..sondern eine Wahl, für die der Wählende mitverantwortlich ist.
diesen satz hab ich heut gelesen..
was haltet ihr davon? irgendwie ist da schon Wahrheit drinnen aber irgendwie ist das auch ziemlich leicht gesagt und einfach betrachtet...
oder ??
..sondern eine Wahl, für die der Wählende mitverantwortlich ist.
diesen satz hab ich heut gelesen..
was haltet ihr davon? irgendwie ist da schon Wahrheit drinnen aber irgendwie ist das auch ziemlich leicht gesagt und einfach betrachtet...
oder ??
Okay, aber manchem wird die Entscheidung schon etwas erleichtert. Die Aussage soll wahrscheinlich "verhindern", dass sich Süchtige jeglicher Eigenverantwortung entledigen und alles auf eine miese Kindheit, die Gene und den "schlechten Umgang" abwälzen. Dinge also, auf die man keinen oder nur wenig Einfluss hat. Wenn zu mir jemand sagt, meine verkorkste Vergangenheit habe an meinem schlechten Umgang gelegen, antworte ich immer, dass ich selber mein schlechter Umgang gewesen sei. Genauso wie ein Autofahrer nicht im Stau steht, denn er ist selber Teil dieses Staus ...
Gruß, Paule
nein in diesem zusammenhang stand dieser satz nicht und es geht mir auch nicht darum sondern um den satz selber ob man den als theorie wirklich verwenden kann. das ein süchtiger den weg seiner Sucht selbst wählt und selbst verantwortlich ist.. in wie weit spielen andere faktoren eine rolle bzw. mein ich eher in wie weit gibt es faktoren die einen in gewissen hinsichten zu der ansicht Sucht als selbstheilung und einziger ausweg das leben erträglich zu machen zwingen? oder war ich mit 14 wirklich in der lage frei den weg der Sucht zu wählen ??
"Such ist kein Schicksal sonder die Wahl, für die der Wählende mitverantwortlich ist"
Meines Erachtens ist man natürlich mitverantwortlich für die Sucht, auch mit 14.
Mein muss sein ganzes Leben Entscheidungen treffen, die einem verschiedene Wege eröffnen. Man entscheidet ob man Drogen/ Alkohol konsumiert, man entscheidet ob es das letzte mal war, man entscheidet damit seine Probleme zu kompensieren.
Es ist einem bewusst das die Abhängigkeit einen ins Verderben treibt, wenn auch unbewusst, man weiß es. Und man entscheidet sich dennoch dafür. Warum? Weil der Mensch ein Künstler des Verdrängens und schönreden ist.
Wenn man dann an dem Punkt ist, an dem die Einsicht kommt versucht man natürlich die "Schuld" von sich weg zu schieben, aber irgendwann sieht man ein, dass die Sucht eine Konsequenz des eigenen Verhaltens ist. Und diese muss man tragen, in jeglicher Hinsicht.
Natürlich gibt es Faktoren die diese Entscheidung beeinflussen und in eine Richtung leiten können, vor allem mit 14. Und natürlich kann es sein, dass man sich der Problematik nicht stellen will oder kann, aber wenn es soweit ist, muss man handeln. Entscheidung: Hör ich auf oder mach ich weiter?! Dies hat was mit Willenskraft und Disziplin zu tun.
Und natürlich mit Veränderung. Aber der Mensch ist auch ein Gewohnheitstier und faul. Entscheidung: Nehme ich den harten Weg auf mich und krempel mein Leben um oder bleib ich in dem alten Trott?! Ohne Taten und Mühen ändert sich auch nichts. Man entscheidet sich entweder die Dinge anzupacken und den harten Weg an zu gehen oder man bleibt auf dem Hintern sitzen.
Man muss natürlich durchhalten. Wenn man sich entscheidet es zu lassen, muss man damit rechnen das es unbequem und anstrengend wird. Entscheidung: Zieh ich es durch oder falle ich in alte Muster zurück. Natürlich ist aufgeben die leichtere Option, aber um sein Ziel zu erreichen muss man kämpfen und konsequent dranbleiben.
Dies ist natürlich alles sehr theoretisch und simpel ausgedrückt aber nunmal eine Tatsache und so sehe ich es heute auch.
Lieben Gruß,
unerkannt.
