seit 2 Jahren Codein-Abhängig - wer hat Erfahrung?

  • Hallo,

    auf Anraten von Franz erstelle ich hier jetzt doch mal einen Thread. Ich benötige Rat und Hilfe... ich habe mich hier schon kurz vorgestellt...

    Kurz über mich: ich bin ein 36-jähriger Familienvater (4-jährige Tochter) und seit gut 2 Jahren abhängig von Codein. Angefangen hat alles mit Paracetamol Comp (500mg Paracetamol, 30 mg Codein) in einer "normalen" Dosierung (zur Behandlung von starkem Kopfschmerz).

    Aktuell bin ich bei gut 30-40 Tabletten Paracetamol comp täglich, ohne geht es gar nicht mehr. Alternativ gerne auch Bronchicum Forte Tropfen oder Codipront-Kapseln (also Codein pur).

    Inzwischen bin ich soweit, dass die Beschaffung schon fast kriminelle Züge annimmt, denn 30-40 Tabletten täglich, d. h. 200 bis 300 Tabletten in einer Woche (die müssen erst einmal beschafft werden)...

    Ich will weg davon! Denn jedes mal bei der Einnahme der Tabletten habe ich das Bild unserer kleinen Tochter vor Augen und schaue in ihre fragenden Augen. Sie soll auch in 10 Jahren noch ihren Vater lieben/küssen/schmusen können, und nicht nur auf dem Friedhof besuchen kommen. :krank1:

    Daher brauche ich Hilfe, weiß aber nicht weiter...

    - Wo bekomme ich Hilfe? Vergesst den Hausarzt?
    Bei der Beschaffungsmenge habe ich nicht nur 1 Hausarzt... natürlich bin ich bei 3 bzw 4 Ärzten als Patient registriert, die mir in schöner Regelmäßigkeit auch mein Privatrezept für die 100er-Packung ausstellen. Ab und an gibt es mal kritische Nachfragen, warum ich nach 7 Tagen schon wieder da bin, aber bisher klappt es immer. Bei keinem der Ärzte fühle ich mich so wohl, das ich mich anvertrauen würde. Daher die FRage nach alternativen HIlfen (Suchtberatung etc)...

    - Wo bekomme ich verlässliche Informationen über Entzug, Therapie etc?
    ich bin total unbelastet und unwissend, wie ein entsprechender Entzug von Statten gehen würde. Natürlich ist die Einweisung wohl Pflicht, aber ist es zwingend ein kalter Entzug?!

    - Wie finde ich die passenden Ärzte/Kliniken etc?
    aus der SuS-Datenbank habe ich leider keinen Ansprechpartner hier in der Nähe (459xx) finden können. Gibt es vlt Forumjünger aus dem Raum Ruhrpott, zwecks Erfahrungsaustausch?


    Sooooo, ich hoffe ihr habt einen Endruck davon, was mich fertig macht! Das Leben ist so kein Leben mehr - es dreht sich fast ausschließlich um die Beschaffung der Tabletten...

    Danke, lpie

  • Hallo Ipie,

    super, so find ichs gut, dann können sich ja mehrere an deinem Thema beteiligen.

    Also Hilfe bekommst wirklich bei einer Suchtberatung, dabei können wir dir gern behilflich sein.
    Also schreib einfach was dazu :winking_face:

    Das mit der Ärzten kann nicht so weiter gehen, ich würd dir empfehlen, such dir den besten von denen aus und red mit dem.
    Wenn das nicht geht, dann solltest schnell zu den Drobs, die haben in der Regel eigene Ärzte, wo man schnell unterkommt.

    Einweisung ist nicht unbedingt Pflicht, das kommt auf die Station drauf an.
    Aber gehen wir das mal anders an, erzähl mal bisserl mehr über deinen Suchtverlauf, wie dein Tag so abläuft, wann du wie konsumierst.

