Hallo zusammen,
vielleicht könnt ihr mir ja helfen. Ich habe mich bis lang noch nie jemanden anvertraut und habe auch große Angst davor meine wahren Gedanken jemanden mit zu Teilen. Eigentlich habe ich einen sehr starken Willen, aber ich bin immer mehr verunsichert, da mich von zeit zu zeit Gedanken plagen ob es nicht einfach sinnvoller wäre nicht mehr zu existieren.
Ich weiß nicht woher dieser Gedanke kommt und ich weiß auch nicht wo die Wurzel meines Problems ist ich habe schon viele Nächte grübelnd verbracht aber ich kam nie zu einem Ergebnis. Meist wenn ich den Gedanken habe, führe ich ihn nicht zu Ende, weil ich an meine Familie denken muss wie sie dann leiden.
Außerdem kann ich mich so kaum noch auf mein Studium konzentrieren und sacke dadurch auch immer weiter ab. Was mir zusätzliche Probleme bereitet die mir alles noch mehr erschweren.
Ich habe einfach große Angst und weiß langsam nicht mehr weiter. Ständig denke ich das es am nächsten Tag anders aussieht aber in Wirklichkeit verdränge ich all meine Probleme immer nur.
Viel schlimmer finde ich, dass ich eigentlich gar keine wirklichen Probleme habe und mir gerade vorstelle, dass es Millionen von Menschen gibt, die wirkliche Probleme haben.
Seit längerer Zeit verspüre ich eine riesige Leere in mir und ich finde echt keinen Ausweg aus dieser Krise. Ich wäre über jede Antwort begeistert die mir irgendwie weiter helfen könnte.
Ps ich bin erst 22 Jahre alt meine aktuelle Situation: ich wohne ca. 500 km von meiner Familie und Freunden weg auf Grund des Studiums.
lg
Innere Leere
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Lieber thefallen! Zunächst mal die Frage: was sind "wirkliche Probleme"? Ist es nicht sehr individuell, wer welche Probleme hat und wie sich diese auf sein/ihr Leben auswirken? Jede/r hat das Recht, sein/e Problem, wichtig zu nehmen und um Rat zu fragen! Allerdings beschreibst Du nicht, was dies für ein Gedanke ist, der Dich so beschäftigt und blockiert?! Es wäre schön, wenn Du Deine Probleme ein wenig genauer beschreiben könntest, denn so kann man nur mutmaßen und dies wäre Dir sicher keine Hilfe, oder? Nur Mut - ich wünsch Dir alles Gute! Darwina
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Hallo Darwina,
danke erst einmal für deine Antwort. Ich glaube das ist ja mein Problem ich weiß gar nicht was mich so sehr beschäftigt. Ich glaube eine sehr große Rolle spielt diese innere Leere. Dabei weiß ich gar nicht so recht woher sie kommt. Ich fühle mich oft sehr allein, ich denke das dieser Faktor mit die größte Rolle spielt. Was wiederum durch viele Kleinigkeiten hochgepusht wird, wie z.B. das eventuelle scheitern an der Uni, Geldsorgen da ich auf eine Privatuni geh und lauter viele kleinere Dinge, die dann diesen Suizid Gedanken hervorrufen. -
Hallo thefallen,
erstmal willkommen hier
Hm...ich weiß natürlich auch nicht, wie oder mit was dir hier geholfen sein könnte, aber ich erzähl dir mal, wie ich mit solchen Situationen umgegangen bin.
Zum einen habe ich ein Gedankenkonstrukt, das ich mir bei kniffligen Fragen zur Hilfe nehme.
