Sucht kann so viel zerstören!!

  • Hey ihr Lieben,
    mich plagt da was ganz arg, vielleicht hilft es mir wenn ich es mir einfach von der Seele schreib!
    Heute war ein echt mieser Tag, dort wo ich Therapie gemacht hab, sind gestern 3 Leut geflogen weil sie rückfällig waren, über ne ganze Zeit (ich glaub 8 Wochen), es kam erst die Woche raus. es ist dort so viel passiert heute, u.a. ist ein guter Freund von mir aus diesem Grund in die Psychatrie eingewiesen worden, weil er davon gewusst hat, es aber bei den Therapeuten nicht aufgemacht hat...!!!!!!!!
    Ich bin echt fix und fertig deshalb, hab lang mit ihm telefoniert... es geht ihm total mies, weil er langsam begreift das die Sucht ihn doch ganz schön unter Kontrolle hat!
    Ich hab so Angst um ihn, das er das alles nicht schafft, ich würde ihm so gerne helfen, aber ich weiß 1. nicht wie, 2. kann man ihm denn noch helfen??? Er ist seit 25 Jahre süchtig und hat sein Suchtverhalten bis heute nicht verändert!!!!!!!

    AAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH ich dreh echt bald durch

    Danke für´s lesen!!!

    Liebe Grüße

  • Hey Bienchen,

    das ist schwer zu beantworten; natürlich gibt es hoffnungslose Fälle!
    Aber, wer will das entscheiden?
    (Ich war 40, als ich meinen großen Cut(Schlußstrich) machte...)

    Und, klar: Du kannst ihm helfen und zwar, indem DU DICH darauf konzentrierst, dass DU sauber bleibst.
    So sieht ER dann zumindest, dass es geht...

    Lass dich nicht von der ganzen Misere runterziehen.
    Klar ist das ein Stückweit egoistisch - aber, im Gegensatz zu dem Drogenegoismus ist das gesunder und angebrachter Egoismus.

    LG.Gane

  • Hallo Gane,

    ich bin ja noch dabei zu lernen wie ich mit sowas umgehen muß, soll oder auch kann, es ist noch nicht ganz leicht fr mich!
    Sauber will ich auf jeden Fall bleiben, nur heute ist wieder so ein Tag an dem ich echt am zweifelnbin ob ich es auch schaffe!

  • Hi Bienchen,

    das habe ich mir am Anfang garnicht zu gestanden, zu zweifeln!
    Ich habe da auch garnicht in die Zukunft gedacht...ich wußte bloß:
    clean oder tot, um's mal auf den Punkt zu bringen...

    Ich denke mal, dass das für dich - mit den Kids - schwerer fällt.
    Aber, es ist, gerade an solchen Tagen, legitim, mal den Kopf in den Sand zu stecken und "nur" dafür zu sorgen, dass JETZT nichts passiert.
    Und weiterführend: Ist die Zukunft ja auch nur ne Folge von vielen JEZT Momenten.
    So hangelt man sich da durch...

    Es ist verdammt wichtig, dich da abzugrenzen.
    Mitleid und Mitgefühl DÜRFEN uns nicht leichtsinnig werden lassen.
    Ich habe von Anfang an jeden, der mit Druffi Augen vor meiner Tüt stand, wieder weggeschickt, weil ich wußte, wie schwach ich sein kann...

    Schei* Spiel - aber, was soll's. Augen AUF und durch, sage ich immer...LG.Gane

  • Hi bienchen,

    ich weiß gar nicht was ich antworten soll, weil ich mehrere Gedanken dazu hab.

    Aber das wichtigste bist jetzt mal du, weil du mein Ansprechpartner bist :smiling_face:
    Ich les ja schon alles was du so schreibst, also, dann sag mir mal, wie kann man einem Süchtigen helfen?

    .... Richtig! Er muss sich selbst helfen, also eingestehen was los ist, dann muss ER sich Hilfe suchen und die auch annehmen - mit allen Regeln, die dort gelten.
    Natürlich jemand beistehen, für wen da sein, das ist sehr sehr toll, wenn du das wem anbietest.

    Da du aber selbst noch sehr frisch bist, auch noch 2 Kids bei dir hast, meinst ned, dass du es da bisserl übertreibst?

    Du warst selbst in der Einrichtung, ist das da so Gang und Gebe? Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen, dass man wen in die Geschlossene schiebt, weil es andere nicht verraten hat :winking_face:

    Abstand ist das Zauberwort, gane nennt es Drogenegoismus, letztlich das selbe - doch lebensnotwendig für dich und genauso für deine Kinder!


    Steck ne Duftkerze an, mach was schönes mit deinen Kleinen, lass es dir gut gehen - am Wochenende und natürlich auch die kommende Woche.

