Drogenkonsum ohne Sucht möglich?

  • Hallo!
    Meint ihr, daß es möglich ist, Drogen zu konsumieren, ohne süchtig nach ihnen zu sein? Wann fängt die Sucht an?
    Bei Alkohol zum Beispiel ist es allgemein aktzeptiert, daß Menschen diesen zu sich nehmen, ohne das gleich von Sucht die Rede ist. Viele Menschen betrinken sich jedes Wochenende, um Spaß zu haben, und dieses Verhalten wird allgemein als normal betrachtet.
    Warum geht das nicht mit anderen psychoaktiven Substanzen? Bin ich schon heroin- oder kokain-süchtig, wenn ich mir zweimal im Monat auf Partys etwas davon durch die Nase ziehe?
    Wieso gibt es bei "harten" Drogen scheinbar nur die Möglichkeit zwischen total abstinent oder abhängig?
    Kennt Ihr jemanden, der harte Drogen konsumiert, ohne von ihnen abhängig zu sein bzw. ist das überhaupt möglich?

    Ich persönlich sehe irgendwie nicht ein, wieso ich völlig und für immer auf die Wirkung von Heroin oder Kokain verzichten sollte! Ich möchte nicht körperlich abhängig sein oder auch psychisch total auf Drogen fixiert sein. aber könnte es nicht auch möglich sein, einen "gesunden" unproblematischen Umgang mit diesen Drogen zu finden?

    Auf eure Meinungen bin ich gespannt,

    Shoshanna

  • Zitat

    Ich persönlich sehe irgendwie nicht ein, wieso ich völlig und für immer auf die Wirkung von Heroin oder Kokain verzichten sollte!

    Klingt sehr nach Trotzhaltung. Aber es schreibt dir doch keiner was vor. Wenn du drauf sein willst, ist es doch deine eigene Entscheidung. :21:

    Sucht fängt meiner Meinung nach im Kindheitsalter an, richtet sich nicht auf etwas bestimmtes. Woran man dann später als Teenager oder Erwachsener schließlich kleben bleibt, ist unterschiedlich. Beim einen sind es Drogen, beim andern Alkohol, der nächste zockt, usw. usf.

    Wenn du 1-2 Mal im Monat konsumierst, bist du zwar körperlich nicht abhängig, aber süchtig wohl schon, sonst würdest du es doch überhaupt nicht machen.

  • doch es geht.
    damit meine ich aber nicht Heroin von dem man nachgewiesen körperlich abhängig werden kann.

    es gibt wirklich menschen die nur ab und zu konsumieren. ich kenne manche die machen das seit über 30 jahren so und haben nie den faden verloren in ihrem leben.

    sei dir aber gesagt das ich bei sovielen süchtigen die ich kenne, dies extrem selten ist. vorallem ist der grenzgang verdammt schmal und ich kannte viele wo das anfangs ging, die dann später bitter untergegangen sind.
    Irgendwo sind diese Konsumenten die es dennoch schaffen trotzdem süchtig weil sie konsumieren ja suchtmittel, aber nicht in dem Ausmaß wie andere, deswegen ist das für mich eine streitfrage.

    zu dir.. es kommt drauf ob es bei den wirklich 2 mal bleibt.. das denk ich nicht. wie gesagt ich kenn in der hinsicht vielleicht 3 personen wenns hochkommt aber weit über 40 größenteils schwerst abhängige.. ich würd lieber die finger davon lassen als ein spiel mit dem feuer anfangen.

    lg future

  • Ich persönlich glaube auch, dass dies möglich ist.
    Obwohl es sicher extrem selten ist.

    Ich verhalte mich da ähnlich, aber naja... bei mir geht es dann eher um Cannabis. :21:
    2-3 Mal im Jahr konsumiere ich das auch. Aber mehr nicht. Dazwischen liegen meistens Monate. Und das tue ich dann meistens um mir etwas zu gönnen. Es ist auch noch nie vorkommen, dass ich es öfter als 5 mal das Jahr gemacht habe, auch wenn das Besorgen überhaupt kein Problem wäre.