    Hintergrund meiner Frage, man sollte mal ausloten, ob du das nicht ambulant machen könntest, dazu musst dich aber unbedingt vorher vom Doc untersuchen lassen und es sollte der auch engmaschig begleiten - falls doch was nicht so läuft.

    Welche Informationen suchst du noch zum Entzug?
    Medikamentenentzug dauert oft etwas länger als z.B. bei 'Heroin. Kalt musst sicher nicht entziehen, das gibt es eher selten heut zu Tage. Die Frage ist aber, wie konsequent bist du mit dir, kann man dir ein langsames, aber stetiges reduzieren zumuten?

    Was ist ein passender Arzt?
    Einer der dir durch den Entzug hilft?

    Erfahrungsaustausch findest hier, aber wenn vor Ort was suchst, dann wäre ne Selbsthilfegruppe vielleicht was für dich.
    Aber mal noch was ganz klares, der Entzug wird das kleinere Übel sein, ich kann dir nur empfehlen, dass direkt im Anschluss mindestens eine ambulante Therapie machst.
    Die Droge oder das Medi absetzen ist nicht einfach und sicher auch zum Teil recht hart, aber das ist nur der kleinere Teil der ganzen Entwöhnungsbehandlung.

    So, ich denk fürs erste war es das mal, jetzt bist du dran - und natürlich jeder andere hier :smiling_face:

    LG Franz

  • ok, dann mal ins Eingemachte...

    Beginn?!
    Begonnen hat alles mit der Nettigkeit meines Schwiegervaters.... ich litt früher häufig unter sehr starken Kopfschmerzen. Er gab mir dann seine Schmerztabletten: Dolviran N - ganz eklige Dinger mit hohem Codein-Anteil... die bekamm ich regelmäßig, bis sie (zurecht) nicht mehr verschrieben wurden und es Paracetamol Comp gab! Da ging es schlag auf schlag höher, inzwischen habe ich 4 Hausärzte und benötige 250 Tabletten/Woche minimum....

    Man sollte vielleicht auch mal die Frage stellen, wie das bei den heutigen Krankenkassen heute überhaupt passieren kann, dass ein Versicherter 4 Hausärzte hat seit 2 Jahren, zig Privatrezepte bekommt und die Versicherung merkt nix? Naja, mir war es bisher egal und ich möchte die Schuld auch nicht wegschieben.

    Tagesablauf?!
    Der Beginn des Konsums liegt direkt nach dem Auftstehen. Nach 6-8 Stunden schlaf habe ich diese leichten Magenschmerzen/-grummeln und Nervosität, sprich mir fehlt was... dann sind erst einmal die ersten 6-8 Tabletten fällig - die beginnen nach ca. 20 Minuten zu wirken... danach geht es konstant weiter, sitze ich still im Büro werfe ich die Dinger fast aus Langeweile ein, im Stundenrhythmus. Je mehr Meetings der Tag hat, desto weniger Chance habe ich auf Nachschub. Doch das wird dann leider nachgeholt...

    Entzug?!
    ein ambulanter Entzug ist glaube ich recht schwierig, da ich ganztägig berufstätig bin und zwar in Wechselschicht (früh von 6-15 h oder spät von 11-20 h), dazu gesellen sich pro Fahrt noch gut eine Stunde Autobahn, da zwischen Wohnung und Büro gut 65km liegen. Daher glaube ich, eine stationäre Entgiftung wäre angebracht.

    Ich habe mit meiner Frau schon überlegt, es ganz privat zuhause anzufangen. Die Idee war: sie rationiert mein Tabletten und gibt mir die entsprechende Tagedosis. Ich galube damit sollten wir vielleicht auch mal anfangen. Mein Wille ist auf jedenfall da!

