Akuter Suchtdruck, was tun?

  • Hallo,
    ich habe mich gerade angemeldet, weil ich nicht weiter weiß. Ich bin seit ca nem Jahr clean. Davor habe ich ca 5 Jahre gekifft, 1 1/2 Jahr Pepp gezogen und Crack geraucht. Ich bin Borderlinerin und wie es so oft der Fall ist alles exessiv. Vor der Entgiftung war ich mehr tot als lebendig.
    Eigentlich komme ich einigermaßen zurecht, aber jetzt habe ich gerade mit meinem Freund einen Film gesehen in dem Crack geraucht worden ist und ich komme wirklich nicht mehr klar. Ich weiß nichtmal wie ich das beschreiben soll, desorientiertheit, schlimme Stimmungsschwankungen, Unruhe usw usw... Ihr wisst sicher was ich meine.
    Meine Frage ist was man bei akuten Suchtdruckanfällen machen kann? So extrem hatte ich es schon länger nicht mehr.
    Gruß
    unerkannt

  • ........erstmal stopp sagen, tief durchatmen>>>>ich atme Ruhe ein und ein Lächeln aus..............................

    hört sich bekloppt an, aber hilft.....

    >>>>bissel mit Achtsamkeit beschäftigen

    LG.
    Kass

  • Ich habe gerade 50mg truxal genommen.
    Ich habe einfach das Gefühl gleich durch zu drehen oder zusammen zu brechen. Mein ganzes Verhalten hat sich, laut meines Freundes, in den letzten Tagen geändert. Ich bin durcheinander, ungeduldig und launisch. Kann das sein, dass sich ein Suchtdruckanfall so anbahnt?
    Ich versuche mich so gut es geht irgendwie ab zu lenken.

    Und danke für die schnellen Antworten.

  • Kenn ich, hatte ich auch - manchmal heftigst!!!
    Bleib stur - geh laufen, tanze, geh in den wald schreien....
    Mach dir klar, dass das 'nur' ein Reflex ist - und der geht vorbei!

    Wenn du da durch bist, biste wieder n Stück stärker!!!

    :63: Energiepaket...Du machst das!!! LG.Ganesha

  • Danke, das hat mich wirklich motiviert. Ich werd nun wohl wirklich mal etwas raus gehen.
    Danke euch allen!

  • ... und vielleicht nicht unbedingt Filme reinziehen, in denen Crack geraucht wird. Stell´ ich mir ungefähr so vor, als gehe ein gerade erst trockener Alki auf´s Oktoberfest - und fragt sich dann, woher denn dieser plötzliche Suchtdruck kommen mag.

    Gruß, Paule

  • :15: Alice: *g* *unschuldig guck* steht das bei dir im TV Heft???
    Nee, im Ernst:
    Ist wie wenn du aufhörst zu rauchen: Plötzlich rauchense in allen Filmen...

    Da muß man durch; in der Realität sollte man sich natürlich nimmer in solchen Scenes bewegen, klaro...

    LG.Ganesha

    *edit* @unerkannt: und lass mal hören, wie's dir weitergeht, wa?!! Interessiert mich echt... :61:

  • hallo unerkannt,

    ich gehe davon aus, dass sich ein Rückfall schon vor dem (akuten) Suchtdruck anbahnt. Hör mal in dich und versuche herauszufinden, wonach dir wirklich ist. Was genau ist es, was du dir durch Konsum erhoffst, was würde sich gefühlsmäßig oder an der Situation ändern? Was möchtest du unterdrücken? Was könntest du alternativ zum Konsum tun, damit du dich besser fühlst?

    Und ganz wichtig: erinnere dich daran, warum du überhaupt aufgehört hattest :smiling_face:

    LG, alive

  • Zitat von ganesha;149419

    :15: Alice: *g* *unschuldig guck* steht das bei dir im TV Heft???



    Nee, aber die Kurzbeschreibung umreißt den Inhalt meistens so, dass man ungefähr weiß, von was der jeweilige Film handelt. In einem Heimatfilm z. B. ist wohl eher nicht damit zu rechnen, dass Hans Moser sich in einem Wiener Cafe genüsslich ´ne Crack-Pfeife raucht.

    Ich sehe mir gerne Filme über Alk- und Drogenproblematik an, weil´s mich interessiert, wie das Thema umgesetzt wird. Und ich mutmaße mal (mag sein, dass ich falsch liege), dass unerkannt sich diesen Film gezielt angesehen haben wird - aus welchem Grund auch immer...

    Gruß, Paule

  • Hey unerkannt,
    Du musst das als bösen Sreich deines Kopfes sehen, der gerade wieder die Macht erlangen möchte :winking_face:
    Ablenkung ist eine gute Methode, unternimm`was, treib`Sport, triff Dich mit Freunden und versuche das Teufelchen nicht wieder an Bedeutung gewinnen zu lassen.
    Lg,
    HexeLakritze.

