Lendorm/Zolpidem/Tavor

  • Vor einiger Zeit habe ich mir illegal Tavor besorgt. Das Lendorm/Zolpidem haben mir die Ärzte verschrieben, der Hausarzt das eine und der Psychiater das andere. Ne Weile gings gut so, ich kriegte 20er Packungen, und das Lendorm kann ich teilen, dann schlafe ich immernoch wie ein Stein. Aber in letzter Zeit kriegte ich nur noch 10er Packungen und war dann natürlich auf das Tavor angewiesen.

    Das Schlimme ist, dass man in die Kriminalität rutscht, wenn man seinen "Stoff" nicht kriegt. Schlafe ich mal eine Nacht ganz ohne, also "nur" mit dem üblichen Seroquel, ist das eine sehr unruhige Nacht, und ich kriege höchstens eine Stunde Schlaf am Stück, wo ich unruhige Träume habe.

    Ein Klinikentzug kommt nicht infrage, ich habe Angst vor der Geschlossenen, war schon 4 mal in der Psychiatrie und will da nicht wieder rein. Hilft es wirklich, Sport zu treiben und die Dinger 4 Wochen lang nicht zu nehmen? Ich weiß, dass ich 5 unruhige Nächte vor mir habe, wenn ich sie weg lasse. Da muss ich wohl durch. Aber ist es damit gegessen?

    Vor einiger Zeit kriegte ich Elontril, ein antriebssteigerndes Mittel. Davon wurden die Schlafstörungen noch schlimmer, ich musste die doppelte Dosis einwerfen. Ich nehme das jetzt nicht mehr, habe aber natürlich immernoch Schwierigkeiten.

    Wie kommt man ambulant durch den Entzug? Soll man erst mal reduzieren oder gleich weglassen? Habe da wenig Erfahrung.:ce:

  • Hallo :wink:

    habe bei Dir mal die Medikation quergelsen - auch, daß Du mit Deinem Ärztetourismus nicht glücklich bist. Ganz speziell sind Suchtmediziner mit sowas betraut, die haben sich auf den Umgang mit Drogen & Medis spezialisiert. Versuche dort mal einen Termin zu bekommen, GOOGLE und die gelben Seiten (Telefonbuch) helfen sicherlich weiter - also auf der Suche nach dem Arzt Deines Vertrauens. So darf es bei Dir nicht weitergehen. Und ein Selbstversuch mit Absetzen oder eigenmächtiger Neuordnung Deines Medikamenten-Cocktails kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Bitte denke an Dich, Dein Zukunft und experimentiere nicht mit Deinem Leben!

    G24h - nur für heute :63:

    Mickey

  • Also ich habe die letzte Woche immer eine halbe Zolpidem (5 mg) geschluckt und die dann ganz weg gelassen. Vorletzte Nacht habe ich nur 2 Stunden am Stück geschlafen und wild geträumt. Die Nacht danach war schon besser, 5 Stunden am Stück, und die letzte Nacht habe ich glaube ich sogar 7 Stunden am Stück schlafen können. Ich kriege ja noch zusätzlich Seroquel wegen meiner Psychoseneigung und der Schlafstörungen. Die habe ich einfach früher eingenommen und konnte dann auch so gegen 23.00 Uhr einschlafen. Früher habe ich das zu spät genommen und konnte vor 0.00 Uhr nicht einschlafen. Neuroleptika machen nicht abhängig, so wie ich das weiß. Wenn es aber so schnell geht mit der Erholung, frage ich mich natürlich: War ich wirklich schon süchtig?

