• Hallo Ihr lieben,

    Ich habe auch mit Dermatillomanie zu kämpfen seit 12 Jahren. Ich knibbel mir alles auf, am gesammten Körper und habe viele, viele Narben die aussehen, als hätte man da eine Zigarette dran ausgedrückt (meist sind sie Lila verfärbt) :frowning_face:
    Meine Frage ist nun, ob ihr Erfahrungen damit habt diese Narben entfernen zu lassen? Wisst ihr, ob die Kosten von der Krankenkasse getragen werden, wenn ein Psychologe bestätigt, dass es durch einen "Psyschichen Deffekt" verursacht wurde?
    Leider frage ich nicht für mich, sondern für eine gute Freundin, deren Narben genauso aussehen und sie es glücklicherweiße geschafft hat, seit 2 Jahren aufzuhören, aber sehr unter den Narben leidet. Nun möchte sie sich die Narben entfernen lassen, jedoch sind die Kosten bei so vielen Narben per Laser etc natürlich unglaublich teuer. Darum wäre ich froh eure Erfahrungen zu hören, wenn ihr so etwas schonmal in den Angriff genommen habt oder gar durchführen lassen habt :smiling_face: Ich freue mich auf eure Antworten :winking_face:

    Die Keksdose

  • Servus Keksdose,

    meine Info beläuft sich auf folgendes:
    Eine kosmetische Narbenentfernung zahlt eine Krankenkassen nur, wenn eine erhebliche psychische Belastung damit verbunden ist. Erheblich bedeutet aber, wenn man z.B. im Gesicht stark entstellt ist. Sonstige Narben z.B.an Armen, vor allem bei 'SVV, wird eher nicht gezahlt.

    Doch warum nicht einfach bei der Kasse fragen?

    Hier paar andere Themen zu Narben:


    LG Franz

  • Hallo Keksdose24,

    also soweit ich informiert bin, zahlen Krankenkassen nur wie es Franz schon sagte. Aber frag doch einfach mal bei der Krankenkasse nach, die werden sicher eine Auskunft erteilen können.

    Aber man kann auch lernen, mit den Narben zu leben und zu ihnen zu stehen. Vielleicht wäre eine Therapie für deine Freundin auch keine schlechte Idee?

    Liebe Grüße
    gelberose

  • Hallo ihr Lieben :smiling_face:

    Danke für eure Antworten. Ja, denke auch sie sollte sich mal bei ihrer Krankenkasse erkundigen. Da ich nicht weiß bei welcher sie ist :winking_face: War eben eher eine spontante Frage, da sie das Thema gestern angesprochen hat. Also dachte ich mir, als ich hier rumgetigert bin und tipps für mich selbst gesucht habe, dass ich euch lieben mal nach euren Erfahrungen damit frage :))
    Danke :smiling_face:

    Grüßle

    Keksdose :))

  • Hallo Keksdose,

    ich hab vielleicht ähnliche Narben, aufgrund von Neurodermitis (früher sehr heftig), und allergischen oder einfach nur überempfindlichen Reaktionen der Haut auf alles mögliche. Besonders die Unterarme und früher auch die Beine sind übersäht von kleinen runden Narben, weil ich mir auch immer alle Stellen aufgekratzt hab und das auch nach wie vor tu. Meistens weils halt juckt, aber manchmal auch einfach aus Gewohnheit, oder damit die Hände was zu tun haben.

    Meiner Erfahrung nach verblassen die Narben nach einigen Jahren. Im Sommer wenn man sehr braun wird sieht man sie natürlich trotzdem, es sind dann weiße Punkte mit einem dunklen Rand. Aber ansonsten bilden sie sich wirklich zurück, auch das lilane wird mit der Zeit blasser. Auf Dauer sichtbar bleiben nur die, die etwas tiefer waren, die oberen Hautschichten erholen sich nahezu komplett.

    Ich glaub auch nicht, dass die gesetzlichen Krankenkassen da irgendwas bezahlen. Und selbst wenn, komplett weg bekommt man Narben sowieso nie, und im Sommer wäre wieder dasselbe Problem mit den Pigmentstörungen.

    Mich persönlich stört das überhaupt nicht, besser vernarbte als entzündete Haut, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man darunter leiden kann. Denke aber auch, dass eine Therapie da viel helfen könnte.

    progressive

  • Hi,

    zunächst einmal etwas medizinisch Unerfreuliches: Zerstörtes Gewebe ist leider definitiv hin.
    SVV geht ja nicht mit ein paar Kratzern ab.

