Opipramol absetzen?

  • Hallo ihr Lieben,

    ich nehme nun seit knapp einem Jahr Opipramol (abends) und Fluoxetin (morgens 20mg). Im März wurde ich von 100mg Opipramol auf nur noch 25mg runterdosiert, da hatte ich zwar paar harmlose Nebenwirkungen, aber wirklich beschweren kann ich mich nicht.

    Nun will ich das Opipramol endlich ganz loswerden, weil ich das Gefühl habe, dass es mich auch am Tag noch total müde macht. Ich hab es damals zum Einschlafen und als AD bekommen - einschlafen tu ich jetzt prima (durchschlafen oder gut/erholsam schlafen tu ich noch immer nicht) und ich bin derzeit auch recht stabil. Es nervt mich inzwischen tierisch, dass ich es jeden Abend noch nehme und würde einfach sehr gerne wissen, ob diese fürchterliche Müdigkeit durch das Opi beeinflusst wird, oder nicht.

    Einen Termin bei nem Psychiater hab ich erst Anfang Februar. Ich weiß zwar, dass man Medikamente nie ohne ärztliche "Überwachung" absetzen soll, aber irgendwie ist meine Geduld auch langsam am Ende und ich möchte es nicht noch bis Februar weiter nehmen. Außerdem wurd ich ja auch schon von 100 auf 25 runterdosiert und ich denke (und hoffe), dass von 25 auf 0 dann auch kein Problem mehr sein sollte.

    Bin jetzt ziemlich hin und her gerissen, ob ich´s alleine ausschleichen oder noch bis Februar warten soll.
    Werd dann auch umzugsbedingt bei nem neuen Psychiater sein, der mich noch gar nicht kennt und ich hab Angst, dass der erst mal nur quatschen will und gar nicht direkt das "OK" zum Absetzen gibt und ich dann NOCH länger warten müsst....


    Hat irgendwer von euch schon Erfahrungen beim Absetzen von Opipramol gemacht??
    Gerade so beim letzten Schritt auf 0mg?

    Liebe Grüße,
    sunlight

  • Hallo sunlight,

    ich hab auch mal Opipramol genommen, zur Zeit meiner Abschlussprüfung, um meine Nervosität ein bisserl in den Griff zu bekommen. Hat ein paar Wochen lang auch recht gut geholfen, danach hab ich gar nichts mehr gespürt an Wirkung, weder die die einsetzen sollte, noch Nebenwirkungen und hab es dann nach Absprache mit meinem Neurologen wieder ganz abgesetzt. Probleme hatte ich dabei nicht. Aber wie gesagt, soooo wirklich gewirkt hat das Opipramol bei mir allgemein nicht.

    Also, ich bin was sowas anbelangt immer extrem vorsichtig und würde nie etwas absetzen, ohne das vorher mit einem Arzt abgesprochen zu haben. Wie du es im Endeffekt machst oder machen willst, musst du selber wissen.

    Liebe Grüße
    gelberose

  • Und daher keine Tipps von meiner Seite :face_with_tongue:

    Von 100 auf 25 mg is immer noch was anderes, als wenn man dann auf 0 rutscht.
    Ideen hab ich, aber dein Weg führt zum Doc und dann reden wir wieder :face_with_tongue:

    LG Franz

  • Ich habe das auch schon genommen es ist ja ein Antidepressiva und wirkt gegen Ängste und Spannungszustände.
    Ich hatte davon so stark zugenommen und die Wirkung war auch nicht sonderlich.
    Ich habe es von 200mg schlagartig abgesetzt und es gab da keine Probleme,hatte aber da das Cymbalta noch.
    Man kann da schlecht was raten,ich stecke nicht in deinem Körper.
    Ich würde den Arzt der dich damit behandelt hat anrufen oder mal kurz vorbeigehen,auch wenn du bald einen neuen Arzt hast.
    Er muss dir Auskunft auch ohne Termin geben.
    Lass es nicht zu das du etwas tust,was dir vielleicht schadet,denn mit der Hirnchemie ist nicht zu spaßen.

  • Der Hersteller sagt:

    Zitat

    Ein plötzliches Absetzen einer längerfristigen hoch dosierten Therapie mit 'Opipramol sollte vermieden werden, da hier mit Absetzsymptomen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und 'Schlafstörungen zu rechnen ist.