Nun gut, als ich im Alter von 15 Jahren ganz zaghaft mit meiner Party begonnen hatte, wusste ich natürlich um die Gefahren, aber ich habe mich einfach einen Dreck darum geschert. Selbstverständlich hätte ich einen anderen Weg einschlagen können, und ich sah meine Wahl bestimmt nicht als Schicksal, doch ist das Urteilsvermögen eines Pubertierenden gewiss alles andere als ausgeprägt. Und zehn Jahre später hatte ich meinem selbst gewählten Schicksal schon längst ergeben ...
Gruß, Paule
Für mich hat eine Suchterkrankung sehr wohl was mit eigenverantwortung zu tun aber wenig mit Willenskraft. Ich war mein ganzes Leben ein willensstarker Mensch sonst würd ich nicht mehr hiersitzen und ich war immer in einem hohen Maß Selbstdiszipliniert. Einen Süchtigen als Menschen ohne Willenskraft zu beschreiben das find ich nicht richtig. Natürlich braucht es einen Willen zum aufhören und eine gewisse Stärke aber ich finde nicht das man sagen kann das hat dir gefehlt und DESWEGEN bis du süchtig geworden, damit würde man einen süchtigen als willensschwach bezeichnen und das find ich abwertend und meiner Empfindung nach geht eine Suchterkrankung nicht automatisch mit willensschwach einher.
Aber ich sehe auch den Punkt der Eigenverantwortung und das tragen der Konsequenzen für sein tun und handeln. Aber ich find das verschwimmt alles sehr.
Allerdings empfinde ich meine Situation damals die mich in die Sucht trieb nicht unbedingt als eine komplett freie Entscheidung. Ich finde in einem gewissen Alter kann man vielleicht die Konsequenzen erahnen aber nicht wirklich ermessen.
Ganz logisch, dass es niemandem gefällt, als willensschwach bezeichnet zu werden, aber man sollte sich nicht vor der Realität verschließen. Das Wort "Sucht" ist ja wohl mal ganz klar negativ besetzt, und wer sich einer Sucht hingibt, ist zumindest in diesem Moment ganz bestimmt nicht das, was man als willensstark bezeichnen kann. Ich finde, da braucht man überhaupt nicht um den heißen Brei rum zu reden.
Mit 20 hat mir der Wille zum Aufhören gefehlt, mit 25 auch noch, und mit 30 musste ich aufhören - bin ich willensstark ...?!
Gruß, Paule
Ich finde, dass jeder von uns immer wieder in Entscheidungssituationen kommt & in den sind wir - je nach Wahl - mitverantwortlich, unbedingt.
Wenn ich drei Monate clean war & aus heiterem Himmel nach Holland gefahren bin, zum Beispiel...
Über 600 km Zeit zum Überlegen & jeder vernünftige Gedanke wird bewußt verdrängt. Jepp - dann bin ich eindeutig mitverantwortlich.
In anderen Situationen bin ich einfach nur süchtig & kann gerade garnicht anders handeln.
Ich finde auch, dass da sehr fließende Grenzen sind.
LG.Gane
Naja moment. Ich sehe Sucht als Erkrankung und es ist heute auch bewiesen dass es sich bei einer Sucht um eine neurochemische Erkrankung des Gehirns handelt. Seit 1969 tut dies die WHO ebenso. Wenn ich eine Grippe bekomme oder mir den Fuß breche bin ich dann willensschwach? Nach einem schweren Bruch brauch ich wieder Willen um richtig gehen zu lernen. So sehe ich das eher. Aber das ist wohl bei jedem individuell verschieden. Ich habe mit den Drogen probiert meine unerträgliche Situation zu verändern und die widrigen umstände erträglich zu machen in denen ich gelebt habe ohne das ich dies frei gewählt hätte, mich selbst zu heilen und zu vergessen. In diesem Moment war es wohl so das beste sonst hätt ich vermutlich wirklich den Selbstmord gewählt. Also war ich überlebensstark weil ich mich fürs Leben entschieden habe wenn auch unter der sehr schlechten Wahl der Drogen die mich nacher dann fast umgebracht haben. Und natürlich kann man sagen Drogen sind ein Selbstmord auf Raten aber mich haben Drogen eine Zeitlang überleben lassen.
