Ich will mal versuchen einen einigermaßen vernünftigen Erfahrungsbericht abzuliefern.
Am 18.5 beginn der Thera. Ich war Nervös ohne Ende....Ankunft, schon vor der Tür Riesenschilder
RAUCHEN VERBOTEN!! ( War erst zehn Meter vor der Tür erlaubt)
Okay, die Dame am Empfang war sehr nett,Zimmer zugeteilt.
Dann Aufnahmeuntersuchung und die Frage:"Warum sind sie hier?" Und die ganze Zeit waren die Kids dabei.....ich hab mich nicht getraut zu sagen das sie raus sollen.
Dann ausgepackt,Haus angesehen. Viele Eindrücke,zu viele Menschen....abends todmüde,depri und ich wollte nur wieder weg!!
Am nächsten Tag wurden die Kinder schon abgeholt und ich hatte die ersten Termine. Habe mich so ziemlich gleich mit einer sehr netten Mitpatientin angefreundet.
Erster Termin bei der Psychotherapeutin....ich hatte sehr viel Glück das ich meine Therapeuten mochte und schnell Vertrauen aufbauen konnte.
Die empfahl mir als erstes das Selbstsicherheitstraining. Die schlimmste bzw. schwierigste Gruppe.(ihre Worte) Ich sagte,trotz aller Ängste: "Okay,ich versuch es,dafür bin ich hier.
Meine Termine waren so sortiert: Autogenes Training, Aquarobic, Selbstsicherheitstraining, Fitness- also Ergometer und Sequenztraining, Familiengruppe, Einzelgespräche, Gestaltungsthera, Massagen, Fango, Sauerstoffbäder,Wirbelsäulengymnastic. Also eine Mischung aus Sport,Wohlfühlen und Psychologie.Ich hab für mich mitgenommen was nur ging.
Was ebenfalls eine gute, vielleicht die beste Therapie war: Die Kontakte zu den anderen.....
Da es eine gemischte Klinik war,lief da so ziemlich alles rum. Über Bandscheiben,kaputte Hüften bis zu Depressiven oder auch Borderliner. Junge wie alte Menschen.....
Das wichtigste für mich war das ich so akzeptiert wurde wie ich bin, ich hab unwahrscheinlich viele Menschen kennen gelernt.(und grad davor hatte ich soviel Angst)
Autogenes Training hilft super wenn man nicht einschlafen kann.
Nun ja, und das Selbstsicherheitstraining lief so ab......Die Teilnehmer haben eine für sie schwierige Situation mitgebracht. Die wurde dann besprochen und gespielt. Das kostete grade am Anfang sehr viel Überwindung (ich war vor der Stunde immer nervös).
Immer wenn ein/e Neuer kam mußten wir uns Vorstellen......mal vorne Stehen oder neben dem Thera sitzen usw.
Man kann das reden vor anderen tatsächlich üben und lernen....hätte ich nicht gedacht.
Die Einzelgespräche waren hilfreich,haben aber für mich keine neuen Erkentnisse gebracht. Das ich ne Sozialphobie hab wußte ich vorher auch schon.
Zur Hausordnung: Um 22 uhr 30 wurden die Eingangstüren verschlossen und das Raucherzimmer auch. Echt ätzend,aber wir mußten ja morgens immer früh raus.
Es wurde auch gut auf einen aufgepasst. Wenn ich mal nicht zum Essen erschien stand sofort ne Schwester im Zimmer um zu schauen ob alles in Ordnung ist.
In der ganzen Zeit war Alkohol kein Thema. Zuerst habe ich aus Selbstschutz vermieden mit weg zu gehen. War dann aber doch ein paar Mal mit und es war wirklich nett. Das kannte ich ja auch gar nicht mehr...
Das liest sich jetzt alles sehr einfach,aber das war es nicht. Die erste Woche war schon schwierig.
Sehr hilfreich war die Mitpatientin mit der ich mich sehr eng befreundet habe.
Fazit: Jederzeit wieder. Die Depressionen sind weniger geworden,ich hab wieder mehr Schwung, ich mag mich wieder( zumindest ein bißchen).Und ich bin tatsächlich etwas Selbstbewußter geworden(auch ein bißchen)
Ich mach weiter Psychotherapie, aber diesmal tatsächlich in einer Gruppe!!
Nächste Woche geht los.....
So, ich hab bestimmt die Hälfte vergessen......es waren sehr viele Erlebnisse und neue Situationen.
lg desty