    Auch wenn man nun die ersten Schritte langsam reduziert hat, bei solchen Medis sollte das immer in Absprache mit dem behandelnden Doc passieren.

    Warum willst du des absetzen, wenn kaum oder gar keine Nebenwirkungen hast?

    LG Franz

  • Naja, weil ich das Gefühl habe, dass diese Müdigkeit, die den ganzen Tag besteht und halt früh abends noch schlimmer wird, sobald ich das Medi genommen habe, einfach wahnsinnig nervt und stört und mich halt auch ordentlich beeinträchtigt. Anfangs hat mir das nicht viel ausgemacht, da war es auch eher gut, dass ich bissel ruhig damit war, besonders abends. Zudem bin ich abends grad am Wochenende mal gerne länger wach, was aber einfach kaum möglich ist. Wenn ich das Opi dann viel später nehme, damit ich was länger wach bleiben kann komm ich am nächsten Morgen um so länger nicht aus den Federn *hab ich zumindest das Gefühl* und bin halt tagsüber noch länger stark müde.
    Damals war mir wichtiger, dass es positiv in mir wirkt und da hab ich das in Kauf genommen - aber nun möcht ich das halt langsam absolut nicht mehr. Und wenn´s nach ner Zeit mit der Müdigkeit noch immer nicht besser ist, obwohl ich Opipramol abgesetzt habe weiß ich auch, dass ich mal vielleicht noch nach anderen Ursachen schauen muss. Nur danach kann ja nicht untersucht werden, wenn ich abends noch ein müdigkeitsförderndes Medi nehme :winking_face:

    Und noch ein zusätzlicher Grund ist einfach, dass ich meine Leber nicht mehr als nötig belasten möchte und nicht mehr als Medis als nötig nehmen will und ich könnte mir eben inzwischen gut vorstellen, dass es ohne das Opipramol ganz gut gehen dürfte. Das Fluoxetin hab ich ja dann weiterhin, davon will ich mich auch so schnell noch nicht trennen *g

    Naja.. mein Gedanke war halt, wenn´s beim Absetzen von 100 auf 25 schon nicht wild war, wird´s auf 0 auch kein riesen Schritt mehr sein, zumal ich die kleinen Dinger ja dann eher noch mal teilen würde und halt ganz langsam.

    Meinen alten Doc anzurufen wird nicht viel bringen denke ich, denn bei dem war ich das letzte Mal im Januar^^ Ich glaub kaum, dass die mir dann ne Auskunft am Telefon gibt oder geben kann... oder?


    Liebe Grüße,
    sunlight

  • Hallo sunlight,

    ich habe vor langer Zeit auch mal Insidon bekommen. Finde, es ist ein ganz gutes AD. Wirkung war gut und Nebenwirkungen hatte ich kaum welche. Habe es ungefähr ein halbes Jahr genommen. Als ich es abgesetzt habe, habe ich das auch langsam gemacht, aber doch recht zügig. Ich habe eine ganze Zeit 100mg genommen und dann immer weniger. Ich hatte dabei keine Probleme.
    Es hat mir ganz gut über einige Probleme geholfen. Ich kenne auch die Überlegung bezüglich Leber & Co. Muß da aufpassen, wegen einer Vorerkrankung und bin deshalb sehr skeptisch, was Medikamente angeht. Opipramol wird aber vorwiegend (>70%) renal, d.h. über die Niere, ausgeschieden.
    Ich kann´s gut verstehen, daß Du es mit dem Absetzen versuchen willst. Alles in allem würde ich zwar sagen, daß Opipramol ein relativ mildes Psychopharmakon ist, aber dennoch wirkt es auf mehrere Rezeptorsysteme. Gehe beim runter dosieren unbedingt behutsam vor. Es ist ja jetzt auch nicht so schlimm, ein paar Tage mehr oder weniger. Den Arzt würde ich dabei unbedingt hinzuziehen. Er sollte Dich dabei begleitend unterstützen. Es können beim Absetzen ja auch gerade die Symptome auftreten, die Dich einstmals dazu bewogen haben, dieses Medikament einzunehmen. Wenn Du der Meinung bist, das Deine Verfassung es zuläßt und Du reif für den Schritt bist, dann gehe das an. Sei aber bitte vorsichtig dabei.
    Alles Gute und liebe Grüße

    Sascha

  • Ok, wenn eine Vorerkrankung der Leber als Grund zählt, dann seh ich es ein.
    Eine gesunde Leber sollte aber solche Medikamente verkraften und daher ist das für mich jetzt nicht ein wichtiger Grund.

