Hallo,
ich weiß langsam nicht mehr weiter.
Ich habe seit längerem sehr starke körperliche Schmerzen, für die es offenbar keine somatische Ursache gibt. Hinzu kommen Schwindel, Depersonalistionen, Sprach- und Konzentrationsstörungen.
Mittlerweile ist es so, dass ich es in meinem eigenen Körper nicht mehr aushalte - klingt bescheuert, aber es ist schwer, angemessene Worte dafür zu finden.
Die Schmerzen äußern sich folgendermaßen: Manchmal habe ich Migräneattacken und kann vor lauter Schmerzen kaum mehr sehen - alles sehe ich dann verschwommen - ich muss die Augen zusammenkneifen, um wieder ein einigermaßen klares Bild zu bekommen. Dann dieser seltsame Nebel im Kopf, der es mir unmöglich macht, mich auf eine Sache zu konzentrieren.
Dann habe ich ein schmerzhaftes Ziehen in der Halswirbelsäule - es zieht sich runter bis zu den Schulterblättern - manchmal über den ganzen Rücken. Oft ist der Schmerz so ausgeprägt, dass mir übel wird.
Am abartigsten sind diese Zustände, wenn ich auch Schmerzen in den Beinen bekomme - es ist ein kaum erträgliches Ziehen, als würden die Beine unter Strom stehen - fast wie die Entzugsschmerzen bei einem Opiatentzug. Meistens ist es so, dass mir das Stehen schwer fällt. Ich möchte dann nur noch liegen, weil so der Schmerz am erträglichsten ist.
Die Zustände kommen schubweise, manchmal sind sie weniger ausgeprägt, mal so stark, dass ich am liebsten Sterben möchte.
Depersonalisationen habe ich eh die ganze Zeit. Wenn die Schmerzen am größten sind, sehe ich die Welt nur noch in einem Schleier und habe keinen Bezug mehr zu meinem Körper oder zu mir selbst. Ich fühle mich dann wie tot, wie abgestorben.
Ich habe bereits ein MRT machen lassen, weil ich dachte, dass ich vielleicht einen Hirntumor habe, aber es war alles im Normbereich. Vielleicht - denke ich mir jetzt - weil man mir keine Kontrastflüssigkeit gespritzt hat und der Tumor so nicht sichtbar war. Oder es ist irgendetwas mit meiner Wirbelsäule.
Es mag bizarr klingen, aber momentan wünsche ich mir wirklich eine schlimme Erkrankung herbei, weil ich so einen Grund für meine Schmerzen hätte und nicht länger an meinem Verstand zweifeln müsste.
Es fühlt sich an, wie eine Entzugssymptomatik, die nie vergeht. Dabei bin ich seit 1 1/2 Jahren abstinent. Nicht einmal mehr Alkohol trinke ich mehr, weil ich Angst habe, dass sich mein Zustand dann noch mehr verschlechtert.
Vor einigen Monaten hatte ich einen kleinen "Absturz" mit Benzos - da waren die Schmerzen für einige Zeit weg. Aber ich habe das Zeug gleich wieder abgesetzt. Kann es vielleicht immer noch ein Benzoentzug sein?
Meine derzeitige Medikation ist 10 mg Cipralex + 50 mg Lyrica am Abend. Ich glaube jedoch nicht, dass es Nebenwirkungen der Medikamente sind, denn ich habe viele AD's ausprobiert und hatte bei allen Präparaten diese Schmerzen.
Heute habe ich einen Termin beim Orthopäden. Ich habe Angst davor, dass er wieder nichts findet, dass mir wieder niemand helfen kann.
Wenn ich wenigstens wissen würde, dass diese Phantomschmerzen irgendwann abklingen, könnte ich sie besser ertragen. Doch es scheint kein Ende in Sicht.
Kann mir jemand helfen? Kennt jemand diese Zustände? Oder habe ich mich mit meinen früheren Tablettenexzessen völlig zerstört???
Bin um jede Antwort dankbar.