  • Hi Pillenmaus,

    wir unterscheiden oft zwischen 'Sucht und 'Abhängigkeit, wenns im Grunde auch das gleiche ist :winking_face:
    Körperliche 'Abhängigkeit dürfte bei dir vorliegen, wenn du Absetzerscheinungen verspürst und daher bejahe ich das mal ganz vorsichtig :winking_face:

    Für eine 'Sucht werden dann neben körperlicher 'Abhängigkeit noch paar andere Merkmale kommen, aber das ist alles mal nur theoretisch:

    • nachzulesen hier ==> ICD 10 - Sucht und Selbsthilfe e.V. - unter F10-19
    • dort wird immer von [wiki]psychotrope Substanz[/wiki] gesprochen, folge dem Link, wenn du da mehr wissen willst


    Man sollte sich also nicht täuschen lassen, wenn man seine 'Abhängigkeit mal ganz easy weg bekommt, dass man meint, man wäre vlt auch gar nicht süchtig.
    Das absetzen der Suchtstoffe ist ein wichtiger, aber eigentlich sehr kleiner Punkt. Der größere und wesentliche dürfte aber sein, dann auch clean zu bleiben und meiner Meinung sollte immer therapeutisch eine Anschlussbehandlung erfolgen.
    Ob man also süchtig ist oder nicht, das sollte ein Profi zusammen mit dir ausarbeiten und dann eben weitere Behandlungsmöglichkeiten abklären.

    Das Seroquel sollte nicht eine weitere Abhängigkeitserkrankung mit sich bringen, aber auch da muss man engmaschig alle Blutwerte kontrollieren usw. (speziell sagt man immer vor allem Schilddrüsenwerte).
    Und bitte nicht einfach absetzen, weil man meint, nun ist alles gut :winking_face:

    Kurz und gut, schön wenn es dir nun besser geht, aber die wirkliche Arbeit beginnt nun - clean bleiben :smiling_face:

    LG Franz

  • Hallo,

    Elontril habe ich auch mal genommen bei mir hat das die Schlafstörung ebenfalls verschlimmert. Ich bekomme jetzt Valdoxan (Antidepressiva/schlaffördernd) und Insidon (gegen Angststörung aber auch schlaffördernd). Ich kann jetzt nicht sagen, dass es viel hilft, aber ein wenig hat sich die Schlafsitation schon gebessert.

    Dein zweiter Beitrag hört sich doch ganz positiv an, aber wie Franz schon schrieb, die Arbeit fängt jetzt erst an.

    Einen Medikamentenentzug kann man duchaus auch auf einer offenen Entigftungsstation machen, ohne auf die geschlossene zu müssen. Du solltest ganz genau auf dich achten und schauen ob sich eine Suchtstruktur entwickelt hat. Wenn ja, solltest du mindestens eine ambulante Therapie machen oder sogar über eine Entwöhnung nachdenken.

    Hast du mal Baldrian o.ä. versucht? Sonst geh doch mal zu einer Apotheke, es gibt auch nichtverschreibungspflichtige Medikamente (oft Homöopathisch) die helfen.

    Gruß und alles Gute,
    unerkannt.

  • Zitat von unerkannt;168319

    Hast du mal Baldrian o.ä. versucht? Sonst geh doch mal zu einer Apotheke, es gibt auch nichtverschreibungspflichtige Medikamente (oft Homöopathisch) die helfen.

    Gruß und alles Gute,
    unerkannt.



    Baldrian habe ich probiert, bevor ich diese chemischen (Dyphenhydramin, Doxylamin, wie Schlafsterne usw.) genommen habe. Ohne Erfolg, war wie Bonbons lutschen. Auch homöopathische Mittelchen führen bei mir zu nichts. :aw: Zumal es da einen Placebo-Effekt gibt, der hauptsächlich bei jüngeren Menschen eintritt, die mehr "Glauben" entwickeln. Mit dem Alter kommen immer mehr Zweifel und Resistenzen gegen bestimmte Stoffe, ich habe den Eindruck, dass ich eine Resistenz gegen Baldrian und Diphenhydramin/Doxylamindings entwickelt habe, weil ich das Zeug einfach zu lange genommen habe (20 Jahre), so dass ich am Ende vor dem ersten verschreibungspflichtigen Schlafmittel, immer die Höchstdosis von beiden Tabletten, also 2 x 2 Pillen, mit Alkohol gemixt habe. Das ist auf Dauer gefährlich wegen der Leber und einer sich entwickelnden Alkoholsucht.