    Ich glaube, wenn man wirklich 100%ige Selbstkontrolle und die Willensstärke hat, dann geht das.

  • Diese Frage hat sich bestimmt schon jede/r gestellt der/die kurz vor nem Entzug, bzw Aufhören stand...das MUSS doch gehn. Aber ich gebe Dir völlig Recht, warum ist Alk ok, ein Joint aber nicht. In anderen Ländern ist es völlig normal das morgens erstmal geraucht wird. In D wurde das aber genauso festgelegt, was erlaubt ist und was nicht. Ich glaub auch nicht das es da jemanden gab der sich dachte: Jugendliche, junge Erwachsene oder überhaupt Erwachsene dürfen/sollen keinen Spaß im Leben haben.

    Mit Drogen fühlt man sich ne Zeitlang gut, also weg damit. ;o)

    Ich denke das hängt auch davon ab wie hoch der Suchtfaktor bei den einzelnen Drogen ist. Wenn man zwei Leute hat und einer davon nimmt H, der andere Raucht wird man sagen: Der mit H ist viel süchtiger, weil viel schlimmer. Jede einzelne Droge, egal welche birgt das Risiko eine Sucht zu entwickeln. Und Millionen Menschen haben schon gesagt: aber MIR passiert das nicht, ICH habs im Griff. Ich kann jederzeit aufhören, blablablablablub. Und genau da liegt die Gefahr. Du denkst Du kannst es jederzeit sein lassen und gut ist aber mittlerweile hast Du schon eine Sucht entwickelt.

    Das nächste Problem....Du konsumierst im moment nur 1, 2 mal im Monat auf ner Party um Fun zu haben, ok. Wenn es Dir aus irgendeinem Grund mal richtig mies geht wirst Du daran denken. Ach, hätt ich jetzt doch was da....ich bin mir sicher das du den Gedanken kennst. Und wie fliesend ist dann der Übergang zum wöchentlichen, täglichen Konsum?

    Ich glaube es ist möglich, aber nur für den Bruchteil von Konsumenten. Und schon sind wir wieder bei: MIR passiert das nie... Es gibt immernoch ne Menge Ärzte die behaupten Gras macht keine Entzugsserscheinungen...da werden Dir süchtige aber was anderes erzählen.
    Jeder trifft diese Entscheidung für sich selbst ob man sich das zutraut oder nicht, ich bin davon überzeugt das ne Menge Leute sich da was vorspielen weils ne Weile funktioniert hat. Verdammen wird Dich hier niemand wegen Deinem Konsum oder sagen: wie kannst Du nur???? Fast jeder hier kennt Drogen, sei es an sich oder an bekannten, freunden.

    Der finale Satz: ich sage es geht...kenne aber keinen einzigen der das geschafft hat.
    Dafür kenne ich aber jede Menge Menschen die Weltmeister daran sich sich selbst zu belügen. LG, Carmen

  • Hat sie schön gesagt, die Carmen...
    Natürlich gibt es Menschen, die das Kunststückchen fertig bringen....
    Das Problem dabei ist nur:
    Es sind verdammt wenige !!!
    Der überwiegende Rest geht den Drogen auf den Leim.
    Wobei Alkohol absolut als Droge zählt...

    Ich habe mal einen Bericht über einen südamerikanischen Arzt gesehen,
    ca. 60 Jahre alt, fit, gesund, aktiv...
    Seit er 16 Jahre alt ist, täglich eine Line Koks am Abend...
    Der sagte mal: "Ihr Westler könnt mit Gold und Koks nicht umgehen,
    weil ihr zu gierig seid!"

    Hat mich beeindruckt - aber auch das ist Quatsch!

    Ich würde es inzwischen - mit einem Vergleich - so ausdrücken:
    "Es gibt durchaus Spieler, die gewinnen!
    ABER: Trotzdem gilt die Regel:

    "Die Bank gewinnt IMMER !"