    Wie vorneweg bereits geschrieben wurde; der Kasse wegen Psychosomatik eine Zahlung rauszuleiern, wird wohl mit Enttäuschung enden.
    Denke, dass geeignete Kosmetika eine gute Alternative sind. Einfach mal beraten lassen.

    Nachtrag:
    Das kann auch kein Psychologe oder Heilpraktiker kosten-/therapietechnisch bewerten, sondern nur ein Arzt.
    So läuft unser Gesundheitssystem leider. :gi:

  • In Österreich ist das bissi anders. Hier wird unter Umständen sehr wohl ein Teil von der Krankenkasse übernommen bei SVV-Narben. Allerdings braucht es mehrere Atteste und eine Verletzungsfreiheit von 5 Jahren (waren das glaub ich).

    Aber ich denke du bist aus D? Dann wird das eher hinfällig sein.

    LG Future

  • Hi Keksdose!

    Habe vor sehr vielen Jahren einen Suizidversuch unternommen und hab mir beide Unterarme heftig zerschnitten. Ausserdem bekomme ich- ähnlich wie du von deiner Freundin beschreibst- wenn ich viel Stress habe und nicht schlafen kann Ausschlag, der schlecht abheilt und am ganzen Körper Narben hinterlässt. Im ersten Sommer nach dem Selbstmordversuch trug ich Armbänder von den Handgelenken bis zum Ellenbogen- und schwitze mich dusselig! Ich fragte wegen sämtlicher Narben einen plastischen Chirurgen, ob man die Narben weglasern kann oder Ähnliches und ob die KK das übernehmen würde. Er meinte, dass würde nicht viel bringen, denn alle Narben sehen zwar scheisse aus, sind aber gut abgeheilt. Hautpflege und mit therapeutischer Hilfe das hohe Stresslevel abzubauen wäre der beste Weg. Die Narben an den Armen versteck ich schon lang nicht mehr- da hätte man evtl. aus vielen Narben jeweils an jedem Arm eine medizinische Narbe machen können. Ich lehnte ab. Denn erstens mahnt es mich, es nie wieder so weit kommen zu lassen- sonst verletze ich mich ja auch nicht und zweitens habe ich für mich klar bekommen, dass ich meine Narben trage, anstatt meine Narben mich. Wenn mich denn mal jemand fragt und nicht wie meist dumm guckt und sich eine Diagnose zusammen schustert, sag ich, es war ein Unfall, aber die Glastür hats schlimmer erwischt. Was nur halb gelogen ist, nur war meine Begegnung mit jener Tür viel früher und da ich das Leben liebe, war meine "Hilfeschrei- Aktion" tatsächlich ein Unfall- ein psychischer.

    Ich möchte dir einfach für deine Freundin Mut machen, dass jeder, der Hilfe hat und bereit ist, sich zu entwickeln und zu lernen sich anzunehmen, durchaus eine gute Chance hat, den Narben die Macht über sein Selbstwertgefühl zu nehmen. Ich hab im Schwimmbad oder in der Sauna so viele Menschen gesehen, die verschiedenste körperliche Male hatten- da aber kaum über sowas offen gesprochen wird fühlt man sich oft damit sehr allein und geächtet. Sicher ist es ein langer und schmerzhafter Weg, aber ich weiss- es ist möglich! Wünsche deiner Freundin und dir viel Kraft und Erfolg und hoffe, dass ich etwas Hoffnung und Mut vermitteln konnte.
    LG, SunDruGonE

    Zitat

    Mein Doc sagte mir- bei mir waren es dissoziative Zustände, keine Selbstverletzung- dass solche Dinge eine Überlebensstrategie seien. Hätte ihn zuerst gern verhauen. Doch erfügte hinzu: "Besser verrücken als verrecken!" Er hat recht- meine Dissoziationen sind seit über einem Jahr weg- ich hatte sie über 20 Jahre- alle dachten, es sei Epilepsie und vor vier Jahren begegnete ich nach diversen Ärzten und Kliniken endlich dem Arzt, der mir helfen konnte und mich nach wie vor begleitet. Ich bin nun bei (meinem) Zitat:" Besser ausdrücken als verrücken!" Und für meine Kids und mich hoffe ich, dass es so weitergeht!

    Zitat

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