    Das mit dem Seroquel ist wahrscheinlich auch eine Art Abhängigkeit, ohne geht es gar nicht mehr. Allerdings habe ich dieses Mittel wegen meiner Psychoseneigung verschrieben bekommen, und der therapeutisch wirksame Bereich fängt angeblich bei 400 mg an. Ich nehme derzeit 500 mg. Dass es schlaffördernd ist, ist ein angenehmer Nebeneffekt.

    Das mit der Schilddrüse ist so: Wegen dem Lithium, das ich auch seit 3 Jahren nehme, habe ich eine Unterfunktion gekriegt, und muss regelmäßig untersucht werden und L-Thyroxin einnehmen.

    Liebe Grüße
    Pillenmaus

  • Hallo,

    bei meinen Schlafstörungen- ich hab's von Kindheit an- wirken sie auch nicht. Aber man sollte es eben mal ausprobiert haben, hast du offensichtlich schon :smiling_face:

    Warst du mal in einem Schlaflabor?

    Gruß,
    unerkannt

  • Im Schlaflabor war ich noch nicht, aber ich weiß auch vom Partner, dass ich im Schlaf rede, wenn ich träume. Jetzt hab ich mir gestern so einen Pflanzendreck in der Apotheke geholt und konnte als Folge davon die Nacht nicht schlafen. Ich habe maximal 4 Stunden geschlafen von 6.00 Uhr bis 10.00 Uhr ca. Der Mist wirkte paradox. Früher hat der Baldrian überhaupt nicht geholfen. Mit Hopfen habe ich ähnliche Erfahrungen. Ich dachte aber in der Mischung mit Melisse usw. würde es beruhigen... Hat es leider nicht. Ist alles Mist.

  • Servus Pillenmaus,

    du schreibst, Ältere können vielleicht pflanzliche Sachen nicht so annehmen, es hätte also eher nen Placebo-Effekt :winking_face:
    Genauso könnte man aber sagen, wer nicht dran glaubt, der wird auch keine Wirkung verspüren und solche Studien gibt es ja auch bei Hammer-Medis.

    Ich denk auch nicht, dass du starke medis einfach mit planzlichen Mitteln ersetzen kannst. Dazu müsste der Body erst mal umgestellt werden und die bekannten Pflanzen werden vermutlich nur wirken, wenn man auch das ganze Leben dem anpasst - also Sport treibt, viel frische Luft, Druckabbau mit Therapie und vermutlich 100000 Sachen mehr :smiling_face:

    LG Franz

  • Hallo,

    Du schriebst: "Pflanzendreck". Homoöpathie ist eine Sache hinter der man stehen und einfach dran glauben muss. Ich bin jetzt auch nicht der Mensch der darauf schwört, aber viele Menschen (zB eine gute Bekannte) kommen damit super klar und versuchen es zu allererst damit. Ich gehe auch davon aus, dass es eine ganze Ecke Placeboeffekt ist. Auch Franz zweiter Aussage stimme ich zu, Ersatz wird es nicht sein, aber vielleicht eine Hilfe für Körper und, vor allem, Geist.

    Die obrig erwähnte Bekannte hat ebenfalls eine Schlafstörung und damals ein rezeptfreies Mittel genommen mit dem sie super klar gekommen ist. Ich komm jetzt gerade nicht auf den Namen, aber ich versuch sie morgen mal zu erreichen, dann poste ich dir den Namen mal. (Falls Interesse besteht). Ich hab auch nun wirklich alles durch und habe jedes "neue" Medikament/Methode sofort ausprobiert.

    Lieben Gruß,
    unerkannt.

  • Brauchst du nicht, danke für das Angebot. Also diese Nacht konnte ich besser schlafen, ich nehme das Zeug immernoch, hatte aber gestern abend genau wie heute sehr früh Schwummrigkeit und Müdigkeit. In der ersten Nacht konnte ich kaum schlafen, heute nacht war es besser, habe bis 4.25 Uhr durchgeschlafen und insgesamt ca. 7 Stunden Schlaf gekriegt. Dann darf ich die Tropfen wirklich nur 3 mal am Tag nehmen.