    Alles andere ist verharmlosendes Gelabbere...

    Natürlich gibt es Menschen, die genießen können,
    sei es das Glas Wein - sei es mal ein Joint.
    Aber es birgt einfach ne Riesengefahr in sich!

    Ich habe auch lange "nur" gekifft und gesüffelt.
    Pulver strikt abgelehnt.
    Mein erstes Koks habe ich mit 18 Jahren gezogen...
    Das erste Heroin ca mit 21 Jahren.

    Aber, es hat mich gekriegt...
    Und, unterm Strich: Isses das bissel Kick denn wirklich wert, so ein Risiko zu fahren????

    Ich weiß, das klingt sehr, sehr spießig und *gäääähn* und so.
    Ich wünsche dir, dass du NIE begreifen mußt, was Sucht aus einem macht...

    LG.Ganesha

  • hey soshanna,
    auch hier kann ich nur sagen, immer wenn man denkt man hat es unter kontrolle, täuscht man sich selbst, denn kontrolle ist die entschuldigung für den konsum *find* :winking_face:
    lg,
    lakritze.

  • Mal andersrum gefragt, für alle, die denken, kontrollierter Konsum von harten Drogen sei möglich: Warum sollte ein Mensch, wenn er nicht süchtig ist, überhaupt auf die Idee kommen sowas zu konsumieren?

  • Ja, meiner Meinung geht es, bei wenigen, vielleicht unter anderem bei denen, wo alives Zitat nicht schon die Weichen gestellt hat>>>>

    Zitat von alive

    Sucht fängt meiner Meinung nach im Kindheitsalter an, richtet sich nicht auf etwas bestimmtes. Woran man dann später als Teenager oder Erwachsener schließlich kleben bleibt, ist unterschiedlich.


    Bei mir war es wohl so............
    Grundsätzlich ist es eine Gratwanderung und das potentielle Risiko in die Sucht abzurutschen bleibt. Manche spielen vielleicht auch nur gerne mit dem Feuer und sind alleine dadurch gefährdet:21:

  • Ich finde man macht es sich ziemlich einfach wenn man sagt es wird schon in der Kindheit festgelegt, glaube ich nicht. Meine Mutter war zwar auch süchtig...aber trotzdem habe ICH ganz alleine den Fehler begangen Drogen zu nehmen. Da hatte Sie nichts mit zu tun, gar nichts. Sicher kann eine üble Kindheit es beeinflussen zu Drogen zu greifen, aber auslösend? Nur meine Meinung: ICH halte es für eine Schuldzuweisung an andere.

  • Carry, ich mache es mir ganz bestimmt nicht einfach. Meine Eltern waren nie drogenabhängig>>>meine Mutter allenfalls harmoniesüchtig>>>ich hatte da eher an das gegenteilige oder andere Lebensmodell gedacht was man/frau ja oft zu seinen Eltern Sucht.
    Ich habe lediglich den Gedanken von alive aufgegriffen, da ich den keineswegs abwegig finde.............
    Habe jetzt keine Zeit den auszuführen.........., aber woher kam bei mir mit 11,12 die tiefe innere Gewissheit, dass ich mal Drogen nehmen werde?
    Und natürlich ist das keine Schuldzuweisung nur eine Suche nach möglichen Ursachen. Und ich kann da bei mir durchaus Zusammenhänge erkennen.
    Nicht mehr und nicht weniger.

    LG,
    Kassi

  • Zitat

    Und natürlich ist das keine Schuldzuweisung nur eine Suche nach möglichen Ursachen.

