Habe meinen Koffer gepackt. Minzöl, Gummi, Massageball, Lollis, MP3Player für unterwegs mit guter Musik.
Wißt ihr, was mir noch aufgefallen ist, jetzt wo ich es meiner Tochter erzählt habe, daß ich einfach nicht mehr so belastbar bin und sie mir hilft und auch den Kleinen immer mitnimmt, gehts mir besser. Nun muss und möchte ich das auch den anderen 4 noch erzählen, damit ich, wenn sie da sind, nicht erst unter Druck gerate, daß sie es nicht mitbekommen sollen.
Gestern nachmittag gings wieder etwas los. Meine Tochter gab mir ein Pfefferminz und weil ich das so rührend fand, wars schon wieder gut. Komisch. Manchmal begreif ich das alles nicht.
Notfallkoffer bei Dissoziationen
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Scheint, als wenn bei dir schon ein bissi was aufgeknackt wäre ...
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Hi Tine!
Klar- jedem hilft da was anderes, aber Ideen zu sammeln find ich persönlich ok und hilfreich.
Eiswürfel kannst du leider höchstens in ner Kühlbox unterbringen. Ammoniak unter die Nase halten- nicht ins Auge wie ich damals- landete dann deshalb im KH- ist eine weitere Möglichkeit. Alles was dir hilft im Hier und Jetzt zu bleiben und nicht in die Vergangenheit zu rutschen halt ich für wichtig. Ob du einfach Möbel, Mauern oder andere gegenwärtige Gegenstände erfühlst- deren Beschaffenheit, Temperatur, Ecken, Rundungen, Farben oder dir einen Stein in die Tasche- oder Koffer packst- und ihn in die Hand nimmst- all das kann helfen. Die Vergangenheit- die Erinnerung daran schmerzt manchmal sehr- aber sie kann dir nichts mehr tun. Sie ist eindeutig vorbei und keine reale Gefahr mehr. Habe nach über 20 Jahren Umfallerei seit einem Jahr keine Dissoziationen mehr- mit Hilfe einer sehr guten Klinik und Ärzten. Sie halfen mir dabei, aus meiner Gefühlserstarrung Schritt für Schritt heraus zu kommen. Ich fand Möglichkeiten meine Gefühle nicht länger einzuschliessen, sondern Ventile zu finden- reiten, singen, viel laufen- nicht rennen *schnauf*- zu brüllen, wenn ich sauer bin. Nur weinen kann ich noch sehr wenig und schlafen klappt auch noch nicht ohne Medikamente. Hab eine Freundin, die geht in den Wald und brüllt die Bäume an und bei ihr klappt das.
Vielleicht ist ja was für dich dabei- wünsch dir viel Erfolg!
Verabschiede mich mit einem Zitat aus dem "König der Löwen": "Man muss seinen Hintern in die Vergangenheit bringen!"
[ta=gelberose]Wegen Urheberrecht noch hinzuzufügen: Originaltitel: The Lion King, Walt Disney, Erscheinungsjahr 1994[/ta]
Bei meinem dicken Hintern passiert das von selbst- es sei denn, ich geh rückwärts...!
LG, SunDruGone!
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Hallo,
die Anfrage ist ja schon etwas her, aber ich könnte auch noch etwas dazu beisteuern und finde das Sammeln von Skills gut.Das A und O ist wirklich das frühzeitige Erkennen der Dissoziation und die sofortige Intervention.
In der Therapie mache ich es oft, dass ich dann anfange ein wenig durch den Raum zu gehen. Das ist erstens eine bilaterale Stimulation und verhindert (zumindest bei mir) häufig das Einfrieren bis zur Bewegungsunfähigkeit.Dann gibt es noch "5 Dinge die ich sehe" (oder höre). Dabei wird die Aufmerksamkeit nach Außen gerichtet. Sieh dich in der Umgebung um und benenne 5 verschiedene Dinge. Danach dann 4 Dinge, 3 Dinge ...
