Suchtkranke Ärzte

  • Hallo liebe Forenmitglieder,

    mein Name ist Lisa, ich bin 23 Jahre alt und studiere Soziale Arbeit im letzten Semester. Auf dieses Forum bin ich gestoßen, weil ich eine Bachelorarbeit zum Thema "Suchtkranke Ärzte" schreiben möchte und auf diesem Weg hoffe, auf Menschen zu treffen, die eventuell Lust haben, sich mit mir auszutauschen. Falls es den Forenregeln widerspricht, bitte ich die Administratoren meinen Eintrag zu löschen, weil ich niemandem zu Nahe treten möchte, sondern nur Kontakt zu suchterkrankten Mitgliedern suche um die Krankheit "besser verstehen" zu können.

    Ich habe während meines Studiums 2 Praktika in der Suchthilfe gemacht.Das erste Mal war ich 4 Wochen in einem Suchthilfezentrum in Hamburg und konnte dort viele Gespräche und Motivationsgruppen begleiten. Das zweite Praktikum habe ich vor kurzem auf einer Entzugsstation einer psychiatrischen Klinik gemacht und dort Menschen begleitet, die einen körperlichen Entzug von Medikamenten oder Alkohol durchgemacht haben.

    Die Erfahrungen, Geschichten und Erlebnisse der Patienten dort haben mich sehr geprägt und der oft starke Abstinenzwille war wirklich beeindruckend. Letztlich habe ich beschlossen, meine Bachelorarbeit über Ärzte zu schreiben, die selbst suchterkrankt sind. Mir ist bewusst, dass es eine Art Tabuthema ist, aber ich bin sehr daran interessiert mich näher mit dem Thema auseinanderzusetzen.

    Meine Fragen an Euch sind ganz unverbindlich:
    Habt ihr Erfahrungen gemacht mit Ärzten, die selbst suchterkrankt sind?
    Seid ihr vielleicht selbst ein Arzt mit einer Suchterkrankung?
    Wie steht ihr zu abhängigkeitserkrankten Ärzten?

    Im allerbesten Fall suche ich eine Person, die sogar bereit wäre mit mir im Rahmen meiner Bacherlorarbeit ein Interview zu führen. Die Anonymität hätte hierbei oberste Priorität, ich würde selbstverständlich eine Bescheinigung meines Dozenten liefern können, die belegt dass ich wirklich Student bin. Ein Interview per Telefon wäre auch möglich.

    Ich möchte mich niemandem aufdrängen, sondern nur die Chance nutzen und mich vorstellen. Bei Interesse oder Rückmeldungen freue ich mich über eine Antwort oder Nachricht.

    Danke fürs Lesen :smiling_face:

    Lieben Gruß,
    Lisa

  • Ein kleiner Nachtrag von mir:
    Einen Interviewpartner habe ich bereits gefunden.
    Aber mich interessieren trotzdem eure Meinungen zu dem Thema. :smiling_face:
    Habt ihr Erfahrungen mit süchtigen Ärzte oder Ärzten, die Medikamente missbrauchen, gemacht?

  • Hallo, Lisa,

    ist natürlich ein heißes Eisen, das Du da aufzugreifen versuchst. Und ich wage mal die Vermutung, dass sich kaum ein Arzt (auch nicht anonym) finden düfte, der bereit dazu wäre, aus dem Nähkästchen zu plaudern. Sollte eine dahin gehende Studie Wellen schlagen, stünde die "Riege der Halbgötter in Weiß" in der Schusslinie.

    Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ich stark annehme, dass der Psychiater, der während meiner Entgiftung über meine Therapierfähigkeit zu entscheiden hatte, 100%ig "schwer neben sich stand". Er verwechselte meinen Zimmernachbarn mit mir, obwohl er ihn tags zuvor gesprochen hatte, und während des Gespräches mit mir sah er an mir vorbei/durch mich hindurch, richtete Fragen an sich selbst, verlor teilweise den berühmten Faden - und erklärte mich nach zehn Minuten für therapierunfähig.

    Als ich im letzten Jahr ein Klassentreffen besuchte, traf ich einen ehemaligen Mitschüler, der nun selber als Psychiater praktiziert. Und wie´s der Zufall so will, genau in der Klinik, in der ich entgiftet hatte. Ich sprach ihn auf seinen Kollegen an, und er bestätigte meine Vermutung nicht, verneinte sie allerdings auch nicht.

    Ich wünsch´ Dir trotzdem viel Erfolg bei Deiner sicherlich schweren Aufgabe...

    Gruß, Paule

  • doch findet man.

    es gab letztes jahr einen filmbericht ich glaub auf arte über süchtige Ärzte. Die ärzte selber haben die doku gestaltet und gesprochen. Google doch mal danach, ich bin sicher da findest du Ansprechspartner.

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