Carpe diem - nutze den Tag,
so sollte es sein - doch was ich mich frag:
Bin ich ein Stein, im Meer der Gezeiten,
wird sich mein Horizont nie mehr erweitern?
Bin ich eine Pflanze, die keiner mehr pflegt,
die Tag für Tag braune Blätter ablegt!
Bin ich ein Baum, vom Blitz schon erschlagen,
der zu tot ist um neue Triebe zu wagen?
Auf dem Boden des Waldes, ein morsches Stück Holz,
ohne Saft, ohne Kraft - sind nur Maden mein Stolz?
Eine einsame Feder, verweht in ne Pfütze,
weil sie nicht mal einem Vogel mehr nützte!
Ein Busch mit Dornen gar, ganz ohne Grün.
der keinen erfreut, weil er niemals wird blühn!
Ein Schneckenhaus, in dem keiner mehr lebt,
kein Insekt es mehr als Behausung anstrebt.
Ein altes T-Shirt, das keiner mehr trägt,
weils zu alt und verwaschen wurd abgelegt!
Eine Katze bin ich wohl, die keiner ernährt,
weil mit Zähnen und Klauen, ich mich stets hab gewehrt.
Ich kämpfe gegen das Einerlei,
den gesellschaftlich verordneten Einheitsbrei.
Tagein, tagaus nur nach Reichtum bestrebt,
bis du eins im Grab liegst, vom Winde verweht?
Ich wollte diesem Leben, das Glück aussaugen,
durch diese Welt gehn, mit offenen Augen -
doch nun schaut mich an, was ist aus mir geworden:
jeden Tag, will ich mit Gift mich entsorgen!
Ich lies mich treiben, fernab vom Leben -
nun werden die "Nornen" mein Schicksal weben!
Kein Mitleid - denn ich habe darauf gebaut,
ihr sehts wenn ihr mir in die Augen schaut!
Wollte ein autonomes Leben - ganz ohne streben,
doch jetzt weiß ich:
DIES WERDE ICH NIEMALS ERLEBEN !
24.12.2006 Darwina