Wo soll ich bloß anfangen?
Seit 3 Jahren und 7 Monaten bin ich (21) mit meinem Freund (22) zusammen. Das erste Jahr führten wir eine Fernbeziehung, danach bin ich zu ihm gezogen.
Als wir uns vor etwa 5 Jahren kennenlernten,kifften wir beide. Ich bloß gelegentlich bis selten, da ich nach längerem Konsum aufgehört habe und danach mehrmals Angstzustände nach dem rauchen bekommen habe.
Mein Freund kiffte zu dem zeitpunkt vor 5 jahren schon viel länger, er erzählte mir damals auch,das er,bevor wir uns kennengelernt haben,sehr viel gekokst hat,abhängig war,aber aufgehört hat.
Nun ja,wir haben schwere Zeiten durchgemacht. als ich zu ihm zog lebten wir in seinem zimmer bei seinen eltern,er verdiente in seiner (später abgebrochenen ausbildung) kein geld,ich war 1 jahr arbeitslos. danach zogen wir in unsere gemeinsame wohnung... dann war er 1 jahr arbeitslos.
in dieser zeit kiffte er besonders viel. durch seine arbeitslosigkeit hatte er natürlich kein geld. alles was er bekommen hat,gab er für Cannabis aus. hat keine miete,kein essen oder sonstiges bezahlt. ich musste alles von meinem azubi-gehalt bezahlen.
es kam sogar so weit,das er aus meiner "notgroschen-spardose" (die mir damals von meiner familie zu meinem umzug geschenkt wurde) etwa 50 € gestohlen hat. Hätte ich nicht gemerkt das die dose halb leer war,hätte er es mir bis heute nicht erzählt.
Natürlich gab es auch öfter streit zwischen uns,immer wegen diesem thema. inzwischen habe ich richtig hass gegenüber Cannabis entwickelt.
mittlerweile hat er wieder arbeit,alles lief echt gut. er hat sich als guten vorsatz fürs neue jahr sogar vorgenommen ein halbes jahr nich mehr zu rauchen... jetzt ist anfang april und alle guten vorsätze sind hinüber. ich weiß,das er wieder kifft,obwohl er mir davon nichts erzählen will.
Meiner meinung nach,ist er von Cannabis abhängig. wenn ich darüber mit ihm spreche, dann leugnet er alles. er findet meine meinung lächerlich, denn schließlich kann er ja immer für einige zeit aufhören, er ist demnach NICHT Cannabis süchtig....
Meine Frage ist nun, wie kann ich ihm helfen ???
Ich weiß, solange er seine Sucht nicht selbst einsieht kann ich nichts tun, aber ihn zu sehen,wie er sich selbst und damit auch unsere beziehung kaputt macht, bricht mir das herz. ich komme mir sehr hilflos vor... Vielleicht habt ihr ja tipps für mich,was ich tun kann!
Danke schon mal im voraus für eure hilfe.
Lg Daniela
Mache mir große Sorgen um meinen Freund ...
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Hallo Daniela,
ich kann dich recht gut verstehen, mein Verlobter hat auch etwas Probleme mit dem Cannabis. Er kifft hauptsächlich wegen seiner Schmerzen, aber aufgrund seines Suchtgedächtnisses fällt es ihm arg schwer, die Balance zu halten. Ende letzten Jahres verlor er die Kontrolle und auch sein Wesen veränderte sich. Hat mich sehr mitgenommen. Wir hatten viele Gespräche, viele Streits deswegen, aber irgendwann hat er eingesehen, dass er ein Problem hat.
Was kannst du nun tun?! Nunja, wie du schon selbst gesagt hast: Nicht wirklich viel, so lange er nicht selbst einsieht, dass er ein Problem hat! Du kannst nur immer wieder versuchen, mit ihm zu sprechen, ihm deine Sicht der Dinge versuchen nahe zu bringen. Aber wenn er es nicht einsehen will, dann musst du schauen, was für DICH der richtige Weg ist! Wichtig ist nämlich, dass du dich selbst schützt. Es bringt nämlich nichts, wenn ihr beide vor die Hunde geht. Verstehst du, was ich meine?! Ich sage jetzt nicht: Trenn dich von ihm, aber vielleicht wäre z.B. eine Auszeit gegebenenfalls von Nöten, wenn er gar keine Einsicht hat, dass er einfach mal zum Nachdenken kommt?! Versuch aber erst einmal weiter, mit ihm zu reden. Erklär ihm, wie du dich fühlst, wie sehr dir das ganze zu schaffen macht. Vielleich kommt er noch zur einsicht! Ich wünsche es dir sehr und drück dir die Daumen!Liebe Grüße
gelberose -
Hallo Rockabella,
erstmal herzlich willkommen hier im SuS.
Hmm ja was soll ich schreiben.. letzlich beantwortest du es dir ja selber und gelberose sagte es ja auch schon ...
Helfen kann er sich wirklich nur alleine und dazu muß er es auch wirklich auch einsehen und ändern wollen, ansonsten läufst du da wirklich vor Wände.Ich kann gut verstehen das dich das sehr belastet und du auch große Sorgen hast und es ja auch mitunter in der Beziehung sehr weh tun kann wenn man das Gefühl hat das dem Partner eine Droge wichtiger zu sein scheint, aber letzlich kannst du ihm nur klar machen wie du dazu stehst und dir Gedanken machen wie du damit umgehen willst wenn er es noch nicht so sehen kann/will und es auch aussprichst.
Zeitweise hast du es ihm ja auch unbewußt sehr einfach gemacht indem du für ihn eingesprungen bist und ihm die Verantwortung, die er für sich trägt, (Miete zahlen, Lebensunterhalt etc) abgenommen. Bitte versteh es nicht als Vorwurf, denn das ist ganz oft so und klar sind die Gegebenheiten ja auch immer direkt sehr tragisch ohne ein handeln, aber scheinbar findet er ja immer noch Wege seinen Konsum zu finanzieren und da muss er einfach wach werden. Es geht ja hier nicht nur um ihn....
Ich würde ihm dazu ganz klar auch sagen das du das trennst, das du seinen Konsum nicht mitträgst und da wirklich einen dicken Strich drunter setzt und ihm klar machst das es so nicht geht.
Vielleicht merkt er es dann auch selber wie viel doch auch drauf geht von dem was er dann noch hat wenn alles abgeht was er an Anteilen zum Leben dabei zu tut hat.
Vielleicht erkennt er das man in einer Beziehung in der man zusammenlebt auch Verantwortung nicht nur für sich hat und das du da runter zu leiden hast.Du kannst im sagen das du bereit bist ihn zu unterstützen wenn er etwas tun will, ansonsten aber auch für dich wirklich auch überlegst wie und was du bereit bist imn Kauf zu nehmen oder eben auch nicht und das auch konsequent durchsetzt. Setz ihm Grenzen.
Das mit der Auszeit wie gelberose vorschlug find ich auch gut, denn manchmal hilft so ein gewisser Abstand und zeigt wie sehr man den anderen auch vermisst und braucht und findet Zeit sich Gedanken zu machen.
Ich wünsch dir ein schöne Wochenende
Liebe Grüße
Bluemchen
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