Blöd aber wahr.

  • Hallo liebe Community,

    ich war von Thc, Pepp Crack abhängig und bin jetzt seit ca 1 1/2 Jahren clean. Ich hab es damals exessiv konsumiert (typisch Borderline?!), dh alles durcheinander und in Mengen die auf keine Kuhhaut gehen.
    Privat läuft bei mir im Moment wirklich alles schief. Beziehung, Freunde, Familie, Finanzen, meine psychischen Macken usw usw. Das alles macht mir wirklich zu schaffen im Moment.
    Ich habe seit einiger Zeit den Wunsch oder das Verlagen Heroin auszuprobieren und wieder auf Crack zu sein. Ich will wieder Drogen nehmen, obwohl ich weiß, dass es falsch ist und nicht hilft. Dieses (tschuldigung) abgefuckte Leben wieder führen und nichts mehr zu spühren. Immer Gesellschaft aber doch allein. Ganz tief am Abgrund sein, mehr tot als lebendig. Wie kann man das vermissen!? Der Wunsch danach wieder auf Droge zu sein, ist manchmal so heftig, dass ich nicht mehr weiß wohin mit mir. Ich versuche es hin und wieder mit SSV zu kompensieren, aber das ist auch keine Lösung.
    Jetzt weiß ich nicht ob meine Beziehung die momentane Situation übersteht. Aber ich weiß, dass wenn es nicht so sein soll, ich sofort wieder auf Drogen wäre. Einfach, weil ich wieder ungehindert kann.
    Ich hab vor kurzem wieder ein paar Wochen Pepp gezogen. Aber damit kann ich locker aufhören. Das vermisse ich auch kaum. Worauf ich Lust habe ist Crack und andere harten Sachen. Wieder drauf sein, aber richtig.
    Ich komm mir total dämlich vor und je häufiger ich mir den Text durchlese umso bekloppter wirkt das ganze auf mich. Ich hasse es, wenn mein Junkiehirn aus mir spricht.

    Lieben Gruß,
    unerkannt

  • unerkannt,
    lass dein junkiehirn alles ausspucken, danach bist du leichter! schreib so viel du nur kannst, anstatt all den mist wieder anzufangen...
    ich glaube ja, dass solche zustände kommen, wenn man an einer schwelle steht.. wo es weiter gehen kann in der persönlichen entwicklung, einen schritt voran. du hast unbewusst Angst davor, weil es unbekannt ist, weil es kraft braucht, über diese schwelle zu gehen.
    aber willst du wirklich wieder umkehren? so kurz vorm etappensieg?
    ich schicke dir viel kraft!
    doris

  • Hallo wakenig,

    ich könnt mir vorstellen, daß Doris den Nagel auf den Kopf getroffen hat mit dem: "An der Schwelle stehen zu einem nächsten Schritt voran"

    Klar - immer wenn die Tiefschläge kommen, dann ist es so schwer, standhaft zu bleiben - dann ist der REiz besonders groß.
    Aber was genau würde es bedeuten, dem Reiz zu erliegen?
    Es wäre
    - ein Zurückfallen ins Muster: Ist mir doch egal!
    - Zusein - nichts spüren - keine Auseinandersetzung = Feigheit
    - ein unbewußtes / unterschwelliges Machtspiel - Demonstration der eigenen Machtlosigkeit - was aber nicht stimmt - denn es wäre ja deine Entscheidung wieder hin zur Droge
    - Demonstration der eigenen (gefühlten) Wertlosigkeit

    ganz viel Ausdruck von Kummer!!!!!!
    Vielleicht hilft es ja, dem Kummer andere Ventile zu öffnen, so daß die ganzen schmerzlichen Gefühle Wege bekommen, sich zu zeigen.
    Ach, sorry, falls das jetzt hier zutextend rüberkommt - ich weiß ja, daß es dann so ein Borderline alles besonders schwer macht. Es scheint so schwer, Abstand zu den eigenen Gefühlen zu bekommen und die Emotionen scheinen oft so absolut.
    LG und ganz viel Kraft und gute Energie
    Wolke

  • Hi Wake,

    das ist natürlich Mist, klaro...
    War bei mir auch immer so ein Knackpunkt:
    Beziehung vergeigt & ab in´den großen Drogentopf!
    Bei dir kommt ja noch dazu, dass du gefährlich nah bei Holland bist, was es noch einfacher (und vermeintlich billiger macht),
    mal "eben schnell nen Rückfall hinzulegen!"
    Für mich waren es immerhin 6-8h Fahrt, da hatteste schonmal Zeit zum Überdenken, obwohl, wenn ich mal drinne war, in der deutschen Bahn...
    Versuche, für's Erste mal, einfach den Moment auszuhalten nund hangel dich dann durch.

    LG.Ganesha

  • Hey unerkannt,
    meist ist dies die innere Leere, kein Ziel vor Augen haben, alles als Sinnlos ansehen, kann Dich da schon gut verstehen, aber mal Butter bei die Fische ;), ist das nicht auch die einfachste Variante, eigentlich sogar die faulerei, anstatt mal wirklich zu überlegen, was man für sich und sein Leben möchte und darauf hin zu arbeiten? Klar ist das Mühselig und manchmal kann man sich auch selbst nicht mehr ertragen :13: Aber das kann man auch ändern ohne sich das Hirn weg zu donnern...
    Ist alles wirklich so Perspektivlos, oder kann man nicht doch anfangen langsam oder sicher an seinem eigenen Leben zu arbeiten?
    Das Leben ist eine einzige Baustelle und jeden Tag muss daran gearbeitet werden, genauso wie an der eigenen Beziehung...
    Ich wünsche Dir einen klaren Kopf und gib`Dir den Rat, Finger weg vom Sumpf...
    Schon mal an proffesionelle Hilfe gedacht?
    Lg,
    HexeLakritze.

  • Hallo Hexe,
    was du schreibst ist mir klar. Aber erstmal den Schritt zu machen etwas ändern zu wollen, ist schon schwer genug.
    Ich habe diesen Schritt schon häufiger getan und immer, wirklich immer, bin ich irgendwann trotz neuer Schule, trotz Hobbys und trotz regelmäßiger Therapie zu dem Punkt gekommen, an dem ich nicht mehr konnte und hab alles wieder fallen gelassen.
    Therpie, hab ich zZ pausiert. Und der Rest läuft auch nicht. Aber das wird wohl auch an meiner Beziehung liegen, er hat auch psychische Probleme und wir ziehen uns gegenseitig runter. Aber genau deswegen werden wir und auch bald gewtrennte Wohnungen suchen. Denn so kann das nicht weitergehen.
    Naja, irgendwie so :thinking_face:
    Geknickte Grüße,
    Wake.

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