Vielen Dank schon mal,
stella
Phantomschmerzen, halte es nicht mehr aus !!!
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Hi stella, ich kenne sowas auch, Schmerzen und keine Ursache. Bei mir ist es die Psyche. Ich habe auch starke Dissoziations und Depersonalisierungszustände. Im Moment geht es, nehme Trevilor und abends extra für diese Schmerzen und Zustände Zeldox 40 mg. Sie habe ich dazu bekommen, für Dinge, die eben nicht da sind und es hat sich gebessert. Dann noch die Psychotherapie. Alles in allem ist es dadurch besser geworden. Ich habe z.b. immer starke Oberbauchbeschwerden, wie einen Ring um den Körper. Und ich hatte auch eine Zeit,wo ich immer Schmerzen im Rücken hatte. Die gingen dann weg, wenn ich weinte, komische Sache, war aber so. Wenn ich Gefühle rauslies, anstatt die Schmerzen hatte. Bei mir sind es nicht ausgelebte Gefühle, wenn mein Körper verrückt spielt. Das mit dem Nebel kenne ich auch und dieses Nichtsehen können. Manchmal denke ich, ich brauche eine Brille. Ich war bei sämtlichen Ärzten, die nichts finden konnten. Wegen der Bauchschmerzen war ich schon bei 4 verschiedenen Ärzten. Sprich mal mit einem Neurologen/Psychiater darüber oder Psychologen. die Seele Sucht sich ihren Weg, um erhört zu werden. Ist denn zur Zeit etwas sehr belastbares bei Dir zugange, was Deine Seele Dir nur mit Schmerzen sagen kann, weil du es sonst nicht beachtest. Ich wünsche Dir, auch wenn du es möchtest, daß es keine Krankheit ist, die übersehen wurde. Auch, wenn die Ursachen psychosomatisch sind, bekommt man sie wieder gut weg. Je mehr ich auf meine Schmerzen achte, um so mehr werden sie. Wirklich, erst durch dieses Zeldox am Abend ist das weggegangen, daß der Körper so verrückt spielt. Beim letzten Therapiebesuch hatte ich das wieder so stark, daß ich erst absagen wollte. Nach und nach bei dem Gespräch gingen diese Schmerzen weg, als ich erkannte was die Ursachen sind. Bitte laß Dich nicht entmutigen, ich weiß, es ist schwer, dies auszuhalten. Laß alles gründlich abklären und wenn nichts gefunden wird, dann arbeite psyschich dran. Ich wünsche Dir viel Kraft dazu. Manchmal habe ich auch unerklärliches Augenflimmern. Kannst du denn Deine Gefühle rauslassen, kann es denn sein, daß Dein Körper Dir was signalisieren möchte, Überlastung oder andere Probleme? Ganz liebe Grüße Tine
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Es könnte durchaus von der Wirbelsäule kommen, zumindest den Symptomen nach. Wenn ein MRT keinen Tumorbefund ergeben hat, denke ich, kannst da sicher drauf vertrauen. Kontrastmittel werden nicht immer gespritzt und sind heute auch gar nicht mehr immer nötig. Zusätzlich dazu werden bei dir sicherlich auch noch andere Tests gemacht worden sein, in denen sich schon vorher ein Krebsverdacht gezeigt hätte.
Was ist denn beim Orthopäden herausgekommen?Man sollte nie vergessen, dass der Körper ein komplexes System ist und kleinste Veränderungen große Folgen haben können. Gerade der Rücken ist so komplex, dass minimalste Verschiebungen in der Wirbelsäule starke Schmerzen auslösen können.
Natürlich könnten es Langzeitfolgen von Medikamentenmissbrauch sein. Allerdings ist der menschliche Körper auch eine Wundermaschine, der sich bei guter Pflege von fast allem erholen kann. Könnten es vielleicht auch Stresserscheinungen sein?Ich wünsch dir gute Besserung und, dass die Ursachen schnell gefunden werden.
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