Und zwar stelle ich mir einen deutlich intelligenteren Außerirdischen vor, mit dem ich mich unterhalte. Und dieser Außerirdische fragt dann immer weiter nach.Ich hatte so eine ähnliche Situation mal vor ein paar Jahren, wo ich zum einen nicht genau wußte, woher mein Kummer und Frust kommt und zum anderen überhaupt nicht mehr wußte, wie mein Leben hier laufen soll, .... dann habe ich mir einen Urlaub genommen - das Geld dazu hatte ich auch nicht, aber da habe ich eine Mail an viele Familien-Mitglieder geschrieben, erzählt, daß ich gerne ne Woche Urlaub machen würde, kein Geld dazu hätte und darum Spenden suchen würde, ob mir vielleicht Jemand was schenken würde. Mir haben dann drei Leute jeweils nen 100erter geschenkt und so konnte ich im Winter ne Woche an die Ostsee fahren. Und dort habe ich mich intensiv mit meinen Sorgen beschäftigt. Bin viel spazieren gegangen, habe dabei dann meine Selbstgespräche mit besagtem Außerirdischem geführt, habe meine Träume aufgeschrieben...war ganz bewußt mit mir selbst. Hatte natürlich nicht gekifft, nichts getrunken oder so...war einfach mal für mich selber da...und am Ende war ich viel schlauer, als vorher.
Ich habe mich ausgesöhnt mit dem "All-Ein" sein. Habe einfach ganz andere Seiten, als die vordergründigen am "All-Ein" gefunden - habe für mich eine Verbundenheit entdeckt, die ich so nie erwartet hätte - und dabei bin ich genauso "alleine" wie vorher auch - aber jetzt bin ich ein Teil des Universums - ganz so, wie es physikalisch IST. Jeder von uns ist ein klitzekleines Stück der vorhandenen Energie, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Das heißt natürlich nicht, daß "ich" in irgendeiner Form wichtiger bin als andere - aber wenn ich bedenke, daß ich Menschen habe, die mich beeindruckt haben, die für mich eine Wichtigkeit haben, und die einen Prozeß in mir angestoßen haben, und dies oftmals gar nciht wissen, dann wird mir das auch auf intellektueller Ebene klar - und nicht nur auf emotionaler.
LG Wolke
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Danke Wolke für deinen Kommentar. Das mit dem Urlaub habe ich auch schon versucht allein und mit Freunden, leider muss ich sagen das ich mir nichts sehnlicheres gewünscht habe als das ich jetzt eine Person neben mir habe die ich liebe und mit der ich all das was ich sehe und erlebe teilen kann. Ich glaube das, dass auch ein Gedanke der Einsamkeit ist. Da ich ja auch nicht mehr zuhause wohne sondern allein in meiner Wohnung in Baden Württemberg habe ich leider zu viel Zeit um mich mit meinen Gedanken auseinander zu setzen (warum leider, weil ich eh nie auf ein Ergebnis komme). Ach eins habe ich euch auch noch nicht erzählt was mich tierisch bedrückt vielleicht, weil es mir auch ein wenig peinlich ist. Vor vier Jahren hat sich meine Freundin von mir getrennt. Alles nicht weiter schlimm nur muss ich dazu sagen das ich ein wirkliches Arschloch (oft mals war) in der Beziehung und das nicht so wirklich verkraften kann das sie keine Entschuldigung bislang angenommen hat. Denn ich habe ein ganz großes Problem damit das Leute die ich kenn/mag eine Negative Meinung über mich haben insbesondere solche. Wie gesagt ich weiß einfach nicht was mich wie bedrückt und suche weiter nach tipps trotzdem schon mal danke für die Antworten
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Hallo thefallen,
ui...um Missverständnisse zu vermeiden...ich meinte keinen Urlaub, um das Leben zu genießen, sondern ich sprach da eher von einem, um mit sich selber in die Auseinandersetzung gehen zu können.
LG Wolke -
Hey thefallen,
ich kann deine Situation gut nachvollziehen, denn genau an diesem Punkt stand ich vor eineinhalb Jahren. Ich hatte praktisch keine Probleme, die ich als solche ansah, aber trotzdem kam ich nicht mit mir selber zurecht und war öfter kurz davor, mein Leben zu beenden. In dieser Zeit meldete ich mich hier im Forum an und bekam einen Tipp, der mein Leben ganz bedeutend zum Guten verändert hat: Mach eine Therapie!
