Absetzen von Citalopram

  • Hallo,
    ich setze zurzeit das Citalopram mühsam ab. Ich habe jetzt die Höchstdosis von 40mg aufgrund einer Zwangs- und Panikstörung verschrieben bekommen. Vor zwei Wochen begann ich die Dosis in 10er Schritten ab, sodass ich momentan bei 20mg bin. Hier möchte ich auch erstmal bleiben, um zu schauen, wie die Dosisreduzierung auf mich wirkt und ob meine Symptome wieder aufflammen.

    Jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage -vielleicht kennt sich ja jemand aus-:
    Seitdem ich das Citalopram reduziere entstehen bei Symptome wie Nase laufen, kribbeln im Gesicht (ähnlich wie bei einer Allergie, wobei ich kein Allergiker bin). Ist dies nur Zufall oder sind das citalopramtypische Absetzerscheinungen? Außerdem habe ich Phasen die sich auf max. einen Tag in der Woche beziehen, an denen ich wieder volle Breitseite mit Ängsten, Gedankenkreisen usw. zu tun habe. Muss ich mir da Gedanken machen, dass ich die Dosis zu schnell runtergefahren habe?

    Das war es jetzt erstmal. Danke für´s lesen schon mal.

  • Hallo Mina,

    ich will als erstes nochmal nachfragen, reduzierst du wöchentlich 10 mg oder in welchen Schritten hast du da jetzt gemacht? 

    Hier mal ein kleiner Auszug, welche Absetzerscheinungen auftreten können: 

    [LEFT]Andere:
    Sabbern oder vermehrter Speichelfluss
    Undeutliche Aussprache
    Unscharfes Sehvermögen
    Muskelkrämpfe, Steife, Zuckungen
    "Restless legs" - unruhige Beine
    Unkontrollierbares Mundzucken

    Sensorische Missempfindungen:
    Taubheit, brennen oder kribbeln
    Stromschlagartige Empfindungen im Gehirn
    Stromschlagartige Empfindungen im Körper
    Abnormale optische Wahrnehmung
    Tinnitus (Ohrgeräusche)
    Abnormaler Geruchs- und Geschmackssinn

    Ich kann jetzt nicht sagen, dass es typische Erscheinungen sind, welche bei Citalopram auftreten - eher bei allen AD's.
    [/LEFT]

    Begleitet ein Arzt dein Absetzen?
    es scheint, als wenn es bisserl schnell gemacht wird.

    Aber ich warte erst mal deine Antwort ab :smiling_face:

    LG Franz

  • Hi Franz,
    meine Ärztin hat mit mir besprochen, dass ich sie langsam absetzen soll. Sie hält mich wohl mittlerweile für stabil genug. Ich habe schon mehrmals ADS abgesetzt. Meistens mit mäßigem Erfolg. Der Rückschlag kam immer sehr schnell. Deshalb versuche ich jetzt langsam zu machen. Ich habe mit 10 mg begonnen und sie von 40 auf 30 gesetzt. Dann habe ich mir 1 1/2 Wochen Zeit gelassen bevor ich sie noch mal von 30 mg auf 20 mg gefahren habe. Die 20 mg möchte ich jetzt sechs Monate probieren, um zu schauen, ob eine Veränderung eintritt. In den sechs Monaten beginne ich auch erneut eine Therapie, in welcher in mit meiner Therapeutin (die auch meine Psychiaterin ist) andere Ressourcen entwickle. Ich habe die Hoffnung, dass ich die Tabletten dann irgendwann nicht mehr brauche.

    Viele der Absetzsymptome kenne ich vom Absetzen des Paroxetin. Besonders die Blitzartigen Schläge. Diese tauchen diesmal gar nicht auf. Dafür kribbelt mein gesamtes Gesicht (besonders die Nase) und ich habe durchgängig eine Schnupfnase. Nervig finde ich es aber eher, wenn meine Stimmung runter kracht. Dann habe ich das Gefühl, dass ohne Grund Tränen kommen und es eine leichte Panik im Bauch zu spüren. Das ist wirklich anstrengend. Jetzt am Wochenende habe ich versucht diese Gefühle mit einer halben Tavor zu behandeln. Aber nicht mal die hat etwas gebracht. All meine Skills, die ich in meiner ersten Therapie gelernt habe, sind dann auch vergebens.

