is wie seine rettung. er is total hingegeben an das trinken...

    die ganze küchen- szene wird wieder auch "insgesamt friedlich und es is alles wieder in butter"...der nachmittag nimmt seinen lauf, mit spaziergang usw.

    nun ja...niemand hat irgendwie etwas gesagt, dass es doch sehr beunruhigend ist, wenn ein kind seine kopf an den boden schlägt...
    ich kannte das Paar nicht gut genug, als ich den mut gehabt hätte, nachzufragen...

    ich hab mir nur überlegt, was ist der stress, den dieses kind hat...kann nicht nur der "besuchsterror" sein...und mein ergebnis:

    nette, liebevolle, engagierte eltern...mutter mit 2. kind schwanger. es gibt konflikt mit seinen eltern, er renoviert eine grössere wohnung für sich und seine familie im elternhaus und da gibt es versch. vorstellungen, is aber die günstigste möglichkeit; er ist erfolgreich selbstständig, konnte aber die letzten jahr nur wenig arbeiten, wegen "überstandener" krebserkrankung, mit latenter sorge vor rückschlägen, die es mehrmals gegeben hat, er arbeitet im beruf, und renoviert und es eilt, wegen 2. kind. alles wird mit viel anstrengung auf einen guten niveau gehalten...

    ich will hier nicht über die eltern urteilen, ich versuch nur aus der sicht des kindes zu verstehen, wie es sich fühlt...

    ich hatte das gefühl, dass der kleine den kopf gegen den boden schlägt, weil er was nicht aushält...es is zuviel, er schreit, weil was nicht stimmt...aber die erwachsenen "müssen" schauen, dass alles funktioniert, dass alles positiv weitergeht und er kriegt seine sicherheit aus der flasche...

    er wird sich vielleicht niemals erinnern, dass er überfordert war mit allem, weil es garniemand wahrnimmt und er hat auch gelernt, was ihn beruhigt...beziehung, flasche, schoki, arbeit oder was auch immer...

    ich hab das nie mehr vergessen und damals is mir eben klar geworden, wie schwer es is, an die suchtauslösenden gefühle ranzukommen, auch weil es die eltern mit dem eigenen mißbrauch/ überforderung konfrontieren würde...

    ich bräuchte auf jedenfall noch mehr mut, mir meine situation als kind wirklich "objektiv" und mitfühlend anzuschauen...

    bin ich zu krass in meinem anspruch, in meiner beobachtung?
    es ist ja meine interpretation...

    es war halt ziemlich eindrücklich für mich damals...

    gruss an alle

    i.

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