Bei mir wurde es so arg, dass ich für drei Wochen in eine Psychiatrie ging, aber na und? Es hat mir geholfen.
Da saß ich vor meiner Therapeutin mit einer langen Liste von Problemen, die ich zwar sah, die mir meiner Meinung nach aber nicht das Recht dazu gaben zu meckern. Aber erst als ich mit professioneller Hilfe tiefer blickte sah ich, dass bei mir so einiges im Unreinen ist. Und das ist wichtig zu wissen, denn nur so kann man seine Situation akzeptieren.
Der Weg der Therapie ist ein schwerer, doch ist er sinnvoll. Denn augenscheinlich hast du doch Probleme, sonst würdest du niemals solche Gedanken denken. Und du schreibst von "allein sein" und du schreibst im Forum "Depressionen". Das sind doch schon zwei Sachen, die ich sehr problematisch finde.Viel Glück dir
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Hallo the fallen,
ich kenne das Gefühl innerer Leere auch gut, weil es mir früher oft so ging. Ich würde dir wie die anderen auch raten, dass du einen Arzt aufsuchst.
Es gibt vielleicht auch Leute, die einfach nicht allein sein können. Bei mir zum Beispiel ist das so. Seit ich das aber weiß und versuche das Alleinsein zu vermeiden geht es mir besser.
Früher habe ich mich, wenn ich depri war, zurückgezogen, wurde davon aber nur noch trauriger. Das war die falsche Taktik. Vielleicht ist es nicht gut für dich, so weit von zuhause weg zu wohnen. Wenn man abwer dein Studienfach nur dort studieren kann, könntest du vdich vielleicht einer Hochschulgruppe anschließen.Inwiefern warst du in der Beziehung ein Arschloch? Magst du das erzählen. Mir kannst du es ruhig erzählen, denn sei gewiss: Ich bin ein größeres Arschloch als du.
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Hallo,
vorab ich bin euch schon mal sehr dankbar das ihr geantwortet habt. Das mit dem Arzt habe ich auch schon oft überlegt habe aber irgendwie Angst das ich in Zukunft höhere Beiträge für eine Zusatzkrankenversicherung zahlen muss, so wie das ich erst gar keine Lebensversicherung mehr abschließen kann (da man in Deutschland ja leider total gläsernd ist). Ich denke das mir auf kurz oder lang aber auch gar nichts anderes mehr übrig bleiben wird, da ich selbst ja keinen Ausweg finde. Ich weiß auch nicht warum ich diese innere Leere verspüre, da ich eigentlich recht beliebt bin zumindestens bei denen die mich genauer kennen und man ständigt zu mir sagt das ich so bleiben soll wie ich bin (ich kann diesen Satz schon fast nicht mehr hören). Noch mals vielen Dank für die Antworten -
Nun, was ist wichtiger: Das Leben ohne Lebensversicherung meistern oder ständig am Abgrund, dafür aber mit einer Lebensversicherung laufen?
Natürlich ist eine Therapie keine 100%ige Garantie dafür, dass du aus deinen Problemen rauskommst. Aber die Chancen stehen wahrscheinlich gut.
Dass du deine Situation so nicht akzeptierst kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber du musst erstmal akzeptieren, dass du an einem Tiefpunkt angekommen bist, um dagegen ankämpfen zu können. Was möchtest du denn? Möchtest du warten, bis es dir richtig schlecht geht? Bis du in der Intensivstation aufwachst und von dort aus in die Psychiatrie zwangseingewiesen wirst? Nun, ich sage dir aus Erfahrung, dass dein Leben danach erst recht große Löcher reist. Dann heißt es Pause im Studium, den Freunden und Verwandten erklären und deren Enttäuschung und Mitleid ertragen und auf keinen Fall mehr eine Lebensversicherung. Tu dir das nicht an!Ich hätte einen Vorschlag für dich. In fast allen Städten ist es so, dass man immer ein paar Wochen warten muss, bis man einen Termin bei einem Therapeuten bekommt. Wie wäre es, wenn du jetzt schon ein Bisschen bei Psychologen anrufst und dir Termine für in ein paar Wochen geben lässt? Dann hast du die Chance darüber nachzudenken, ob du es mit Therapie versuchen möchtest. Du hast auch viel Zeit, dich menthal darauf vorzubereiten. Und die Frage, weswegen du eine Therapie möchtest, kannst du so beantworten, wie du es hier im Forum beschrieben hast. Und glaub mir, dich wird auf keinen Fall jemand auslachen!