    Davor habe ich aber noch ein anderes Problem... ich muss meine Frau einweihen... sie glaubt immer noch an einen Bedarf von 20 Tab/Woche. Bekommt von den ständigen Arztbesuchen zum Glück nix mit. Finanziell fallen die 60 Euro/Woche für die Tabletten zum Glück nicht ins Gewicht bei uns... lediglich im Urlaub bzw. der Urlaubsvorbereitung gab es schon mal brenzlige Situationen. Besorgt mal für 3 Wochen im voraus die obige Anzahl Tabletten :winking_face:

    Was ist ein passender Arzt? Einer der dir durch den Entzug hilft?
    Der ideale Arzt würde mich antreiben, mir die Folgen bei Nichtstun aufzeigen und auch motivieren und bestärken weiterzumachen.


    So, jetzt geht es mir schon ein wenig besser. Viele Sachen die ich mal sagen wollte stehen da oben...

    Ich hoffe auf Eure Tipps, Erfahrungen, Geisselungen

    Gruß, Lars

  • naja...
    karten auf den tisch, ehrlichkeit ist wichtig.
    runterdosieren.aufhören.
    nicht auf ärzte bzw kassen schimpfen, DU trägst natürlich die folgen deiner gier selbst....
    (hattest du hier schonmal gepostet? mir kommt das gerade de ja vu mäßig...)

    LG.Ganesha

  • Zitat

    seit gut 2 Jahren abhängig von Codein. Angefangen hat alles mit Paracetamol Comp (500mg Paracetamol, 30 mg Codein) in einer "normalen" Dosierung (zur Behandlung von starkem Kopfschmerz).

    Wenn du die Dinger nur wegen der Kopfschmerzen genommen hast, wie erklärst du dann diese krasse Dosissteigerung?

  • den willen alleine zum Codein reudzieren haben reicht leider nicht und da spreche ich aus sehr leidender erfahrung und noch immer auf dem weg.. und das mal eben zu machen in dem deine frau dir die dosis reduziert, viertelt, teilt, kannst du vergessen. das ist unbedingt sache eines erfahrenen arztes.
    übrigens ist es sehr wohl möglich ambulant zu entziehen auch wenn man soviel arbeitet wie du.. ich hab zum teil horrende arbeitstage und reduziere auch ambulant, in wie weit man dafür aber stabil genug oder geeignet ist, das muss man vorher abklären..

  • danke für Eure Beiträge...

    @ganesha=
    natürlich schimpfe ich auf die Kassen/Ärzte, ist schließlich der einfachste Weg die Schuld wegzuschieben! Nein, inzwischen wird mir schon klar das allein ICH die Schuld und die Konsequenzen trage...
    bezgl. dem de ja vu: vlt, hast Du meinen Post im Bereich Vorstellung schon mal gelesen?! Ansonsten ist das hier mein 1. richtiger Post :winking_face:

    @alive=
    naja, irgendwann merkst du, dass die kopfschmerzen nicht mehr da sind, die Dinger aber trotzdem super gut wirken, indem sie dich aufpuschen. War/ist bei mir auf jedenfall so, d. h. die langen Arbeitszeiten etc. sind auf einmal viel einfacher zu ertragen und fliegen nur so an Dir vorbei.

    @future=
    die Vorstellung evtl. doch amulant entziehen zu können ist natürlich ein wichtiger Hinweis... was meinst Du mit "in wie weit man dafür aber stabil genug oder geeignet ist" ? wie läuft denn so ein ambulanter Entzug ab? Kannst Du mirt ein wenig dazu erzählen? Aber ich glaube das ist besser was für den PN-bereich, oder?