  • Nun habe ich wieder 3 Nächte hintereinander Lendorm geschluckt. Weil es Temperaturunterschiede gab und ich laut Biowetter eine schlechte Schlafqualität hatte. Ich konnte quasi kaum einschlafen. Gestern abend hatte ich auch Schwierigkeiten, aber ich habe keine Schlaftablette genommen. Jetzt geht es wohl erst mal. Wenn es keine großen Temperaturunterschiede gibt, komme ich wieder ohne klar...:gv: Hoffe ich zumindest.

    Ist das ne Sucht, wenn man das Zeug sporadisch nimmt? Oder nur dann, wenn es gar nicht anders geht? Scheint mir ein ganz moderater Umgang damit zu sein.

  • Hallo Pillenmaus :wink:

    in einem vorangegangenen Beitrag hatte Franz bereits Abhängigkeit & Sucht unterschieden. Aber ich will es mal einfacher und nicht wissenschaftlich sagen:

    Allein Deine Frage, ob Du süchtig bist, läßt auf eine Abhängigkeit schließen. Dein Suchthirn wird immer wieder nach dem Stoff verlangen, wenn auch nur gelegentlich - Du bist also auch ohne den Konsum der Medis süchtig (danach). Ein weiteres Indiz für Sucht ist, daß Du Dich allein in Gedanken damit beschäftigst.

    G24h - nur für heute :63:

    Mickey

  • Also ich habe darüber nachgedacht, mich evtl. einem Suchtmediziner anzuvertrauen. Dann müsste ich aber die Substanz benennen und woher ich die beziehe... Oder die Quelle nicht benennen, aber die Art und Länge der Abhängigkeit. Davor graust es mir. Denn dann könnte der evtl. Rücksprache mit meinem Hausarzt halten und ich kriege das nicht mehr verschrieben. Ich habe überlegt, ob ich ne Kur beantrage:ce:. Da werde ich wohl auch ein Sportprogramm verpasst kriegen und hätte so nur 3 Tage Einschlafschwierigkeiten wegen Ortswechsel. Aber danach schläft man wieder gut und abnehmen könnte ich vielleicht auch.:gn: Andererseits sind das nur 3 Wochen, dann komm ich wieder heim, und ich habe schlimme Sachen gehört von wegen um 5 aufstehen (?!) und so. Da fahre ich lieber in den Urlaub, sonst macht mich die Kur mehr krank als gesund:dg:.

    Sind es jetzt Ausflüchte? Vielleicht will der Suchtmediziner, dass ich auch den Vorrat bei ihm abgebe. Dann weiß er genau, dass ich lüge, wenn ich sage, dass ich nichts mehr hab. Die schlimmsten Befürchtungen gehen mir durch den Kopf. Die Sache zugeben... Nichts mehr bekommen... Abrutschen in die Kriminalität... Wie ein Alkoholiker in ne Entzugsklinik müssen... Das sind alles Sachen, die ich unbedingt vermeiden will. Bisher geht es ambulant, ich nehm die Dinger nur ca. zweimal im Monat. Zum Suchtmediziner würde ich gehen, wenn ich jeden Tag trinken oder noch rauchen würde.

  • Hallo Pillenmaus :wink:

    die Idee mit dem Suchtmediziner ist der eigentliche Königsweg! Deine Abhängigkeit von den Medis hat ihre eigene Geschichte, die solltest Du dort erzählen. Ärzte unterliegen generell der Schweigepflicht, somit dürfte es keine Probleme mit der Herkunft der Medis geben, die Du gerade einnimmst. Und wenn Du die Mittelchen sowieso absetzen willst, dann braucht der Hausarzt die doch sowieso nicht mehr aufschreiben, oder? Ein Suchtmediziner kann Dir Alternativen nennen bzw. Dich auf eine andere Medikation einstellen. Die Alternative mit Urlaub und/oder Kur kannst Du Dir natürlich zusätzlich überlegen.

    G24h - nur für heute :63:

    Mickey

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