Oder Rechenaufgaben: 200-7 -7 -7...Oft hilft es mir auch, wenn ich sofort anfange eine Verhaltensanalyse zu schreiben, also wenn ich überlege, was garade passiert, was der Auslöser war, was meine Gedanken waren usw. Ich habe dafür einen vorgefertigten Bogen, der mir beim strukturierten Überlegen hilft.
Liebe Grüße
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Hallo, schön, daß du dieses Thema wieder ausgebuddelt hast. Ich bin immer noch dran mit dem Üben, mir hilft am besten ein Kern von der Chillischote und auch durchden Raum gehen, die Situation verlassen, erstmal was anderes zu machen.
Ich habe in der langen Zeit auch an mir bemerkt, daß mir backen gut hilft. Erst bin ich total durcheinander, aber mit der Zeit beim backen, komm ich auf andere Gedanken.
Sag mal kennst du auch bei Dissoziationen, daß sich z.b. der Kopf anders anfühlt, manchmal schmerzt er so komisch, ne kein Schmerz, so als ob er schief ist oder ich die rechte Hälfte stärker spüre, die Augen etwas drücken, die Mundpartie wie gelähmt ist. Sind ganz komische Phänomene bei mir.
Danke für Deinen Tipp. Bin immer noch hier im Forum, ist gut hier. LgTine -
Liebe Tine,
die Dissoziative Störung ist das Element, welches mich im Leben am stärksten behindert. Es ist ein ständiger Kampf.
Ja, aus der Situation rausgehen ist bei mir auch sehr wichtig. Ansonsten kann ich nämlich Skills anwenden wie verrückt und es bringt nichts. Eine Therapeutin nannte es mal "Kurzurlaub", ein passender Begriff wie ich finde.Eigentlich eher durch Zufall habe ich in der Ergotherapie einen Skill gefunden, der mir gut geholfen hat. Wir sind an den PC gegangen (eigentlich etwas, womit zumindest ich immer sehr vorsichtig sein muss, da Fokussierung der Aufmerksamkeit) und haben Textaufgaben gemacht. Dass hier verschiedene kognitive Leistungen gefordert waren, hat mir sehr gut geholfen.
Momentan suche ich ein kleines Heft oder Buch mit Textaufgaben für meinen Notfallkoffer.Scharfe oder sehr saure Kaugummis helfen mir sehr. Kennst du "Center Shocks"? Davon nehme ich dann zwei auf einmal.
Hm, also was du da beschreibst, kenne ich vielleicht ein wenig anders. Ich weiß aber nicht, ob es im Prinzip das Gleiche ist. Beim gehen habe ich manchmal das Gefühl, dass meine Beine kürzer oder länger werden. Entsprechend fühle ich mich dann kleiner oder größer. Oder die Beine fühlen sich dicker an.
Dass die Augen drücken kenne ich auch, oder dass ich nicht mehr klar sehen kann. Manchmal kann ich nicht mehr sprechen.Es gibt eine Sache bei mir, die ich gar nicht zuordnen kann und ich bin mir nicht sicher, ob das überhaupt ein dissoziative Phänomen ist:
Es ist, als würde ich meine Oberschenkel übermäßig stark spüren. Wie ein unerträglicher Dauerreiz. Auch das ist kein Schmerz, aber kaum auszuhalten. Häufig befinde ich mich dann auch in einer Art Trance, kann mich kaum willkürlich bewegen und die Aufmerksamkeit ist voll auf diese unangenehme Empfindung fokussiert. Ich weiß nicht, ob ich das verständlich beschreiben kann. Das ist Qual pur.Immerhin kann ich wieder autofahren. In sehr labilen Phasen bekomme ich das Gefühl, ich fange an zu fliegen, höre auf zu atmen, der Kopf kippt in den Nacken und ich verliere das Bewusstsein (ist aber nie passiert!).
Kennst du sowas auch?
Kannst du noch arbeiten? Ich bin momentan in Zeitrente, weil das wirklich alles nicht mehr ging.Wenn dir die Fragen zu persönlich sind, dann brauchst du natürlich nicht zu antworten. Abgrenzung ist jederzeit ausdrücklich erwünscht!
Liebe Grüße
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