  • Hallo

    Also nee ich kann das gern hier schreiben. ich hab damit grundsätzlich keine probleme, wenn doch was kommen sollte sag ichs dir einfach und wir schreiben per PN weiter.
    Der Unterschied zwischen uns beiden ist ein kleiner aber doch einer. Codein war nie meine Hauptdroge sondern ist mein Substitutionsmittel. Hauptdroge war Morphium und Heroin. Ich wurde auf Codein eingestellt damit ich endlich den Weg rausfinde und ich muss sagen, das dies ohne Codein sicherlich niemals funktioniert hätte. Die Substitution brauch ich um funktionieren zu können, früher war es bestimmt so, heute bin ich mit der Aussage vorsichtig.
    Aber süchtig danach bin ich genauso wie du, vielleicht mit dem unterschied, das es für mich eine Medizin ist, ich mich strikt an die Dosis halte und es für keinen Zweck verwende.
    Da es aber nach wie vor eine Abhängigkeit bleibt, denn schön reden braucht man nichts habe ich vor rund 1 jahr schon angefangen zu reduzieren. Ja sehr lange du musst dir aber immer eines bewusst sein bei einer ambulanten Reduktion: LANGSAM!! und das ist das oberste Gebot. Viele neigen dazu extrem Hummeln im Hintern zu bekommen - und ja da schließ ich mich phasenweise nicht mal aus - und wollen ganz schnell runter - so schnell, das aber die psyche dabei nicht mitspielt und der rückfall ist vorprogrammiert, die gefühle des versagens wieder da, die frustrationsgrenze überschritten und man gibt auf und dann kommt der teufelskreis.. und den wollen wir ja nicht. Mühsam ernährt sich das eichhörnchen aber immerhin bekommt es immer was ab :). Also wirklich kleine schritte und immer wieder pausen machen. Üblich ist es am Anfang der Reduktion schneller zu reduzieren und dann immer langsamer zu werden und ich betone die Pausen dazwischen - ich hab manchmal 2 monate pausen auch dazwischen, das ist ganz wichtig abzustimmen.. dann wenn es mir schlechter geht, wenn ich merke ich habe einen hänger.. Übereifer und den entwickelt man leider gern schnell ist in dieser Sache absolut schädlich !!!. Und AcHTUNG manchmal lügt man sich selbst an ;)l
    Was der Vorteil ist am ambulanten entziehen - und ich versuche soweit wie möglich objektiv zu schreiben-. Du bleibst in deinem Umfeld, was für eine stabile Person sehr wichtig sein kann, sie wird nicht rausgerissen aus ihrem Prozess und das ist oft sehr förderlich - wenn sie zu recht kommt in ihrer Welt. Das heißt, für mich wäre ein stationärer entzug undenkbar - weil es für mich schlimm wäre nicht in die schule zu können, nicht in die arbeit, nicht in meine ausbildung, nicht zu meinem sport. In einem Entzug da bin ich abgekapselt, da holen sie mich zwar genauso gut runter und das geht schneller aber danach bin ich auf 0 und muss raus - außer ich fahre auf entwöhnung, was bei dir sicher auch zu überlegen wäre- ansonsten werde ich wieder in die mühlen der welt geschmissen.. mit diesem apruppten wechsel hab ich mir immer am schwersten getan und diesen nicht geschafft. ich gewöhne mich lieber peu a peu daran substanzfrei zu leben und benütze meine struktur als meinen Halt. Aber das muss man halt wirklich können. Wenn du mal eine Auszeit brauchst, Depressiv bist z.b nicht mehr kannst, dann würde ich nicht zögern stationär zu entgiften. Die stationäre Variante ist sicherlich keine schlechtere. Vorallem bist du bei der stationären entgiftung ständig unter überwachung - bist du gesundheitlich ok, kann man ambulant reduzieren, kannst du dich wirklich an die regel halten ? das erfordert wahnsinnig viel selbstdisziplin. Vorallem der erste Schritt wäre für dich, eine kontrollierte Abgabe. Ich habe keine Schachtel Codein daheim, weil dann käme ich auch in versuchung zu naschen. Nein ich muss nicht jeden Tag meine Dosis holen, ich bekomme sie immer für ein paar Tage mit - klar könnte ich da auch - aber das liegt in der eigenverantwortung und ist immerhin noch weniger versuchung wie wenn ich das doppelte daheim habe und mir das selber einteile.
    wichtig ist das du einen arzt deines vertrauen hast, wo wirklich alles stimmig ist. Wo du dir nicht nur denkst der ist gut sondern sehr gut und wo du dir vorstellen kannst, das er dein wegbegleiter ist für eine zeit. Ich hab da einen wahren Glückstreffer gelandet. Wichtig ist auch das DU mitreden kannst, wie geht es dir dabei, wann ist stopp jetzt nicht oder jetzt wieder.. wichtig auch dass du annehmen lernst was dir dein Arzt sagt. Das ist mal das zur ambulanten Variante - wie gesagt kann man amublant und stationär in keinster weise vergleichen - also kann man auch nicht sagen das ist besser und das ist schlechter. darauf muss jeder selber kommen, dazu ist es hilfreich mal pro und contra für beide sachen aufzuschreiben. aber an aller erster stelle steht deine gesundheit und keine arbeit oder irgendetwas.. es ist nur dann sehr hilfreich wenn es struktur fördert, ablenkung und dir halt gibt.