    LG Franz

  • Guten Morgen,

    ihr habt so Recht damit, aber es ist echt nicht leicht. Habe jetzt mal eine Nacht darüber geschlafen, hab mir natürlich auch noch meine Gedanken gemacht...!
    Irgendwie kommt es mir auch sehr komisch vor, sofort in die Geschlossene, aus diesem Grund?
    Ich hab das noch nie gehört!
    Ich muß schauen das ich stabil bleibe, anderen Süchtigen kann ich nur versuchen zur Seite zu stehen soweit es mir möglich ist, dann laufe ich allerdings Gefahr das ich auch wieder abrutschen könnte!!!! Ist echt ein Teufelskreis!
    Aber ich danke euch für eure lieben Nachrichten

  • hallo bienchen!

    auch das kenn ich leider,es ist so hart wenn man sieht wie jemand daran zu grunde zu gehen scheint und man aber nix machen kann. man weiss es ja von sich selbst wenn man selbst nicht aufhören will kämpft man an verlorenen posten.
    der vater meines sohnes ist leider so jemand wir waren sieben jahre zusammen beide ziemlich schwer drauf. als wir uns vor einem jahr trennten fuhr ich auf entzug und bin seit dem auch clean, er fuhr ein paar monate später auch. vor ein paar tagen hab ich ihn wieder gesehen und er hängt wieder tief drin er beteuert er wolle aufhören und er würds selber nicht mehr aushalten und wieder kommt ein gefühl in mir hoch ach wie kann ich dir bloss helfen. doch dann ist da wieder meine vernunft die sagt leider garnicht... es ist schrecklich!!

    ja es gibt wohl auch wirklich starke persönlichkeiten die es auch noch nach jahrzehntlangen konsum schaffen weg zu kommen und dafür auch meinen grössten respekt doch seh ich die chancen bei ihm nicht sehr gross einmal drogenfrei leben zu können, er ist 30 seit 15 jahren drauf mit unmengen morphium benzos.... ich denk das richtet auch viel schaden an, der vielleicht auch nach dem entzug nicht sofort wieder verschwindet...
    ich sehe es ja bei mir bin seit einem jahr clean und mein gefühlsleben ist ein einziges chaos..!!
    lg

  • Hi Bienchen
    Ich weiss nicht ob Du es kannst aber zu mir hat vor vielen Jahren mal ein kluger Mann gesagt:Helfe wann immer Du helfen kannst aber mache nie die Sorgen anderer zu Deinen eigenen. LG Si

  • Moin moin,

    ja, ihr zwei...
    Das ist ein echtes Problem, dass man Zeit braucht, bis man neue Freunde - oder auch erstmal neue Bekannte findet.
    Die Sucht hat uns ja ziemlich "ausgelutscht", viele Interessen gingen über Bord & es fällt nicht leicht, sich auf die Alltagssorgen & Freuden der sogenannten normalen Mitbürger einzulassen!
    Bei mir war das so, dass ich nach ner Eingewöhnungszeit (Ich hatte ja dazu noch den Kulturshock, da ich lange in Indien war) erstaunt feststellte:
    Die sind ja ECHT keinen Scheiß besser als du!!!
    Null.Nada.Niente...
    Okay, sie hängen jetzt nicht auf Droge, aber sie flüchten auch vor der Realität, drücken sich vor notwendigen Entscheidungen, vertragen den Alk, den sie trinken oft auch nicht wirklich,
    lügen und mauscheln, was das Zeugs hält...
    Erst fand ich das total schlimm - bis ich merkte: Ey, Alter, was bistn für nen Träumer???!!!
    So sind halt die Menschen...
    Seitdem komme ich - im Großen und Ganzen - ganz gut klar, mit meinen Mitbürgern.
    Was halt wirklich hilft, schaut, dass ihr euch vielleicht irgendwo bissel "einbringen könnt", blöde Sozialarbeiterfloskel - ist aber stimmig!
    Ein paar Stunden die Woche jobben, oder auch ehrenamtlich was im Kindergarten, der Bücherei etc machen...das hilft.
    Es erdet einem selbst, macht einem wieder mit "den Normalos" vertraut & zeigt einem, dass man das noch kann...

    :k: Ich war aufgeregt wie ein kleiner Bub, als ich nach 13 Jahren zum ersten Mal wieder (legal) was arbeitete...
    Aber man kommt wieder rein & vor allem: Es macht dann ja auch Spaß...

    LG.Ganesha

  • Wie wahr, wie wahr ganesha, das ist das Leben.

    Wenn man dann mal kapiert hat, dass man die Welt nicht allein verändern kann, dann kann man wieder leben.

    bienchen, deine Kraft gehört dir und deinen Kids und ich denke für die kommende Zeit brauchst die auch wirklich.
    Wenn dann mal bisserl was davon übrig bleibt, dann kannst auch wem anderen mal etwas davon spenden.

    LG Franz

  • Huhu bienchen,

    es ist ja schon einiges gesagt worden und ich kann dich gut verstehen wwas das ganze mit dir macht. Meine damals beste Freundin kam nachdem ich 4 Wochen oder so in Thera war in die selbe Einrichtung. Sie wurde allerdings schnell rückfällig und hat dann Therapie abgebrochen. Was hatte ich für nen Hirnfick (sorry für das Wort), ich hab sogar überlegt mit ihr zu gehen. Aber zum Glück war ich "egoistisch" genug und tat es nicht....heute haben wir kein Kontakt mehr....
    Lange war auch mein Bruder der immer noch voll unterwegs ist, ein heikles Thema bei mir. Ich wollte ihm mit aller Gewalt helfen und die Tatsache das er doch sein eigenen Weg geht und ich NICHTS machen kann, tat und tut noch sehr weh....aber wie schon die anderen sagen: jeder muss sich erstmal selbst helfen und die Kraft die du da reinstecken willst, kannst du mit sicherheit auch für DICH im Moment gebrauchen. Und so ist es....Mein Therapeut sagte mal: 2 Blind können sich nicht über die Strasse helfen. Zwar hart, aber im gewissen Sinn hat er recht.
    Liebe Grüsse

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