    Das selbstständige Absetzen ist aber sehr oft so:

    • man meint, jetzt muss der nächste Schritt passieren, es geht mir doch super
    • haben viele immer noch Probleme mit AD's hinsichtlich 'Abhängigkeit
    • merken viele recht schnell, dass ein absetzen völliger Blödsinn war, wenn es dann doch zu früh war


    Was man noch bedenken sollte, wenn man von 100 auf 25 mg reduziert hat und noch keine wesentliche Änderung eingetreten ist, dann muss es ja gar nicht das Medi sein, was dich müde macht :face_with_tongue:

    Aber ich hab nen guten Tag, daher noch ne Idee :grinning_squinting_face:
    Dein Medi gibt es auch als Tropfen ==> 'Insidon Tropfen
    Mit dem könnte man natürlich noch langsamer und schonender runter gehen, aber da musst mit nem Doc drüber reden.
    Die 25 mg lassen sich ja nicht mehr teilen, Tropfen kann man natürlich bis auf 1en runter dosieren ...

    LG Franz

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich möchte nur einen kurzen Beitrag leisten. Ich habe im Jahr 2008 meine Medis (Amisulprid, Cymbalta und Lyrica) schrittweise abgesetzt, da ich mich wohl fühlte und dachte meine aktue Krankheitszeit wäre vorbei. Ja es ging mir ein paar Monate Prima, hatte wieder guten Sex :-), aber als es dann Weihnachten wurde und ich ein paar wenige depressive EInbrüche bekam war es dahin. Ich bekam eine schreckliche Panikattacke mit heftigen ANgstzuständen. Es führte wieder zu einer Aufnahme in die Klinik. Jetzt muß man auch hinzufügen, dass ich gleich alle MEdis ausgeschlichen habe und mich einfach damit übernommen habe. Noch einmal würde ich das nicht wieder so tun. Nur mit Absprache mit dem DOC und dann schrittweise über mehrere Monate. Wünsche euch einen guten Rutsch ins neue JAhr, vor allem bleibt oder werden gesund. EUer Optimist

  • Danke euch, für die vielen Antworten.

    Naja, von 100 auf 25 hab ich schon gemerkt, dass es mit der Müdigkeit am Tag besser wurde, allerdings nicht viel, das stimmt. Aber mit dem Medi untersucht mich ja keiner, woher es sonst kommt, da soll das erst weg.

    Aber ja... ihr habt Recht, es ist schon irgendwie blödsinnig und riskant es einfach alleine abzusetzen und die 1,5 Monate werd ich nun auch noch mit dem Opipramol überstehen. Ich bin nunr einfach so wahnsinnig von der Müdigkeit genervt und meine Therapeutin meinte auch, dass man durchaus überlegen könnte, nun das eine abzusetzen, aber sie ist halt keine Psychiaterin... ist wahrscheinlich wirklich besser, wenn ich erst mal den Termin beim Doc abwarte.

    Das mit den Tropfen ist natürlich eine gute Idee - vielleicht kommt der Arzt ja auch darauf, wenn ich ganz langsam reduzieren soll :winking_face:

    Hat denn jemand schon mal Erfahrungen damit gemacht, dass man vom Opipramol abhängig wurde?

    Liebe Grüße,
    sunlight

  • ich kann dich soooooooooooooooooooooooo gut verstehen mit der Müdigkeit mit meinem Fatigue-Syndrom :winking_face: Nur du kannst in absehbarer Zeit durch Absetzen des Medis was dran ändern, ich nicht. :winking_face:

    Der Arzt könnte auch auf die Tropfen kommen, indem du ihm das vorschlägst! :winking_face: Wäre das ne Idee?!

    Also, ich bin von dem Opipramol nicht abhängig geworden, dafür war vielleicht auch die Zeit zu kurz, in der ich es genommen hab, aber es ist ein AD und von denen soll man ja allgemein nicht abhängig werden!

    Liebe Grüße
    gelberose

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