    es ist ein langer kampf und manchmal glaubt man, man beisst sich die zähne drann aus.. aber es lohnt sich :smiling_face:

    Future

  • So, nun hast ein paar Antworten, welche dir einen kleinen Einblick geben, was da so auf dich zukommen wird.

    Die Kritik an Krankenkassen versteh ich zwar nicht, wenn du Privatrezepte bekommst, dann wissen die doch gar nix davon - weil eingereicht wirst die ja nicht haben :face_with_tongue:

    Auch ich denke, dein erster Schritt sollte nun ein Arzt sein, nur zusammen mit dem kannst du weitere Pläne schmieden.
    Vermutlich ist eine stationäre Entwöhnung der beste Schritt, weil arbeitsfähig wirst da eh nicht sein, wenn schnell abdosieren willst.
    Natürlich kannst es auch so machen wie Future schreibt, aber das is wirklich nicht jedermanns Sache, das über Monate langsam durch zuziehen.

    Irgendwo hab ich was gelesen, vielleicht täusch ich mich auch, aber deine Partnerin sollte nicht deine Medikamentenausgabe sein.
    Natürlich musst du sie sofort in dein Problemchen mit einbeziehen, doch alles andere ist Arbeit von Profis.

    Der Hausarzt kann Motivator sein, aber in der Regel sollte das eben auch ein Profi leisten, also ein Therapeut. Sicher ist einer der nächsten Schritte der Entzug, nur sollte schon in der Phase ein 'Psychotherapeut an deiner Seite stehen.
    Es wird nicht damit abgetan sein, das Medi abzusetzen, es gibt ja Gründe, welche dich in diese 'Sucht getrieben haben und das ist weder die Krankenkasse, noch die verschreibenden Ärzte oder Schwiegervater.

    Allein schon das tägliche Autofahren muss dich umgehend zum aufhören bewegen, ohne Führerschein bist am Ende deinen Job los und wenn es mal kracht oder du nen aufmerksamen Stopper erwischst, dann hast echt noch mehr Probleme.

    Wie schon erwähnt, der Weg kann natürlich auch über eine Suchtberatung führen, oft haben die eben Ärzte und Therapeuten im Haus oder an der Hand.

    Nochmal, ganz wichtig, vor jedem Absetzen bei so einer Dosis, es muss eine ärztliche Untersuchung stattfinden - ein Rundumcheck, weil der Körper hat da einiges zu tun.

    LG Franz

  • Was ich vergessen habe. Natürlich reicht der Arzt alleine nicht, ich hatte und habe auch jetzt ein engmaschiges netz was aber heute lockerer ist weil ich sehr stabil bin. das fing aber an mit einer therapeutin und ja ich bin noch in therapie und das ist ein entscheidender !! faktor bei dem ganzen, zusätzlich war ich in der Drogenberatung und anfangs in einer tagesklinik bevor ich in der schule und überall gestartet bin. Ich hatte ja anfangs nichts mehr sondern kam direkt von der straße. es geht leider nicht alles von heute auf morgen, ich habe halt ein affenzahn an tempo vorgelegt also rein in die schule nebenher arbeit und ausbildung etc. und ohne das ich mich rühmen möchte achtung, das kann wahnsinnig gefährlich sein, mir ist der balance akt gelungen aber ich habe mittlerweile gelernt lieber alles langsam zu machen weil man damit auf der sicheren seite ist und dieses vorpreschen da muss ich mich heute noch zusammenreissen nicht immer auf 10 veschiedenen ebenen zu kämpfen. ich bin das halt seit jeher gewöhnt und kann wohl besser damit umgehen als manch anderer. es ist halt bei jedem so unterschiedlich.