    Naja, aber ich halte mich wacker.:gj:

  • Hi,

    also 1,5 Wochen finde ich eine sehr schnelle Abdosierung, aber wenn das so mit der Ärztin abgesprochen ist, dann wird es wohl passen.
    Ich hätte empfohlen, alles 3-4 Wochen 10 mg.

    Wenn aber nun immer noch solche Symptome auftreten, warum geht ihr dann nicht wieder auf 30 hoch und macht etwas langsamer?
    Lieber kleiner Rückschritt, als wenn jetzt länger mit solchen Problemen kämpfen musst, oder?
    Und 'Tavor, sorry, aber das sollte jetzt nicht unbedingt hinzukommen :face_with_tongue:

    LG Franz

  • Zitat

    Und Tavor, sorry, aber das sollte jetzt nicht unbedingt hinzukommen


    Die habe ich jetzt auch in die Tonne verbannt. Letztendlich kam ich zu dem Entschluss, dass der Hangover am nächsten Tag die kurze Entspannung nicht lohnt. Was sind Deine Bedenken bei Tavor in Krisensituationen?

  • Das is schnell abgehandelt, 'Tavor macht süchtig und des unterschätzen viele :winking_face:

    Wenn es nicht direkt vom Arzt verabreicht wurde und der überlegt sich das mehrmals, dann ist es ne Droge.

    LG Franz

  • Zitat

    Das is schnell abgehandelt, Tavor macht süchtig und des unterschätzen viele


    Da gebe ich Dir Recht. Allerdings ist es wohl das verträglichste Medikament bei Angst. Wobei ich Tavor als wirklich heimtückisch empfinde. Trotz geringer Dosis -ich habe noch nie mehr als eine über 24 Stunden verteilt und dann auch nur einmalig genommen- hatte ich oft das Gefühl mich nicht mehr richtig an den Tag zu erinnern. Das habe ich bei anderen Benzos bisher nicht so erlebt.

    Zitat

    Wenn es nicht direkt vom Arzt verabreicht wurde und der überlegt sich das mehrmals, dann ist es ne Droge.


    Dass es ne Droge ist steht außer Frage, aber dass sich ein Arzt die Verschreibung mehrmals überlegt ist eine Wunschvorstellung. Meist verschreiben sie es viel zu leichtsinnig und überprüfen den Konsum kaum. Damit meine ich, dass sie es in sehr kurzen Abständen immer wieder verschreiben. Ähnlich empfinde ich ihre Verschreibungslust mit ADS und niederpotenten Neuroleptika wie Seroquel. Ich habe schon sehr lange Erfahrungen mit diesen Medikamenten sammeln können und meine jetzige Ärztin ist die Erste!, die mir rät das Ad abzusetzen. Ähnlich verhält es sich mit Menschen, mit denen ich beruflich zu tun habe. Diese sind Tag ein Tag aus mit den unterschiedlichsten Psychopharmaka zugedröhnt und keiner überprüft seit Ewigkeiten mal die Dosis. Da müssen die Leute dann schon selbst drauf kommen und die Ärzte ansprechen. Das finde ich sehr bedenklich. Besonders wenn man überlegt, dass sie -und auch ich damals- regelmäßig die Arzttermine wahrnehmen und dort lediglich ein neues Rezept bekommen.

  • Leider ist das so, aber es gibt schon auch vernünftige Ärzte und die letzten Jahre bessert sich das meiner Meinung.
    Man kann solche Ärzte ja der Kammer melden, wenn man mehr oder weniger süchtig "gemacht" wurde - sollte man auch.

    Meine Hausärztin hat da extrem aufgepasst, was ich mit Tilidin mache, aber vlt. liegts auch an dem Medi, weil es ja immer in den Medien breit getreten wurde.

    LG Franz

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