    Richtig, so habe ich es auch gemeint. Süchtig bin ich von klein auf, aber abhängig war ich erst später. Carry, natürlich kann niemand ausser mir etwas dafür, dass ich Drogen genommen habe, das lag ganz allein in meiner Verantwortung. Aber dass ich überhaupt süchtig wurde, dafür war nicht ich verantwortlich, diese Weichen wurden bei mir in ganz jungen Jahren von anderen gelegt. Süchtiges Verhalten ist anerzogen, bzw. wurde nicht unterbunden, oder wie auch immer ich das jetzt ausdrücken soll. Ich habe mit meiner Aussage auch niemandem Absicht unterstellt. Ich denke, die meisten Eltern, deren Kinder süchtig werden, verstehen gar nicht, dass es einen direkten Zusammenhang in ihrem Verhalten und dem des Kindes gibt.

  • Könnt ihr mir das mal erklären, wie ihr das meint, daß das süchtige Verhalten in der Kindheit gelegt wird. Ich war immer mir selbst überlassen, mich hat man nur gefüttert, ein Dach übern Kopf gegeben, aber keine Liebe, sondern ab der Pubertät nur Schläge. Suchtverhalten zeige ich eigentlich erst mit Beginn der Krankheit wegen der Beschwerden, als ich merkte, das das dadurch weniger wird. Das war mit 40 Jahren. Davor hatte ich mal eine Zeit, wo ich viel gegessen habe. Ich verstehe nicht ganz den Unterschied zwischen Sucht und Abhängigkeit.

  • Zitat von SoccerLady;138933


    Ich glaube, wenn man wirklich 100%ige Selbstkontrolle und die Willensstärke hat, dann geht das.



    das find ich ausgesprochenen blödsinn.. kein mensch auf dieser welt hat eine 100% selbstkontrolle.. Und was die willensstärke betrifft.. wenn das der grund wäre, dann wäre ich NIE süchtig geworden, dessen kannst du dir sicher sein. Trotz dem das ich süchtig wurde war ich nicht einen moment lang willensschwach - wär ich das gewesen, wär ich schon als kind gestorben..

  • Sucht ist keine erbkrankheit, dennoch spielt die veranlagung eine rolle. ein erhöhtes suchtrisiko tragen kinder von eltern mit suchtproblemen. sie sind aufgrund von ihrer erblichen veranlagung gefährderter suchtkrank zu werden.
    z.b.: wenn kinder erleben, das selbst bei kleinen wehwechen die eltern zu medikamenten greifen.
    aber auch impulsive und extrovierte menschen sind eher gefährdet, sowie menschen die unter schweren belastungen leiden. persönliche probleme, grosse unsicherheit, ängste und einsamkeit.
    familiere belastungen und eintönigkeit im alltag können den missbrauch von suchtmitteln genauso fördern.
    solche dinge wie ein intaktes selbstwertgefühl, und eltern die die sorgfältig mit suchtmitteln umgehen, lassen das risiko süchtig zu werden sinken, aber auch ein guter freundeskreis kann wunder wirken :smiling_face:

  • Ich habe die genetische veranlagung in meiner familie mütterlicherseits
    sehr gut lokalisieren können.
    Aber es wäre zu einfach, dass alleine verantwortlich zu machen!
    Falsche Zeit am falschen ort in falscher gesellschaft tat ihr übriges.

    ...jo, und dann rollte die geisterbahn.

  • Danke Nesh, grins. Sorry Alive und Kassi, da habt Ihr mich auch missverstanden. Ich meinte auch gar niemanden bestimmtes. Es sollte nur allgemein meine Meinung ausdrücken das "viele" Menschen die Schuld Ihren Eltern geben. Und das halte ich für falsch. Natürlich spielt es eine Rolle, und vererbbarkeit auch, keine Frage aber ich denke eben nicht das dies die Auslöser sind. Also haben wir drei falsch interprediert, hatte mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt. War ein wenig aufgebracht weil erst neulich jemand zu mir sagte: Meine Schwester! ist schuld, die war in der Kindheit immer soooo gemein zu mir. Ich hoffe und denke das es viel häufiger vorkommt das Kinder sich eben NICHT an das Vorbild der Eltern halten sondern erst recht alles anderst machen wollen. Alk war z.b nie ein Thema bei mir. LG, Carmen

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