    aja und noch was.. mensch ich bin vergesslich. Also einen kalten Entzug gibt es schon mal gar nicht. Je nach Arzt und wie er es handhabt könnte es sein das du von Codein umgestellt wirst - was ich persönlich - nicht empfehlen würde. ein Codein entzug mag hart sein, es ist aber ein Medikament was realtiv gut zum abdosieren geht allein von der möglichkeit der teilung der schritte. meine erfahrung die ich mit vielen leuten gemacht habe ist, das es von anderen Substanzen wie subutuex od mehtadon etc wesentlich schwieriger ist. natürlich ist das bei jedem verschieden und ich würde mir genau anschauen was wieso für was spricht.

  • Zitat

    meine erfahrung die ich mit vielen leuten gemacht habe ist, das es von anderen Substanzen wie subutuex od mehtadon etc wesentlich schwieriger ist

    Bei mir war es genau umgekehrt. Codein hat mich immer gieriger gemacht, ich hätte es einfach nicht reduzieren können, obwohl ich es immer wieder versucht hatte. Ich denke, wenn man schon länger auf einer Sache drauf ist, sollte man zum Runterdosieren lieber ein anderes Mittel wählen. Ich hatte sehr gute Erfolge mit Subutex, denn da blieb die Gier weg.

    Wie schon erwähnt, @Ipie, ist der körperliche Entzug allein aber nur ein kleiner Teil dessen, was auf dich zukommen wird. Viel heftiger wird der psychische Teil sein. Also kümmer dich auf jeden Fall erst mal um eine ambulante Therapie, würde ich dir raten. Denn du bist nicht einfach nur körperlich abhängig, sondern eben auch süchtig und da brauchst du Hilfe.

    LG, alive

  • Zitat von Franz

    Irgendwo hab ich was gelesen, vielleicht täusch ich mich auch, aber deine Partnerin sollte nicht deine Medikamentenausgabe sein.
    Natürlich musst du sie sofort in dein Problemchen mit einbeziehen, doch alles andere ist Arbeit von Profis.


    Das Problem dabei ist:
    Du wirst deine Partnerin dafür hassen, dass sie "auf deinem Zeugs hockt"!
    Sie wird dich dafür verachten, dass du versuchst, es ihr abzuluchsen...!

    Ist ein bissel überspitzt ausgedrückt, läuft aber in die Richtung.
    Ist deinem Partner gegenüber einfach nicht fair.

    Fair ist es, ihr endlich die Karten offen auf den Tisch zu legen.

    Ansonsten hat Future bereits ziemlichn alles bestens auf den Punkt gebracht.
    Es muß jeder seine Methode finden.
    Ich persönlich bin am Codein öfter hängen geblieben, da ich es - in Indien kommste( bzw. kamst ... ist ja auch schon über 10 Jahre her) fast frei an das zeugs - zum "abmildern" der Opiatentzüge verwendet bzw. mißbraucht habe...

    Ich bin nicht der Typ, der mit Runterdosieren gute Erfolge erzielt hat.
    Ich habs dann halt abgesetzt & gut war.
    Naja...bis zur nächsten Runde *seufz*

    Deshalb: Mach den Entzug mit nem guten Arzt; du ersparst dir einige körperliche Risiken, wenn du kontrolliert entziehst.

    Hast du denn mit anderen Drogen ne Vorgeschichte?
    Alk? Kiff? Kippen?