Sucht hat was abwertendes klar. Weil Sucht bezeichnet leider für viele ein AKTIV gerichtetes streben und die Zerstörung auch anderer "unschuldiger" Umfelder. Deswegen wird heut zunehmend das Wort Abhängigkeit verwendet. Ich nehme beides her und ich würde es einen Fortschritt finden wenn das Wort Sucht wieder mehr an Verständnis für eine Erkrankung gewinnen würde.
Das Wort Sucht ist von denjenigen negativ besetzt die es auch so hernehmen und als solches definieren
Eine Sucht mit einer einer Grippe oder einem gebrochenen Fuß zu vergleichen, halte ich jetzt aber für verdammt weit her geholt. Und deshalb zeige ich jetzt Willensstärke, beweise Entscheidungsfähigkeit und verabschiede mich aus dieser Diskussion ...
Gruß, Paule
Naja dann würd ich mal gern von dir wissen ob du Sucht überhaupt als Erkrankung definierst oder ob es bei dir nach dem Motto läuft -> SSKM Selbst Schuld kein Mitleid wer so dumm ist.. Dann lässt man aber meiner Meinung nach gewisse grundlegende Faktoren wie genetische Dispositionen oder auch soziale und psychologische Faktoren außer Acht die sich sehr prägend auf eine Suchtentstehung auswirken.
Schade dass du dich verabschiedest aber natürlich dein gutes Recht in meinen Augen ist aber das nicht aktzeptieren können anderer Meinung nicht gerade als Willensstärke zu definieren. Sorry.
Hallo,
mir gefällt der Satz gut, da ich ja eh gerne Sucht als "eigene Entscheidung" betrachte - was aber nicht heißt, daß es eine bewußte Entscheidung ist - da glaube ich doch, daß es in den meisten Fällen eher unbewußt ist.
Allerdings finde ich persönlich Sucht auch nicht negativ besetzt - ich sehe Sucht als Chance. Für mich ist es einer von vielen möglichen Wegen, um an tiefe Schichten des eigenen Charakters, des Selbstes zu gelangen. Es mag nicht unbedingt ein rühmlicher sein - und er ist sehr selbstzerstörerisch, wenn er konsequent gegangen wird. Aber wer sagt denn, daß der Lebensweg rühmlich sein muss?
Hm...und ich dachte, daß die Anerkennung als Krankheit/Erkrankung in mancher Hinsicht umstritten sei - nicht umstritten hingegen, daß es behandlungswürdig ist - und darum in den Katalog der Erkrankungen aufgenommen wurde...? Bin ich da falsch informiert?
LG Wolke
1969 wurde das Wort Sucht durch Abhängigkeit durch die WHO ersetzt so war es. Laut meines Wissens ist aber heute Sucht sehr wohl als eine Erkrankung definiert.
Huhu,
mensch, da liest sich mein Beitrag ja ganz so, als ob er Stellung zu dem Verlauf der Diskussion genommen hätte - ne, ne, das hatte er gar nicht. Das bezog sich ganz auf den "Anfangs-Satz": Sucht ist kein Schicksal....
Einen Zusammenhang zwischen Sucht und Willensschwäche oder Stärke sehe ich nicht. Ich kenne ausgesprochen viele willen- und charakterstarke Menschen, die süchtig sind. Und genauso kenne ich (scheinbar) willenschwache Menschen, die süchtig sind.
LG Wolke
Also, ich denke, dass man das gar nicht so pauschal bewerten kann, sondern jeden "Fall" für sich betrachten muss.
Zum Beispiel bekam ich jetzt 12 Jahre lang Morphin verschrieben, und so wurde ich im Laufe der Zeit abhängig.
Ich hatte gar keine andere Wahl, als dieses Medikament zu nehmen.
Auch sehe ich mich nicht als sehr willensstark an, habe aber trotzdem dieses Jahr den Entzug vom Morphin geschafft.
Aber die Sucht hat mich wieder in ihren Griffen, nämlich als Suchtverlagerung auf SVV und zuckerhaltigen Süssigkeiten.
Auch hier sehe ich keine direkte Mitverantwortung. Ich sehe allerdings meine Pflicht, gegen diese beiden Probleme vorzugehen.
Deshalb denke ich, es gibt beides, die selbstverantwortete Sucht, und die von aussen herbeigeführte Sucht.
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