  • Hallo,
    nachdem ich gestern noch mal 50mg Tuxal genommen habe, habe ich mich etwas beruhigt und bin dann eingeschlafen. Jedoch habe ich immer noch Suchtdruck, nur lange nicht so akut und heftig wie gestern.
    Ich wusste nicht, dass in dem Film Crack konsumiert wird. Weiterhin habe ich schon häufiger Filme gesehen in denen Drogen vorkamen, bestes Bsp.: Requiem for a dream oder Guy Richie Filme. Da hatte ich auch nie ein Problem damit. Es hat mich mehr oder weniger kalt gelassen. Gestern sagte ein Schauspieler in dem Film: ....blablabla "Crack Junkie"....."und versucht den Rauch so lange wie möglich in der Lunge zu halten".... Dieser Satz hat mich glaueb ich ziemlich mitgenommen.
    Naja, zum Glück ist es erstmal vorbei!
    Lieben Gruß und ein dickes Danke :smiling_face:
    unerkannt

  • Es wäre nett, wenn du auf meine Fragen eingehen könntest. Vielleicht hilft dir die Beantwortung auch beim nächsten Suchtdruck. :smiling_face:

  • alive
    Entschuldigt, ich verstand es so, dass ich mir diese Frage selbst stellen soll :smiling_face:
    Ich erhoffe mir wohl von dem Konsum das Gefühl von innere Ruhe, kurzzeitiger zufriedenheit, dass ich mich in meiner Haut wohlfühle und für einen kurzem Moment im reinen bin mit mir. Ich vermisse die Gesellschaft die ich den ganzen Tag hatte, das Gefühl von Befriedigung nach einer Pfeiffe.
    Dies sind natürlich alles Dinge nur so lange anhalten bis das Zeug weg ist. Danach kommt das unbändige Verlangen nach mehr, die Panik wann ich wo mehr bekomme, die Sorge um die Beschaffung des Geldes. Die Verzweiflung wenn ich nichts bekomme, den Entzug wenn ich nichts habe. Und natürlich das Wichtigste: Der Hass auf mich, die Enttäuschung und mutlosigkeit. Die Scham meinen Freund verletzt zu haben und die Angst wieder in die Klinik zu müssen.
    Damit würde ich meine Probleme unterdrücken wollen, meine Vergangenheit, Beziehungsprobleme, Eltern, Freunde, Finanzen, Therapie, Zukunft. All die Dinge die Ängste und Druck hervorrufen.
    Alternativ zum Konsum könnte ich raus gehen (was ich selten mache), mich mit meinen 6 Rattendamen beschäftigen, telefonieren, Sport treiben, die Wohnung putzen oder im Internet surfen. Doch das ist alles leicht gesagt. Wenn ich nur leichten, untschwäligen Sd habe nehme ich diese Hilfestellngen dankend an aber gestern war es so hefitig, das ich nicht klar denken, still sitzen oder überhaupt zu etwas sinnvollem in der Lage war.

    Ich hoffe, ich habe alle Fragen beantwortet.
    Lieben Gruß
    unerkannt

  • Hi nochmal,

    ich kenne das, wie gesagt, sehr gut...
    Und ich halte es auch für den falschen Weg, sich der Thematik total zu entziehen...Im Gegenteil: Durch so'ne Aktion wird man doch wieder auf sich selbst geworfen, sieht genau, wo man gerade steht...
    Man merkt, WIE SEHR man gerade wieder damit zu knabbern hat.
    Mit der Zeit läßt das nach...mittlerweile kratzt es mich kaum noch - oder ich schalte mit nem müden Grinsen weiter.


    Ich kenne das übrigens auch von einigen Musikstücken her...
    Das sind Assoziationen und die gehören zum Allttag.

    Freut mich, dass du die Situation - für's Erste zumindest - überstanden hast.

    LG.Ganesha

  • Zitat

    Damit würde ich meine Probleme unterdrücken wollen, meine Vergangenheit, Beziehungsprobleme, Eltern, Freunde, Finanzen, Therapie, Zukunft. All die Dinge die Ängste und Druck hervorrufen.

    Schau, diese ganzen Probleme kannst du eh nicht einfach los werden. Was du tun kannst, ist, diese Dinge bearbeiten und dir dabei eine andere Einstellung dazu anzueignen. Alleine ist das sehr schwierig. Ich halte immer eine Therapie für besonders hilfreich. Hast du vielleicht mal darüber nachgedacht, eine zu machen?

    LG, alive

  • alive: In dem Subforum "Vorstellen" habe ich etwas zu mir geschrieben, falls es dich interessiert :smiling_face:
    Ich mache gerade, zwei mal wöchentlich, eine Therapie. Diese hilft mir schon sehr und ich sehe das erste mal wirklich Besserung.
    ganesha: Mich hat das komischerweise direkt nach der Klinik überhaupt nicht gejuckt wenn Drogen in Filmen waren. Deswegen hat es mich gestern Abend auch so gewundert.
    Lieben Gruß
    unerkannt

  • hi,
    wenn Du eine Therapie gemacht hast, hast Du nicht auch etwas, was Dir in solchen Situationen hilft (abgesehen von Medis)? Bei meinem Praktikum haben die Kids einen Notfallkoffer gebastelt, der persönliche und wichtige Sachen beinhaltet, die einen in solchen Situationen wieder ablenkt und stärkt. Wie gesagt, es waren Jugendliche und ich weiß nich, ob das (evtl in ähnlicher Form) bei jeder Therapie gemacht wird... halte ich (bei jedem) für sinnvoll.

  • Als ich im DBT (spezielle Therapie für Boderliner) habe ich versucht mir einen Notfallkoffer zusammen zu stellen, aber anscheinend bin ich da nicht zugänglich für. Jedenfalls hab ich nie etwas gefunden, was mit wirklich geholfen hat.
    Lieben Gruß
    unerkannt

  • Zitat

    ganesha: Mich hat das komischerweise direkt nach der Klinik überhaupt nicht gejuckt wenn Drogen in Filmen waren. Deswegen hat es mich gestern Abend auch so gewundert.

    Wird wohl immer wieder mal kommen...
    Am Anfang hat mich das manchmal ne Woche oder so gequält.

    Wie gehts dir denn inzwischen?

    LG.Ganesha

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