Was hälst du davon? Gib dir einen Ruck und hol dir einen Termin, dann hast du auch einen Zeitpunkt, an dem du dich klammern kannst! -
Also ich weiß nicht ob's bei dir auch so ist, aaaber, bevor die richtigen Probleme gekommen sind, ist mein Unterbewusstsein die Probleme suchen gegangen....Kann es sein, dass du einfach wenig Beschäftigung hast, vllt. dich auch öfters isolierst alleine?
Bevor ein's zum anderen bei mir kam, war es nämlich so, dass ich einfach nichts gemacht hab außer Fernsehen,PS3, PC und Party+Konsum. In jeder nüchternen Minute hatte ich ein heftiges Gedankenchaos...Mir schossen tausende negative Gedanken durch den Kopf...Als würde ich die Fehler in meinem Leben suchen, damit es mir anschließend beschissener geht...lol.Mein Hirn war nicht ausgelastet und somit kamen die Gedanken...Daraus folgten Depressionen...daraus Derealisation,usw....
Ich hatte zu der Zeit echt extrem oft Suizidgedanken, weil mein Hirn irgendwann keinen positiven Gedanken mehr fassen konnte, es hat mir nur immer wieder ins Bewusstsein gerufen, wie beschissen und Aussichtslos doch alles ist...Was mir unheimlich geholfen hat, war zu Schreiben...Ich hab einfach alles aufgeschrieben, was mich belastet...dann für Lösungen gesucht...diese dann nur noch umsetzen. Oder ich hab zb. Dialoge mit meinen Unterbewusstsein geführt. Das war dann immerne Konversation zwischen Verstand und Gedanken die im Unterbewusstsein einfach hochgeschossen gekommen sind. Aufjedenfall hat mir das unheimlich geholfen, da danach iwie alles einfacher,klarer erschien....Sozusagen das Unterbewusstsein manipuliert, wie es mich manipuliert hat.
Ausdauersport ist auch zu empfehlen. Erstens werden dadurch Glückshormone wie Serotonin freigesetzt und andererseits macht es auch den Kopf frei.
Dennoch hab ich mir zusätzlich Johanniskraut 900mg Präparate besorgt, da diese mir auch bei meinen Schlafstörungen geholfen habe. Gegen Depressionen wirken sie meiner Meinung auch hervorragend, obwohl ich anfangs skeptisch war, da ich von Baldrian im Bezug auf Schlaflosigkeit schon ziemlich enttäuscht war. Johanniskraut hat mir aber definitiv aus meinen Depressionen rausgeholfen bzw. mein Wohlbefinden extrem verbessert, sodass ich wieder Kraft hatte mich auf wichtige Dinge zu fixieren.
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Hi catch22,
also isolieren tu ich mich eigentlich und Pc, xBox oder Playstation spiele ich so gut wie nie. Meist versuche ich mich zu isolieren aber das funktioniert nie weil ich ständig besuch habe ich quasi gezwungen werdemit Freunden was zu unternehmen. Jetzt frag mich nicht warum ich mich versuche zu isolieren. Irgendwo habe ich hier in einem Forum mal gelesen das es Menschen gibt die nicht allein sein können vielleicht trifft das auf mich zu aber das werde ich wohl erst wissen wenn ich zum Arzt gehe.
Faceless,
danke für deine Antwort, natürlich hast du recht allerdings werde ich natürlich nicht so lange warten bis es so weit ist dafür ist mein Wille noch zu stark. Es tut mir auch sehr gut hier mal alles zu schreiben das befreit ein wenig.
Danke an alle noch mal
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