    LG.Ganesha

  • Zitat von alive;139550

    Bei mir war es genau umgekehrt. Codein hat mich immer gieriger gemacht, ich hätte es einfach nicht reduzieren können, obwohl ich es immer wieder versucht hatte. Ich denke, wenn man schon länger auf einer Sache drauf ist, sollte man zum Runterdosieren lieber ein anderes Mittel wählen. Ich hatte sehr gute Erfolge mit Subutex, denn da blieb die Gier weg.

    Wie schon erwähnt, @Ipie, ist der körperliche Entzug allein aber nur ein kleiner Teil dessen, was auf dich zukommen wird. Viel heftiger wird der psychische Teil sein. Also kümmer dich auf jeden Fall erst mal um eine ambulante Therapie, würde ich dir raten. Denn du bist nicht einfach nur körperlich abhängig, sondern eben auch süchtig und da brauchst du Hilfe.

    LG, alive



    ja stimmt :smiling_face: alles ist unterschiedlich und im prinzip hast du recht weil es ist vielleicht sogar hilfreicher von seiner "droge" auf ein "neutrales" ersatzmedikament umgestellt zu werden, so wie es auch bei mir war.. sonst hätt das ganze vermutlich nie funktioniert. muss man halt ansehen und versuchen. es kann halt nicht alles auf gleich klappen. ich hatte anfangs auch die ganze zeit beikonsum.. ich denke es wäre für liep auch mal wichtig die dosis halten zu können und nicht raufgehen und raufgehen.. das alleine mal zu stabilsieren und nicht gleich ans runtergehen denken.. so wie ich es bei beikonsumenten absolut als ersten schritt wichtig finde mal OHNE beikonsum auszukommen bevor man überhaupt nur ans reduzieren denkt.

  • Ich denke das man das von Fall zu Fall entscheiden muss ob der/die Partnerin die Medis "verteilt" Ich kann nur von mir berichten...und die Hemmschwelle meinen Parter um mehr anzubetteln war rießig, hab ich nie fertig gebracht. Bei uns, also mir, hat das dann so mit dem Runterdossieren super geklappt, allerdings dauerte es auch etwas länger. Auch wenn ich inzwischen seit einem Jahr keine Drogen, ausser Ziggis, mehr konsumiere halte ich das immernoch so das mein Partner alle Medis hat. Weil ich weis das einige davon es ganz schön in sich haben. Ich hab meinen Freund desswegen auch nie gehasst oder so etwas in der Richtung. Ich war einfach nur dankbar das er das mitmacht und eben NICHT schwach wird wenn er sieht wie schlechts mir an manchen Tagen während des Entzuges geht. Und er wusste genau...eine einzige Tbl und ich bin wieder fit. Das war für Ihn auch wahnsinnig schwer und ich hätte es auch nicht von Ihm verlangt, er machte das Angebot. Ich denke es braucht dazu eine wirklich stabile Beziehung damit es klappt. Und natürlich muss der Partner dann genauso dahinter stehn. Fairer wäre es natürlich gewesen wenn ich es allen mit Arzt durchgeführt hätte. Aber in dem moment gehts Dir nicht um Fairness, Du willst nur noch weg von dem Zeug. Also zumindest bei mir war das so, leider. LG, Carmen

  • also erst einmal ein großes DANKE SCHÖN an Euch alle !!!

    Ich lasse mir Eure Statements nun schon seit gestern durch den Kopf gehen, und bin verwirrter als vorher! Allerdings liegt das allein an mir und meiner Blauäugigkeit hinsichtlich des Entzugs.

    Das es nicht einfach wird war mir klar, auch das ich ein vertrauensvolles Umfeld brauche! Aber mir wird erst jetzt bewusst das es keine Sache von 5 oder 6 Monaten ist, sondern dass die Sucht wohl mein restliches Leben bestimmen wird, also auch nach dem Entzug und einer Theraphie... aber egal - ich will das und wir werden da gemeinsam auch durchgehen.

    Inzwischen hat sich sogar schon ein wenig was ergeben. Für euch wahrscheinlich lachhaft, für mich allerdings ein großer Schritt den ich mich ohne dies Forum nicht getraut hätte: ich habe dafür gesorgt das wir ein kinderfreies (und auch sonst stressfreies) Wochenende haben und werde mich mit meiner Frau zurück ziehen. Sie wird komplett eingeweiht über die letzten 3 Jahre und wir werden gemeinsam schauen was der geeingnete Weg ist... vorgewarnt ist sie schon, sie weiß worum es geht und das es nicht nur ein romantisches Wochenende wird :winking_face:

    Aber wenn ich ernst meine, muss ich auch mit offenen Karten spielen, jedem gegenüber! Das ist mir leider erst in den letzten Tagen hier bewusst geworden.

    als einfacher Codein-Junkie habe ich aber doch noch eine Frage...

    Susbstanzen wie subutuex, Methadon etc unterdrücken die das Verlangen nach dem Stoff oder welche Funktionen hat so ein Ersatzstoff? Er wird ja kaum die gleichen berauschenden Eigenschaften haben.

  • Zitat

    Allerdings liegt das allein an mir und meiner Blauäugigkeit

    Woher hättest du es auch wissen sollen? Du hast dich ja hier angemeldet, um dich zu informieren, wie du am besten alles angehen kannst. Und das war der erste Schritt in ein cleanes Leben. Der zweite Schritt ist die Erkenntnis, dass es eben nicht so einfach ist und die Sucht (nicht die Codeinabhängigkeit) dich dein Leben lang begleiten wird. Mancher Süchtige lehnt diesen Gedanken komplett ab und kommt daher auch schwer weiter. Und Schritt Nummer 3 bist du auch schon gegangen, der schon sehr groß ist, indem du deiner Frau reinen Wein einschenkst. Ich wünsche dir ganz viel Mut bei dem Gespräch, du wirst dich hinterher ganz bestimmt viel besser fühlen.

    LG, alive

  • Zitat

    Susbstanzen wie subutuex, vbglossarlink.gif methadon etc unterdrücken die das Verlangen nach dem Stoff oder welche Funktionen hat so ein Ersatzstoff? Er wird ja kaum die gleichen berauschenden Eigenschaften haben.

    Das ist natürlich verschieden, aber in der Regel wird da nichts unterdrückt, es wird der illegale Stoff mit einem legalen ersetzt und der soll dann in einem bestimmten Raster abdosiert werden.

    Aber es kann auch berauschen, grad wenn man solche Ersatzstoffe nicht gewohnt ist. Es gibt also auch einen Missbrauch in diese Richtung :winking_face:

    Viel Erfolg am Wochenende, ein erster - nee, zweiter, wichtiger Schritt - der erste war deine Anmeldung im SuS :winking_face:

    Natürlich wirst du deine 'Sucht nicht ablegen können, aber mit der Zeit ist das kein Problem mehr. Irgendwann denkt man da nicht mehr so dran, aber ganz vergessen sollt man das nie.

    Wichtig ist jetzt ein Psychologe oder Doc, zudem eben ein Therapeut - dann kannst echt bald loslegen - ob stationär oder eben ambulant.

    LG Franz

  • Zitat von Franz;139657


    Wichtig ist jetzt ein Psychologe oder Doc, zudem eben ein Therapeut - dann kannst echt bald loslegen - ob stationär oder eben ambulant.

    LG Franz

    :thx:
    neben den vielen netten PN's hoffe ich auf eine kleine Weichenstellung am Freitag.

    Dort habe ich einen Termin im örtlichen Drop Out ...

  • yeeess :). Nur weiter so.. Schritt für Schritt das ja kein Seitenstechen aufkommt und dann die Luft irgendwann ausgeht.

    und immer an eines denken... es gibt gar nichts.. was unmöglich ist.. bewahr dir deinen kampfgeist und lerne wie du ihn dir herholen kannst, dann wenn er sich mal woanders hin verirrt.

    weiter so :smiling_face:

    hehe ich freu mich :smiling_face:

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